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Haus des Handwerks, Foto: Handwerkskammer zu Leipzig
Haus des Handwerks, Foto: Handwerkskammer zu Leipzig

Kosmetik-Innung für die Region Leipzig gegründet

Branche braucht eine starke Interessenvertretung

16.12.2020 Wirtschaft
Handwerkskammer zu Leipzig

Krisen sind auch immer eine Chance. Für die 737 im Kammerbezirk Leipzig tätigen Kosmetiksalons ist die Coronapandemie eine besonders große Herausforderung. Zweimal sind sie vom Lockdown betroffen, müssen über Wochen schließen. Bei drei Kosmetikmeisterinnen reift bereits in der Zeit der ersten Schließung der Gedanke, eine eigene Innung zu gründen. „Wir brauchen eine schlagkräftige Vertretung unserer Interessen. Bleibt man mit seinen Problemen und Sorgen allein, wird man nicht gehört und kann auch den Mut verlieren“, sagt Carmen Däbritz, eine der Initiatoren.

Am 14. Dezember 2020 war es soweit. Zehn Kosmetikerinnen gründeten die Kosmetik-Innung Region Leipzig, die somit die Stadt Leipzig sowie die Landkreise Leipzig und Nordsachsen umfasst. Wenn auch aktuell die Fragen der Bewältigung der Folgen der pandemiebedingten Salonschließungen im Vordergrund stehen, haben die Innungsmitglieder weiterreichende Ziele. Dazu gehören in erster Linie die Schaffung von Qualitätsstandards für Kosmetiker verbunden mit einer kontinuierlichen Weiterbildung und die Ausbildung des Berufsnachwuchses.

Seit 2015 gibt es eine bundesweit einheitliche Meisterprüfungsverordnung. Doch noch immer gehen nur wenige Kosmetiker den langen und durchaus harten Weg einer Berufsausbildung und einem darauf aufsetzenden Meisterstudium.
„Die staatlich anerkannte Ausbildung dauert zwei bis drei Jahre und trotzdem bilden noch viele Bildungsträger an ein paar Tagen oder Wochen aus. Aber unseren Beruf lernt man nicht in kurzer Zeit“, betonen die Gründerinnen. Der Beruf umfasse viel mehr als nur die Fertigkeit, ein tolles Make-up zu schminken. Gerade Kenntnisse zum Beispiel in der Dermatologie sind gefragt, um den Kundinnen die haut- und typpassende Pflege zu geben. Die Meisterausbildung vermittle zudem das betriebswirtschaftliche Know-how, einen Salon erfolgreich zu führen, sind sich die Initiatorinnen einig.

Sie haben sich während der Meisterausbildung im Bildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer zu Leipzig kennengelernt und sind jetzt erfolgreiche Unternehmerinnen.
Auf ihrer ersten Versammlung verabschiedeten die Mitglieder der neuen Kosmetik-Innung die Satzung und wählten die Gremien. Zur Obermeisterin der jüngsten Innung im Kammerbezirk wurde einstimmig Carmen Däbritz gewählt, ihre Stellvertreterin ist Beate Hertes. Die Wahlperiode beträgt fünf Jahre.

Die Innungsmitglieder haben sich viel vorgenommen und freuen sich auf mehr Mitstreiter. Noch ist die eigene Webseite im Entstehen. Wer sich für die Arbeit der Innung und eine Mitgliedschaft interessiert, kann sich per E-Mail an carmen-daebritz@web.de an die Obermeisterin wenden.

Die Gründungsmitglieder

Kosmetikmeisterin Cindy Bobilow, Hair & Beauty, Böhlen
Friseurmeisterin Astrid Boß, Schönheitslädchen, Leipzig-Engelsdorf
Kosmetikmeisterin Carmen Däberitz, Simple Skin Kosmetik, Leipzig
Kathleen Dehniger, La Beauté, Markkleeberg
Friseurmeisterin Jaqueline Gossrau, Cosmética, Leipzig
Wencke Haubold, Beauty INN, Leipzig
Beate Hertes, Benissimo, Leipzig
Lysann Laude-Schramm, Beauty by Lysann, Leipzig
Friseurmeisterin Corinna Stark, Gesund Schön, Leipzig
Kosmetikmeisterin Claudia Wolf, Leipzig



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