Das Städtenetzwerk Leipzig-Krakau-Danzig funktioniert: Insgesamt 110.000 Euro aus der Leipziger Crowd zugunsten der Ukraine-Hilfe sind in den vergangenen Wochen an gemeinnützige Organisationen in Krakau und Danzig überwiesen worden - 60.000 Euro nach Krakau und 50.000 Euro nach Danzig. Möglich gemacht haben dies die Stadt Leipzig, die Leipziger Gruppe, der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Leipzig/Nordsachsen sowie 3065 Leipziger Bürger, Unternehmen, Vereine und Kultureinrichtungen, die gemeinsam zwischen März und Juni dieses Jahres insgesamt 609.969 Euro für schutzsuchende Menschen aus dem Kriegsgebiet gesammelt haben.
Die Hilfsorganisationen "Fundacja Gdanska" in Danzig, "Siemacha" in Krakau und das "Krakauer Zentrum für Sozialhilfe" nutzten das Geld unter anderem für 2.000 Erstausstattungs-Pakete mit Verpflegung und Hygieneartikeln, die Finanzierung von Bildungs- und Integrationsmaßnahmen für Kinder und Jugendliche, die Ausstattung von Unterkünften sowie medizinische und psychologische Hilfs-Angebote. "Mehr als 13 Millionen Menschen sind seit Beginn des Krieges in der Ukraine nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR geflohen. Polen hat mehr als eine Million Geflüchtete aus der Ukraine aufgenommen, so viele wie kein anderes europäisches Land", sagt Frank Viereckl, Sprecher der Leipziger Gruppe. "Bis heute sind allein in Danzig insgesamt 107.000 Erstausstattungs-Pakete ausgegeben worden. Das zeigt, wie groß der Bedarf in der Stadt ist und wie wichtig unsere Unterstützung und Solidarität sind."
Die Danziger Stiftung "Fundacja Gdanska" arbeitet mit Vertretern von Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen zusammen und hat das Programm "Danzig hilft der Ukraine" gestartet, das unter anderem die mehrsprachige Website www.ukraina.gdanskpomaga.pl sowie eine zweisprachige Telefon-Hotline unterhält. Beide Formate bündeln Hilfsangebote und dienen der Selbsthilfe sowie sozialen Integration von geflüchteten Ukrainern.
Von der Arbeit der Stiftung hat sich Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung heute in Danzig selbst ein Bild gemacht. "Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um dem polnischen Volk, unseren polnischen Freunden und Freundinnen meinen tiefsten Dank auszudrücken. Polen hat sich in der aktuellen Situation sofort und unbürokratisch durch die breite Aufnahme von ukrainischen Geflüchteten verdient gemacht, wurde Zufluchtsort für so viele Menschen aus dem Nachbarland, die vor diesem Krieg außerhalb ihrer Heimat Schutz suchen mussten."
Was es bedeutet, von jetzt auf gleich helfen zu müssen, können die Mitarbeiter der Johanniter-Unfall-Hilfe gut nachvollziehen: "Wenn es um die Versorgung und Unterbringung von geflüchteten Menschen aus der Ukraine geht, sind wir Johanniter mit unseren Erstaufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften seit März Helfer der ersten Stunde", sagt Skadi Köhler, Mitglied im Regionalvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Leipzig/Nordsachsen. "Umso mehr freuen wir uns, mit dem Spendentransfer nun auch über die Landesgrenzen hinweg helfen zu können. Herzlichen Dank an alle Leipziger, die für die Spenden-Aktion der Leipziger Gruppe gespendet haben und vor allem an die Leipziger Gruppe für die gute Zusammenarbeit!"
In Leipzig wurden verschiedene Tranchen aus dem Spendentopf der Leipziger Crowd unter anderem an den Verein Humanitäre Hilfe Leipzig e.V., das Sachspendensammelzentrum am Olympiastützpunkt, den Verein Leipzig helps Ukraine e.V., den Evangelisch-Lutherischen Kirchenbezirk, Die Villa, die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. und den Montessori-Schulverein Leipzig e.V. ausgezahlt.