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Screenshot: Interaktiver digitaler Stadtplan zu den geheimen Stasi-Objekten in Leipzig, Foto: Bürgerkomitee Leipzig e.V.
Screenshot: Interaktiver digitaler Stadtplan zu den geheimen Stasi-Objekten in Leipzig, Foto: Bürgerkomitee Leipzig e.V.

Interaktiver digitaler Stadtplan zu den geheimen Stasi-Objekten in Leipzig wurde überarbeitet

Karte zeigte ca. 1.200 verborgene Stützpunkte an

13.02.2025 Stadtinformationen
Leipzig Tourismus und Marketing GmbH

Im Jahr 2019 veröffentlichte die Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" am Sitz der früheren Stasi-Bezirksverwaltung Leipzig einen digitalen Stadtplan mit den geheimen Stasi-Objekten der Stadt Leipzig. Diese Karte zeigte ca. 1.000 verborgene Objekte an, die von der Staatssicherheit bis zum Jahr 1989 betrieben wurden. Durch umfangreiche Recherche im Stasi-Unterlagen-Archiv konnten neben weiteren Konspirativen Wohnungen und Objekten auch mehrere offizielle und halboffizielle Dienststellen und -gebäude ergänzt werden, wodurch mittlerweile fast 1.200 Stützpunkte auf der Karte zu finden sind.

Zusätzlich wurde der digitale Stadtplan technisch überarbeitet. Dieser ist jetzt übersichtlicher und hat eine Filter- und Suchfunktion, welche es ermöglicht, die Stasi-Objekte gezielt und strukturiert auf der Karte zu finden. Außerdem kann der Stadtplan durch die verbesserte Datenablage und den vereinfachten Datenimport jederzeit auf dem neuesten Stand gehalten werden. Das Projekt der Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" zeigt somit in bisher einmaliger Weise das ganze Ausmaß der Staatssicherheit zum Zeitpunkt ihrer Auflösung am Beispiel der internationalen Messestadt Leipzig auf.

Auch in Zukunft wird es weitere Ergänzungen des digitalen Stadtplans geben, da weiterhin Recherche zu geheimen Objekten in Leipzig betrieben wird. Da die Karte zudem auf den Grenzen der Stadt Leipzig von 1989 basiert und diese seither eingemeindete Stadtbezirke nicht einschließt, sollen zusätzlich Objekte aus dem neuen Stadtgebiet hinzugefügt werden.

Hintergrund: Das Ministerium für Staatssicherheit der SED-Diktatur wurde am 8. Februar 1950 gegründet und wuchs seither stetig an, um eine flächendeckende Überwachung des Landes zu gewährleisten. Neben den offiziellen Dienststellen wurden sogenannte Konspirative Wohnungen und Objekte genutzt, um diese als Trefforte für Inoffizielle Mitarbeiter, aber auch als Beobachtungsposten, Arbeitsräume oder Maskierungsstützpunkte zu verwenden. Innerhalb eines 18-monatigen Forschungsprojektes der Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" wurde mit Hilfe finanzieller Unterstützung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur ein Stadtplan erstellt, welcher diese geheimen Objekte inklusive Hintergrundinformationen veranschaulicht.

Weitere Informationen:
www.konspirative-wohnungen-leipzig.de
www.runde-ecke-leipzig.de



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