Das Mitteldeutsche Kurzfilmfestival KURZSUECHTIG widmet sich dem regionalen Filmschaffen und zeigt vom 2. bis 6. April 2025 an fünf Abenden in der Schaubühne Lindenfels in Leipzig die besten Kurzfilme aus Mitteldeutschland. Insgesamt 30 Kurzfilme sind im Wettbewerb zu sehen, zehn davon als Weltpremiere. Das Gastland-Spezial widmet sich in diesem Jahr unter dem Titel „WER BIN ICH? TÔI LÀ AI?“ Kurzfilmen aus Vietnam.
Als größtes Kurzfilmfestival für mitteldeutsche Produktionen gibt das Kurzsuechtig Filmschaffenden aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen die Gelegenheit, ihre aktuellen filmischen Arbeiten auf der großen Leinwand zu präsentieren. In den Kategorien Animation (2.4.), Dok (3.4.), Fiktion (4.4.) und Experimental (5.4.) werden dabei Geschichten bis maximal 30 Minuten Länge in kurzen aber intensiven Bildern erzählt.
Zusätzlich werden im Wettbewerb für Filmmusik & Sounddesign (5.4.) unterschiedliche Vertonungen und eigens komponierte Filmmusik für jeweils denselben Kurzfilm vorgestellt. Ein Großteil der Filmschaffenden und ihre Teams werden an den Wettbewerbsabenden persönlich vor Ort sein und in einem moderierten Filmgespräch dem Publikum einen Einblick in ihr Filmschaffen bieten.
Jeden Abend wird der beste Film durch eine fachkundige Jury prämiert. Zusätzlich darf das Publikum täglich über den Publikumspreis abstimmen. Am Sonntagabend, den 6. April, werden alle Gewinnerfilme des diesjährigen Festivals noch einmal in einem Best-Of gezeigt.
Das Kurzsuechtig widmet sich exklusiv dem mitteldeutschen Filmschaffen, das bedeutet, die Filmemacherinnen und Filmemacher leben in Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt oder die Filme wurden in der Region gedreht bzw. produziert.
„Wer bin ich?“ – Die Themen der Filme
Die diesjährigen Filme setzen sich mit aktuellen gesellschaftlichen Themen wie Herkunft, familiäre Identitäten, Migration, Sexualität und politischem Aktivismus auseinander. So ringt der 17-jährige Pit im Dok-Film „Friede Freude Erzgebirge“ von Jonathan Bar-Am, Kilian Kämper und Paula Baierlein mit der Realität rechtsextremer Tendenzen in seiner Heimat, trotzdem kämpft er für Veränderung, denn weg will er nicht. Die beide Schwestern Anna und Lea Hardock rekonstruieren in ihrem Dok-Film „Ich bin angekommen“, der am 3. April Weltpremiere feiert, die Erinnerungen ihrer Großmutter, die in der Sowjetunion als Volksverräterin zu Zwangsarbeit verurteilt wurde. Im Gespräch mit ihrer Mutter entsteht ein Dialog dreier Generationen über Krieg, Vertreibung, Mutterschaft und Verlust. Im fiktionalen Film „The Fool“ von Hannah Weissenborn spielt die aus Kino- und Fernseh-Produktionen bekannte Schauspielerin Fritzi Haberlandt (Babylon Berlin) die Narrenkostümschneiderin Dolores. Als bei ihr Brustkrebs diagnostiziert wird, erwacht das düstere Narrenkostüm zum Leben.
Auch filmkünstlerisch entfalten die Wettbewerbsfilme ein faszinierendes Spiel der verschiedenen Macharten. Insbesondere der Animationswettbewerb begeistert mit der Vielfalt der verwendeten Techniken: von Knetanimation über Zeichentrick bis 3D-Animation. Der Experimentalwettbewerb spielt mit den Sehgewohnheiten des Publikums und hinterfragt die klassischen Konzepte des Filmschaffens.
Festival-Events
Rund um die Wettbewerbe sind Gäste eingeladen bei zusätzlichen Events noch tiefer in die Welt des (Kurz-)Films einzutauchen:
Unter dem Titel „WER BIN ICH? TÔI LÀ AI?“ blickt am Donnerstagabend, den 3. April, das diesjährige Gastland-Spezial auf Vietnam. Welche Einflüsse prägen vietnamesische Identitäten? Wie sieht das Leben im heutigen Vietnam aus und wie verarbeiten die, die das Land verlassen haben, ihre Erlebnisse? Fünf ausgewählte Filme von vietnamesischen Filmschaffenden stehen in Konversation mit Werken von Angehörigen der vietnamesischen Diaspora in Deutschland.
Auch die Kleinsten sind eingeladen Festivalluft zu schnuppern. Beim Kurzfilm für Kurze (So., 6.4., 10 Uhr) können Vier- bis Siebenjährige in Kindergeschichten und Abenteuer zum Thema „Gemeinsam schaffen wir alles“ eintauchen.
In Kooperation mit den Schulkinowochen bietet das Kurzsuechtig Filmfestival erstmals auch ein Programm für Acht- bis Zehnjährige an.
Zusätzlich führen vertiefende Workshops und Werkstattgespräche in die Welt des Filmemachens ein: Wie leuchte ich eine Filmszene ein? Wie funktioniert Filmmusik in Horrorfilmen? Wie lässt sich die visuelle Ästhetik eines Films verbessern? Außerdem erklärt Regisseur Duc Ngo Ngoc, der in diesem Jahr die Goldene Lola für das beste unverfilmte Drehbuch erhielt, wie aus einer persönlichen Geschichte ein gelungener Dok-Film werden kann.
Tickets
Tickets für alle Festival-Vorführungen sind online unter www.kurzsuechtig.de zum vergünstigten Vorverkaufspreis erhältlich. Tickets an der Abendkasse können für 7 € ermäßigt und 9 € normal erworben werden.
Die komplette Programmübersicht ist unter kurzsuechtig.de/programm einsehbar.
Termine Filmprogramm
Mi., 02.04.2025 Wettbewerb Animation
19.30 Uhr // Schaubühne Lindefels, Leipzig
Do., 03.04.2025 Wettbewerb Dok
19.30 Uhr // Schaubühne Lindefels, Leipzig
Do., 03.04.2025 Gastland-Spezial - „Who am I?“ – Kurzfilme aus Vietnam
19.30 Uhr // Cinémathèque in der naTo, Leipzig
Fr., 04.04.2025 Wettbewerb Fiktion
19.30 Uhr // Schaubühne Lindefels, Leipzig
Sa., 05.04.2025 Wettbewerb Filmmusik & Sounddesign
16 Uhr // Schaubühne Lindefels, Leipzig
Sa., 05.04.2025 Wettbewerb Experimental
19.30 Uhr // Schaubühne Lindefels, Leipzig
So., 06.04.2025 Kurzfilm für Kurze (Kinderfilmprogramm, 4 – 7 Jahre)
10 Uhr // Schaubühne Lindefels, Leipzig
So., 06.04.2025 BEST-OF – Die Gewinnerfilme 2025
19.30 Uhr // Schaubühne Lindefels, Leipzig