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Lichtfest Leipzig 2022 - Kunstwerke und Kerzen-89, Foto: LTM GmbH
Lichtfest Leipzig 2022 - Kunstwerke und Kerzen-89, Foto: LTM GmbH

Leipzig erinnert an die Friedliche Revolution von 1989 mit dem Lichtfest am 9. Oktober 2022

Vier Standorte innerhalb des Innenstadtrings

08.10.2022 Veranstaltungen
Leipzig Tourismus und Marketing GmbH

Nach der erfolgreichen Neukonzeption des Lichtfestes im vergangenen Jahr, präsentiert die Leipzig Tourismus und Marketing (LTM) GmbH auch am 9. Oktober 2022 das Lichtfest Leipzig an vier Standorten innerhalb des Innenstadtrings. Mit dem „Tag der Friedlichen Revolution“ wird auf eindrucksvolle Weise an die historischen Ereignisse des Herbstes 1989 erinnert. Unter der Überschrift „Preis der Freiheit“ lenkt das Programm den Blick auf den historischen Umbruch und die fortdauernde Verantwortung, die damals erkämpfte Freiheit und Demokratie zu leben und zu gestalten. Nach dem Friedensgebet und der Rede zur Demokratie in der Nikolaikirche wird das Lichtfest um 19 Uhr mit kurzen Grußworten auf dem Nikolaikirchhof eröffnet. Bis 23 Uhr können die Besucher dort die traditionelle „Kerzen-89“ zum Leuchten bringen und an drei weiteren Plätzen Lichtinstallationen erleben. Der Augustusplatz, der Burgplatz und der Richard-Wagner-Platz werden an diesem Abend zu Lichtorten. Gemeinsam mit lokalen Kooperationspartnern zeigen drei europäische Künstlerteams aus Deutschland, Polen und Frankreich ihre Perspektive auf den Herbst `89.

Augustusplatz: „wir sehen uns frei“ – Video, Großprojektion, Sound, O-Töne von Robert Sochacki (Polen)

Im Mittelpunkt der Installation, die aus vier Teilen besteht, stehen Alltagsbilder aus der Zeit um 1989. Die Videoprojektionen auf die „Milchtöpfe“, die Ein- und Ausgänge zur Tiefgarage, spielen mit der Erinnerung und rücken diese in neue Zusammenhänge. Für jede Projektion wurden passende Klänge komponiert, so dass die Besucherinnen und Besucher je nach Standort einen anderen Soundtrack hören können. Eine Großprojektion auf die Fassade des Opernhauses zeigt riesige Augenpaare. Die Augen sind eine Aufforderung, aufmerksam hinzuschauen, Missstände zu erkennen und öffentlich zu machen. Die Pergola links vor der Oper schließlich wird zum Raum für akustische Begegnungen. Die Besucher können unter acht interaktiven Licht- und Soundduschen O-Töne von Zeitzeugen erleben.

Burgplatz: „Das ICH und das WIR“ – begehbares Kaleidoskop von Betty Mü (Deutschland)

Das Zentrum dieses Projektes ist ein überdimensionales Kaleidoskop mit 11 Metern Länge. Der Tunnel, durch den sich die Besucher bewegen, ist mit Spiegeln und LED-Screens versehen. Animierte Elemente und eine Klangwelt aus Musik und Stimmen ergänzen das Erlebnis. Im Mittelpunkt der Installation steht das „Wir“ von „Wir sind das Volk“, der bekanntesten Parole aus dem Herbst 1989.

Richard-Wagner-Platz: „Demokratie braucht Farbe – Sprüh mit!“ – digitales Graffiti und Performance von Cart‘1 und Matthieu Tercieux (Frankreich)

Hier erwartet die Besucher ein digitales Graffiti als eine interaktive Kunstform. Mit Hilfe von Elementen aus der Welt der Videospiele werden per Wii-Controller Graffiti-Projektionen erzeugt. Diese erlauben Effekte wie beim Sprühen mit einer Spraydose. Interessierte können hier selbst aktiv werden und per Light-Spray die Fassaden des Platzes mit ihrer Botschaft verändern. Die Graffiti des Abends überlagern sich mit historischen Fotos und Bildmaterial aus vorangegangenen Workshops. Zwischendurch gibt es Graffiti-Performances von Cart‘1.

Neu 2022: Geführter Rundgang zu den Installationen

Neu sind in diesem Jahr die geführten Rundgänge zu den Kunstinstallationen des Lichtfests. Diese starten jeweils an allen drei Lichtorten um 19:30 Uhr und 20:30 Uhr. Die Touren werden zusätzlich von Bürgerrechtlerinnen und Bürgerrechtlern begleitet. Treffpunkt ist an der jeweiligen Installation am Kerzenausgabestand. Die Teilnahme ist kostenlos.

Zum Hintergrund: Im Herbst 1989 wurde auf den Straßen von Leipzig Geschichte geschrieben. Am 9. Oktober demonstrierten nach dem Montagsgebet mehr als 70 000 Menschen auf dem Leipziger Innenstadtring ohne Gewalt für Freiheit und Demokratie. Die Bilder aus Leipzig ermutigten Menschen in allen Teilen der DDR, ihren Protest auf die Straße zu tragen. Für den Verlauf der Friedlichen Revolution im Herbst 1989 war dieser Tag entscheidend. Das SED-Regime kapitulierte vor der Übermacht der Bürgerinnen und Bürger. Die Menschen in Leipzig und der 9. Oktober gingen in die Demokratiegeschichte ein. Um an diesen entscheidenden Tag der Friedlichen Revolution zu erinnern sowie neues Bewusstsein für die Courage und die friedliche Entschlossenheit der Demonstranten vom 9. Oktober 1989 zu schaffen, begeht Leipzig den jährlichen Gedenktag mit besonderen Veranstaltungen. Weiterhin gibt es in Leipzig bedeutende Denkmale und Museen, welche die damaligen Ereignisse mit Bezug zur Gegenwart sichtbar machen, darunter die Nikolaikirche mit der Nikolaisäule, das Museum in der „Runden Ecke“ und das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig.

Weitere Informationen:
www.lichtfest.leipziger-freiheit.de



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