Der Leipziger Weihnachtsmarkt 2024 befindet sich auf der Zielgeraden und die Bilanz kann sich sehen lassen: Mehr als zwei Millionen Besucher werden bis zum Abschlusstag am 23. Dezember zu verzeichnen sein – allein 6.000 zur Eröffnung mit dem Thomanerchor. Die Besucherzahlen des Vorjahres werden insgesamt übertroffen – allerdings mit zwei Tagen mehr Laufzeit und vier kompletten Wochenenden. Die Samstage waren jeweils die stärksten Tage, gefolgt von den Freitagen und Sonntagen.
„Trotz so manch verregnetem Tag, der wirtschaftlich angespannten Situation, der Inflation und einiger Unwägbarkeiten ließen sich die Leipziger und ihre Gäste die Freude an der wieder gelebten Gemeinsamkeit, dem Schlendern und Shoppen, dem Kosten und Genießen nicht nehmen. Nach der neuesten Erhebung besucht der ,durchschnittliche‘ Leipziger den Weihnachtsmarkt fünfmal, trinkt aber vielleicht auch einen Glühwein weniger“, erklärt Marktamtsleiter Dr. Walter Ebert.
Zum Start des Weihnachtsmarktes hatte das Marktamt erstmals nach zehn Jahren mit dem Amt für Statistik und Wahlen eine repräsentative Besucherbefragung vorgenommen. Eine erste Auswertung der über 1.800 Fragebögen bringt neue Erkenntnisse zu den Besuchern und ihren Wünschen. Demnach waren die Hälfte aller Befragten Leipziger – die Zahl der Gäste ist aber vermutlich noch höher, da die Befragung nur auf Deutsch geführt wurde. Erfreulich in Sachen Umwelt und Verkehr: Nur noch knapp jeder fünfte befragte Besucher kommt mit dem Auto, die deutlich überwiegende Mehrzahl nutzt den ÖPNV, der dafür auch durchweg gute Noten erhält. Viele Leipzigerinnen und Leipziger kommen einfach zu Fuß. Die Bedeutung für den Handel zeigt sich in der Frage nach dem Budget der Besucher: Auswärtige Gäste geben durchschnittlich über 60 Euro, Leipziger rund 45 Euro pro Person auf dem Weihnachtsmarkt aus, mehrheitlich für Speisen und Getränke. Und: Nahezu 80 Prozent der Befragten ist es wichtig oder sehr wichtig, dass ein echter Weihnachtsbaum auf dem Markt aufgestellt wird.
Zur Eröffnung und an den Wochenenden war die Innenstadt sehr gut besucht – auch die beiden verkaufsoffenen Sonntage haben äußerst gute Besucherzahlen, von denen der Einzelhandel profitierte. Zur Eröffnung waren rund 6.000 Besucher auf dem Markt, der Weihnachtsmann wurde von Tausenden großen und kleinen Kindern auf dem Bahnhof begrüßt. Eskortiert auf seinem Weg zum Markt wurde er wieder von der Reiterstaffel der Polizei.
Die besucherstärksten Tage waren durchweg die drei bisherigen Samstage, gefolgt von den Freitagen, auch die Sonntage fielen sehr gut aus. Die Besucherzahlen lagen, auf den Tag gesehen, an den meisten Tagen über denen von 2023. Die besucherstärkste Woche bisher war die dritte und das stärkste Wochenende gleich das erste mit dem ersten verkaufsoffenen Sonntag.
Auch wenn hier die finalen Zahlen erst im Januar vorliegen, so ist der Weihnachtsmarkt doch eindeutig das beliebteste Ziel für Touristen. Speziell an den Wochenenden wurden Parkplätze in der Stadt knapp, die Züge der Deutschen Bahn waren gut gefüllt und die Hotels meldeten kaum freie Kapazitäten. Durch die verschiedenen Standorte des Leipziger Weihnachtsmarktes in der gesamten Innenstadt und wechselnde Markt- und Themenbereiche verteilten sich die Besucherströme relativ gleichmäßig, wobei sich auch der neu gestaltete Burgplatz mit dem Schweizer Dorf als Besuchermagnet erweist.
Umsatzzahlen werden dagegen vom Marktamt nicht erhoben, aber im persönlichen Gespräch zeigte sich die überwiegende Mehrheit der Händler zufrieden. Die Tagesumsätze entsprechen an den meisten Ständen den Werten des Vorjahres. Während die Gastronomie weitgehend funktioniert, muss sich der Einzelhandel weiter der Konkurrenz des Onlinehandels stellen. Dennoch sind alle Händler zuversichtlich, sich auch für den kommenden Weihnachtsmarkt zu bewerben.
Am Märchenrätsel für Kinder beteiligten sich 1.600 Kinder aller Altersgruppen. 25 ausgeloste Gewinner können sich über Einkaufsgutscheine freuen, die von Händlern bzw. Geschäften des City-Leipzig Marketing e.V. zur Verfügung gestellt wurden, darunter Galeria, Höfe am Brühl und Promenaden Hauptbahnhof.
Ein Wermutstropfen der vier Weihnachtsmarktwochen war ein Fall von Vandalismus auf der Thomaswiese nach dem zweiten Wochenende. Eine der Engelsfiguren wurde so stark beschädigt, dass Sie sofort abgebaut werden musste, zwei weitere konnten erst nach entsprechender Stabilisierung weiter stehen bleiben. Der Schaden beläuft sich auf mehrere Tausend Euro. Die beliebten Figuren sollen dennoch für das kommende Jahr wieder hergerichtet werden.
Nach Abschluss und Auswertung des diesjährigen Marktes startet das Marktamt im Januar mit vielen neuen Ideen und Anregungen in die Planungen für 2025. Mit der Veröffentlichung der Ausschreibung Anfang Februar 2025 beginnt die Neubewerbungsfrist. Der Weihnachtsmarkt 2025 ist vom 25. November bis 23. Dezember geplant.
Weihnachtsbäume werden ab 22. Dezember verschenkt
Am vorletzten Tag des Weihnachtsmarktes, Sonntag, 22. Dezember, ab 16 Uhr dürfen fast alle Bäume aus der Dekoration des Weihnachtsmarktes ganz legal mit nach Hause genommen werden. Es werden vorab keinerlei Reservierungen vorgenommen. Zentrale Sammelplätze sind der Nikolaikirchhof, der Augustusplatz, die Reichsstraße, die Petersstraße und ein Platz neben dem Magischen Wald in der Grimmaischen Straße. Aus dem Märchenwald auf dem Augustusplatz dürfen Bäume mit Achtsamkeit für die anderen Dekorationselemente selbstständig entnommen werden. Die Bäume des Südtiroler und des Finnischen Dorfes werden ebenfalls verschenkt. Hier gibt es eigene Sammelplätze am Rand.
Achtung: Nicht mitgenommen werden dürfen die Bäume direkt auf dem Markt, da hier die Stände noch am 23. Dezember geöffnet haben. Alle Bäume, die keine „zweite Chance“ an den Feiertagen bekommen, werden als Bio-Masse entsorgt. Das Marktamt weist ausdrücklich darauf hin, dass Baumständer und Hüttendekorationen nicht mitgenommen werden dürfen. Dies würde als Diebstahl erfasst und strafrechtlich verfolgt werden.