Aktuelles
Wohnungsgenossenschaft „Lipsia“ eG: E-Mobilität, Foto: Swen Reichhold
Wohnungsgenossenschaft „Lipsia“ eG: E-Mobilität, Foto: Swen Reichhold

Leipziger Wohnungsgenossenschaft „Lipsia“: Mit mehr Nachhaltigkeit in die Zukunft

Wechsel der Energieträger in gasbeheizten Gebäuden wird forciert

27.09.2023 Wohnen
IMMOCOM

Die Leipziger Wohnungsgenossenschaft „Lipsia“ eG, die fast 8.000 Wohnungen zu leistbaren Mieten dauerhaft im Bestand hält und entwickelt, hebt ihr Engagement für mehr Nachhaltigkeit auf eine neue Stufe. Neben der weiteren energetischen Ertüchtigung der Gebäudehüllen und Geschossdecken sind auch der Wechsel der Energieträger bei den noch gasversorgten Objekten sowie der Ausbau von Photovoltaik, E-Mobilität und Begrünungsmaßnahmen inzwischen zentrale Eckpunkte der eigenen Klimastrategie. Ab 2024 wird die Lipsia zudem erstmals und auf freiwilliger Basis einen eigenen Nachhaltigkeitsbericht in unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern erstellen.

„Wir stehen zum Klima- und Umweltschutz und wollen zeigen, dass wir es ernst meinen“, sagte Finanzvorständin Annett Schiele jüngst auf dem Klimatag Mitteldeutschland. „Nachhaltiges Handeln auf allen Ebenen ist für uns die einzig mögliche Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit. Wir sehen darin auch keine Selbstbeschränkung, sondern vielmehr eine Chance auf eigene Aktionsspielräume und positive Einflussnahme.“ Der Klimatag Mitteldeutschland fand Mitte September im „Lipsia-Turm“ in Leipzig-Grünau statt, organisiert von der Connekt Gesellschaft für Unternehmensentwicklung mbH aus Essen und unter der Gastgeberschaft der WG „Lipsia“ eG. Knapp 20 regionale Wohnungsunternehmen diskutierten auf der Veranstaltung verschiedene Lösungsansätze für konkrete Herausforderungen auf dem Weg zur Klimaneutralität.

Schon jetzt kann die Lipsia dabei auf eine Reihe von Erfolgen verweisen. In den vergangenen drei Jahrzehnten hat die Genossenschaft ihren Wohnungsbestand zu 98 Prozent komplex- oder teilsaniert, so dass der CO2-Ausstoß pro Quadratmeter Wohnfläche derzeit bei geringen 17 Kilogramm pro Jahr liegt. Weitere Modernisierungen strebt das Unternehmen auf Basis einer energetischen Portfolioanalyse aus dem Jahr 2022 an. Beispielsweise will die Lipsia mindestens in zehn Gebäuden pro Jahr die Kellerdecken dämmen, zudem langfristig alle gasversorgten Objekte – das sind rund 15 Prozent der Einheiten im Bestand – auf einen umweltfreundlicheren Energieträger umstellen. In den kommenden zwei Jahren ergänzt sie, wo es noch notwendig ist, überdies Heizungsanlagen mit neuester Regeltechnik, einschließlich Fernwartung, -steuerbarkeit und Monitoring.

Im Bereich der Energieerzeugung avisiert die Lipsia, die seit 2022 eine Nachhaltigkeitsbeauftragte beschäftigt, die jährliche Errichtung von bis zu drei Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von jeweils 100 Kilowatt-Peak, beginnend im Jahr 2024. In diesem Zusammenhang treibt die Großvermieterin auch die Sanierung ihrer Dachflächen voran und erstellt dafür derzeit eine Prioritätenliste. Die Umstellung des eigenen Fuhrparks auf E-Mobilität ist bereits erfolgt, eine neue E-Ladestation auf dem Parkplatz des Wohnhauses Potschkaustraße 2-12 in Leipzig-Grünau wurde installiert, weitere sind in Planung. Forciert werden darüber hinaus die Themen „Fassadenbegrünung“, „Blühwiesen“ und „Gemeinschaftsgärten“, in denen die Lipsia vor allem einen Beitrag zur Verbesserung des Stadtklimas sieht.

Nelly Keding, Vorstandsvorsitzende der Lipsia, betont: „Erfolg und Nachhaltigkeit schließen sich nicht aus – im Gegenteil. Für uns gilt: Mit Erfolg kommt Verantwortung.“ Diese will die Genossenschaft weiterhin auch im Neubausegment wahrnehmen. Anfang September startete sie den Bau der „Lipsia-Zwillinge“ mit zusammen 38 Wohnungen in Leipzig-Grünau. Die beiden Punkthäuser entstehen nach dem Energieeffizienzstandard KfW 40 (NH) in Holz-Hybrid-Bauweise, ihre Dächer erhalten ein Regenrückhaltesystem und eine extensive Begrünung, zudem ist die Installation von Photovoltaikanlagen vorgesehen. „Das Geschäftsmodell einer Genossenschaft ist grundsätzlich auf Nachhaltigkeit ausgelegt“, sagt Nelly Keding. „Durch die ‚Lipsia-Zwillinge‘ ist das sowohl für unsere Mitglieder als auch für Außenstehende an einem weiteren praktischen Beispiel besonders greifbar.“

Die Wohnungsgenossenschaft „Lipsia“ eG wurde 1954 gegründet und ist eines der bedeutendsten genossenschaftlichen Wohnungsunternehmen Leipzigs. Zu ihr gehören fast 8.000 Wohnungen im Bestand, davon über 3.000 im Stadtteil Grünau, sowie eine hauseigene Spareinrichtung. Die Lipsia verwaltet über einen Vermögensverwaltungs­vertrag weitere fast 1.400 Wohnungen der Wohnungsgenossenschaft „Elsteraue“ eG.



Dieser Artikel wurde veröffentlicht von:
LEIPZIGINFO.DE
Empfehlungen
Nach oben