Entgegen der abgeschwächten Prognosen vom vergangenen Herbst hat die Konjunktur im letzten Quartal 2014 wieder angezogen. Die Lage der gewerblichen Wirtschaft ist weiterhin überdurchschnittlich gut. Aber trotz des konjunkturellen Schwungs bleiben die Aussichten für 2015 zurückhaltend. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Konjunkturbefragung, die die Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig zum Jahresbeginn 2015 durchgeführt hat.
"In vielen Branchen lief die geschäftliche Entwicklung besser als erwartet. Nicht nur die Industrie konnte die konjunkturellen Turbulenzen der Sommermonate überwinden, vor allem der anziehende private Konsum sorgte zum Jahresende in den konsumabhängigen Branchen nochmals für eine Lageverbesserung", fasst Wolfgang Topf, Präsident der IHK zu Leipzig, zusammen. "Von einem moderaten Wirtschaftswachstum ist auch 2015 auszugehen. Während die Geschäftsaussichten im Bau- und Dienstleistungsgewerbe unverändert freundlich sind und auch die Industrie wieder optimistischer in die Zukunft blickt, sind die Prognosen sowohl im Handel als auch im Verkehrs- und Tourismusgewerbe jedoch deutlich schlechter als vor einem Jahr. Trotz realer Kaufkraftzuwächse durch die gesunken Öl- und Kraftstoffpreise haben sich in diesen Wirtschaftsbereichen die Aussichten vieler Firmen insbesondere durch die schwer kalkulierbaren Auswirkungen des Mindestlohnes eingetrübt."
An der Konjunkturbefragung zum Jahresbeginn 2015 im IHK-Bezirk Leipzig beteiligten sich 630 Unternehmen aller Branchen und Größenklassen mit mehr als 34.000 Beschäftigten. Der ausführliche Ergebnisbericht steht unter www.leipzig.ihk.de als kostenloser Download zur Verfügung.
Lage: Wie vor einem Jahr beurteilt fast die Hälfte der Unternehmen ihre Lage mit gut. Nur 7 Prozent sind unzufrieden. Der Saldo liegt mit +42 Punkten sogar noch um einen Punkt über der zum Jahresbeginn 2014 erzielten bisherigen Bestmarke.
Erwartungen: Die Unternehmen bleiben zurückhaltend. Der Saldo liegt mit +7 Punkten auf dem Niveau der vorherigen Umfrage. Aufgrund des positiven Vorzeichens sind die Erwartungen als vorsichtig optimistisch einzuschätzen.
Investitionen: Viele Unternehmen müssen aufgrund gestiegener Lohnkosten (Mindestlohn) ihre Mittel für Investitionen kürzen oder ganz streichen. Der Saldo der Investitionsplanungen fällt gegenüber dem Vorjahresstand von +10 auf +8 Punkte.
Personal: Über 70 Prozent der Firmen wollen ihren Personalbestand konstant halten, 18 Prozent planen mit Personalzuwächsen und 11 Prozent mit weniger Mitarbeitern. Der Saldo sinkt leicht, bleibt aber mit +7 Punkten positiv. Befürchtungen, dass durch den Mindestlohn verstärkt Mitarbeiter entlassen werden, lassen sich aktuell nicht erkennen.
Konjunkturumfrage der IHK zu Leipzig zum Jahresbeginn 2015
Wirtschaft der Region Leipzig bei guter Verfassung vorsichtig optimistisch
20.02.2015 Wirtschaft
Industrie- und Handelskammer zu Leipzig
Industrie- und Handelskammer zu Leipzig
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