Zum Internationalen PARK(ing) Day werden am Freitag in vielen Städten weltweit PKW-Stellplätze für einige Zeit zu autofreien Bereichen. PARKs, temporär umgestaltete Parklücken, laden zum Verweilen ein, es entsteht Raum für Kommunikation und Muße. Die Idee des PARK(ing) Day kommt aus San Francisco. Die Initiatoren appellieren an Stadtplaner und Verkehrspolitiker, kurze Wege zwischen Wohnen, Arbeiten, Versorgung und Freizeit zu ermöglichen und im öffentlichen Straßenraum gute Bedingungen für Fußgänger jeden Alters sowie eine hohe Aufenthaltsqualität zu gewährleisten. So sollen die Straßen und Plätze, die seit den 50er Jahren nach dem Leitbild der autogerechten Stadt umgebaut wurden, perspektivisch wieder zu lebendigen Orten werden.
PARK(ing) Day in Leipzig
Am 18. September 2015 werden in Leipzig PKW-Stellplätze für einige Zeit zu autofreien Bereichen. Doch worum geht es den Parkgestaltern eigentlich? Allein in Leipzig sind circa 207.000 PKW zugelassen. Würde man einen Parkplatz bauen, auf den all diese Fahrzeuge auf einmal passen würden, so müsste der über 2,6 km² groß sein. Das entspricht einer Fläche, die mehr als dreimal so groß ist wie die Leipziger Innenstadt. Der tatsächliche Platzbedarf ist dabei noch weitaus größer. Das Auto benötigt einen Parkplatz am Wohnort und natürlich auch einen am Ziel - auf der Arbeit, am Supermarkt, am Badesee. Hinzu kommen noch die Straßen dazwischen. Auch hier braucht das Auto deutlich mehr Platz als alle anderen Verkehrsträger.
Bis in die 1990er Jahre hinein sah das Leitbild einer autogerechten Stadt die Aufgabe der Stadtplaner darin, dem steigenden Flächenbedarf des Autoverkehrs nachzukommen. Die Funktionen Wohnen, Arbeiten und Einkaufen wurden räumlich getrennt. Die Wege dazwischen hatten vordringlich der Distanzüberwindung zu dienen und wurden entsprechend um- und ausgebaut.
Das hat viele Stadträume zu unwirtlichen Orten gemacht, von denen sich die Menschen in mehreren Suburbanisierungswellen abwenden und ihr Glück im Eigenheim auf der grünen Wiese suchen. Spätestens seit der Jahrtausendwende hat die Fixierung der Stadtplanung auf das Auto ausgedient. An dessen Stelle tritt nun das Leitbild der kompakten, europäischen Stadt. Sie soll durch eine effektive Nutzungsmischung kurze Wege ermöglichen. Fuß-, Rad-, und öffentlicher Nahverkehr sollen gefördert, der Autoverkehr reduziert werden. Dadurch wird die Stadt wieder ein begehrenswerter Lebensraum mit attraktiven öffentlichen Räumen und guten Umweltbedingungen.
Das neue Stichwort heißt Stadtreparatur. Die Verfehlungen aus der Zeit der autogerechten Stadtplanung müssen nach und nach beseitigt und neue Fehlplanungen vermieden werden. Trotz noch immer großer Hindernisse ist Leipzig auf diesem Weg schon ein gutes Stück gegangen. Das ist einer der wesentlichen Gründe für die positive Wahrnehmung Leipzigs und den stetigen Zuzug in die Stadt.
Mit dem PARK(ing) Day möchten die Aktiven Mut machen, unsere öffentlichen Räume attraktiv zu gestalten und ideale Bedingungen für Fußgänger zu schaffen.
An folgenden weiteren Orten werden in Leipzig PARKlücken gestaltet:
PARK vom StudentInnenRat der Universität Leipzig: Universitätsstraße in der Innenstadt
PARK vom Japanischen Haus e.V.: Neumarkt in der Innenstadt
PARK vom SV Poledance Lola Leipzig: Lindenauer Markt
PARK der Hausgemeinschaft Richterstraße 4-6
PARK des Neuen Schauspiel Leipzig: Lütznerstraße 29 (ab. 18:00 Uhr)
PARK des Radgeber - Die Fahrrad Selbsthilfe Werkstatt: Leplaystraße 5
Internationaler PARK(ing) Day in Leipzig
PKW-Stellplätze werden am Freitag zu autofreien Bereichen
17.09.2015 Verkehr
Ökolöwe – Umweltbund Leipzig e.V.
Ökolöwe – Umweltbund Leipzig e.V.
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LEIPZIGINFO.DE
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