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Kanzel aus Uni-Kirche Leipzig: Korb restauriert und im Museum zu sehen

28.01.2016 Ausstellung
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Neue Attraktion im Leipziger Museum für Musikinstrumente: Erstmals seit 1968 ist der Korb der aus der Universitätskirche St. Pauli geretteten Kanzel wieder öffentlich zu sehen. Unter Leitung der Kustodie der Universität Leipzig wurden mehr als 200 Originalfragmente des Kanzelkörpers restauriert und miteinander verbunden, verlorene Teile ergänzt.

Für die Zeit der vorübergehenden Aufstellung im Musikinstrumentenmuseum der Universität soll die barocke Kanzel auch thematisch in die dort bestehende Ausstellung integriert werden. Die Restaurierungsarbeiten am Rest der Kanzel (Schalldeckel und Treppenaufgang) werden inzwischen, soweit es die finanziellen Mittel zulassen, weitergeführt.

Die Kommission hatte sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, das wertvolle Stück perspektivisch im Paulinum - Aula/Universitätskirche St. Pauli aufzustellen. Voraussetzung dafür sei jedoch ein positives Ergebnis des Monitorings im Paulinum, das die raumklimatischen Bedingungen und ihre Auswirkungen auf die Kanzel innerhalb der ersten drei Semester nach der Eröffnung des Gebäudes untersucht. Am Schluss soll ein Votum des Senats der Universität stehen.

"Es ist ein wahres Glück, dass die Kanzel 1968 von einer Gruppe von Handwerkern aus der städtischen Denkmalpflege vor der Sprengung der Kirche gerettet wurde. Wie bei den geretteten Epitaphien entstanden auch bei der Kanzel schwere Schäden durch den - bedingt durch Zeitmangel - eher gewaltsamen Abbau und die über Jahrzehnte improvisierte, wenig fachgerechte Lagerung, was Fragmentierungen, Risse und Verformungen zur Folge hatte. Die Restaurierung durch Johannes Schaefer und Matthias Krahnstöver war und ist daher unheimlich aufwändig. Ich bin vom Ergebnis sehr angetan und freudig überrascht!", erklärt Prof. Dr. Rudolf Hiller von Gaertringen, Kustos der Kunstsammlung der Universität Leipzig.

Im Laufe ihrer Geschichte wurde die 1738 von Valentin Schwarzenberger geschaffene Kanzel mehrfach renoviert. Dabei erfuhren ihre farbigen Fassungen grundlegende Veränderungen: Ihr ursprüngliches Erscheinungsbild war von einer gemalten roten und grauen Marmorierung im Zusammenspiel mit Vergoldungen geprägt. Vermutlich seit dem Kirchenumbau von 1897/98 erstrahlte sie, eine monochrome braune Fassung ablösend, in dem bis heute sichtbaren Farbklang von Weiß und Gold, der nun gereinigt und gefestigt wurde.

Wie lange die Kanzel im Musikinstrumentenmuseum zu sehen sein wird, steht noch nicht fest. Der Zeitraum sei abhängig vom Fortgang der Restaurierung der Kanzel selbst sowie jener der Orgel des Musikinstrumentenmuseums, sagt Museumschef Focht.

Noch nicht restauriert werden konnten bislang der Schalldeckel und der Treppenaufgang. Die Restaurierungsarbeiten werden fortgesetzt, soweit es die finanziellen Mittel zulassen. Die bislang entstandenen Kosten in Höhe von rund 55.000 Euro hat zum größten Teil die Universität aus ihrem Körperschaftsvermögen bestritten. 10.000 Euro kamen dank einer Zuwendung des sächsischen Wissenschaftsministeriums aus dem "Mauerfonds" des Bundesfinanzministeriums.

Musikinstrumentenmuseum
Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr
Eintrittspreise: 6 Euro, ermäßigt 3 Euro



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