Die Sanierung von Deutschlands ältestem Kaffeehaus „Zum Arabischen Coffe Baum“ in Leipzig ist vollendet: Nach rund sechs Jahren Schließzeit sind Restaurant und Café unter den neuen Pächtern Henrik Dantz und Sven Gerling wieder für Gäste geöffnet. Auf drei Etagen kann im denkmalgerecht sanierten und mehr als 400 Jahre alten Haus wieder der Kaffeehaustradition gefrönt werden. In Kürze beginnt zudem die Einrichtung der überarbeiteten Ausstellung des Stadtgeschichtlichen Museums, die ab 1. Juli 2025 für Besucher geöffnet sein wird.
„Die Wiedereröffnung dieses historischen Gasthauses wurde von den Bürgerinnen und Bürgern, aber auch von den Gästen unserer Stadt, lange herbeigesehnt. Leider hat sich der Abschluss der Baumaßnahme aus einer Vielzahl von Gründen verzögert. Umso mehr freue ich mich, dass ich nun die Gasträume und die Küchen den erfahrenen Gastronomen Henrik Dantz und Sven Gerling übergeben kann. Ich wünsche ihnen und uns ein allzeit gut besuchtes Haus“, sagt Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke.
„Nach langer Planung und Renovierung in diesem wunderschönen historischen Haus freuen wir uns sehr, dass wir eine erfolgreiche Übergabe vom Kulturamt durchführen konnten. Wir sind uns dieser verantwortungsvollen und anspruchsvollen Aufgabe bewusst, hier die Geschichte eines so tollen Hauses mit so langer Tradition fortführen zu dürfen. Vielen Dank noch mal an alle Projektbeteiligten und Handwerksfirmen für die Durchführung dieser komplexen Aufgabe. Wir freuen uns jetzt nun endlich auf unsere Gäste und hoffen, dass wir die Erwartungen erfüllen können“, sagen die Pächter Dantz und Gerling.
Nach der planmäßigen Beendigung der letzten Gastronomieverpachtung zeigte sich, dass ohne eine Instandsetzung der Haustechnik das Museum nicht wieder geöffnet und die Gastronomie nicht mehr aufgenommen werden kann. Es wurden eine Vielzahl baulicher Defizite sowie arbeitsschutzrechtlicher Mängel beseitigt. Dazu gehören Anpassungen der Kühl-, Tiefkühl- und Lüftungstechnik, die Verbesserung des Brandschutzes, sowie die organisatorische Neuordnung der Küchen- und Sozialbereiche („Schwarz-Weiß-Trennung“). Außerdem wurden Fenster, Türen und Fassade erneuert sowie die historischen Fußböden aufgearbeitet. Die Kosten betrugen stadtseitig ca. 3,8 Millionen Euro, wovon der Freistaat Sachsen aus PMO-Fördermitteln eine Million Euro beisteuerte. Die neuen Pächter investierten ihrerseits zusätzlich einen erheblichen Betrag in neue Gastronomietechnik und Einrichtung.
Das Traditionshaus „Zum Arabischen Coffe Baum“ im Zentrum Leipzigs ist das älteste, durchgehend geöffnete Café-Restaurant Europas mit einer Ausstellung rund um den Kaffee und seine sächsische Geschichte. Nach dem Ende der Bewirtschaftung der Gastronomie durch den vorherigen Pächter zum Jahresende 2018, erfolgte ab 2019 schrittweise eine umfangreiche Teilsanierung, die sich durch in der Corona-Pandemie ausgelöste Lieferengpässe und unvorhersehbare Herausforderungen in der Bausubstanz mehrfach verzögerte. Ursprünglich war eine Eröffnung im letzten Jahr geplant, doch zuletzt kam das Projekt durch Lieferverzögerungen bei der Gastronomietechnik ins Stocken. Nach der bauordnungsrechtlichen Abnahme Ende März ist das Gebäude nun wieder in bestmöglichem Zustand.