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Das HTWK-Orchester unter Leitung von Matthew Lynch musizierte zur Immatrikulationsfeier 2021 im Gewandhaus zu Leipzig, Foto: Swen Reichhold / HTWK Leipzig
Das HTWK-Orchester unter Leitung von Matthew Lynch musizierte zur Immatrikulationsfeier 2021 im Gewandhaus zu Leipzig, Foto: Swen Reichhold / HTWK Leipzig

HTWK Leipzig immatrikuliert rund 1.700 „Erstis“

Feierliche Immatrikulation und Preisverleihungen im Gewandhaus zu Leipzig

12.10.2021 Wissenschaft
HTWK Leipzig

Das Hochschulleben kann endlich wieder mit der traditionellen Immatrikulationsfeier starten: An der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) wurden gestern (11.10.2021) im Gewandhaus zu Leipzig die neuen Studierenden feierlich immatrikuliert.
Zum aktuellen Wintersemester 2021/22 beginnen 1.682 Erstsemester ihr Studium an der Hochschule, darunter 1.279 Bachelor- und 403 Master-Studierende. Insgesamt sind damit aktuell rund 6.400 Studierende an der HTWK Leipzig eingeschrieben.* Die beliebtesten Studiengänge waren wie in den Vorjahren International Management und Soziale Arbeit, bei denen teilweise bis zu 15 Bewerbungen auf einen Studienplatz kamen. Ebenfalls stark nachgefragt waren die Studiengänge Betriebswirtschaft und Wirtschaftsingenieurwesen im Bereich Maschinenbau sowie Energietechnik.

Nach dem feierlichen Einzug des Senats und der Begrüßung durch HTWK-Rektor Prof. Mark Mietzner erinnerte Professorin Ulrike Köhl, geschäftsführende Institutsleiterin des Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und Immunologie in Leipzig, in der Festansprache an ihre eigene Studienzeit. Sie gab den „Erstis“ mit: „Vernetzen Sie sich vom ersten Tag des Studiums an! Unsere Welt ist so komplex, dass niemand die Probleme allein lösen kann.“ Das Studium sei die schönste Zeit des Lebens.

Der Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung gratulierte den Neuimmatrikulierten zum Studienplatz „in der schönsten Halbmillionenstadt Deutschlands“. Er wünsche sich, dass sie sich in dieser Stadt einbringen, die Möglichkeiten seien vielfältig und gingen weit über das Studium hinaus. Und: „Zeigen Sie Haltung – für Demokratie und Vielfalt!“

Anschließend überbrachte Lyubomyr Tartakovskyy, Sprecher des StudierendenRates der HTWK Leipzig, Grüße der Studierendenschaft und gab den Erstsemestern einige Tipps fürs Studium mit auf den Weg: „Bleibt entspannt, seid selbständig, hinterfragt alles und engagiert euch – kurzum: stürzt euch ins ‚Abenteuer Studium‘!“

Hochschulratsvorsitzender Dr. Mathias Reuschel betonte die Gemeinsamkeiten aller Hochschulangehörigen und bedankte sich, „dass wir gemeinsam auch in der schwierigen Pandemiezeit den Studienbetrieb absichern konnten und vor allem die Gemeinschaft nicht verloren haben.“ Die Hochschule sei in erster Linie Begegnungsstätte.

HTWK-Rektor Prof. Mark Mietzner ergänzte abschließend, dass noch vor einer Woche eine Zusammenkunft wie die Immafeier undenkbar gewesen wäre. Er betonte die gewachsene Bedeutung der Wissenschaft in Krisenzeiten wie der Pandemie: „Wir müssen lernen, in der Komplexität unserer Welt noch mehr auf die Zusammenarbeit der verschiedenen Disziplinen zu setzen.“ Das erfordere einen wissbegierigen Geist und die Kultur des kritischen Hinterfragens. Die Hochschule liefere mit dem Studium das „Handwerkszeug und die Denkwerkzeuge für fachliche Exzellenz“, so Mietzner.

Musikalisch gestaltet wurde die Feier vom HTWK-Hochschulorchester unter Leitung von Matthew Lynch.

Auszeichnungen und Preise

Alljährlich werden anlässlich der Immatrikulation der HTWK Leipzig verschiedene Preise verliehen.
Die Jakob-Leupold-Medaille der HTWK Leipzig für Verdienste um die Hochschule wurde in diesem Jahr drei Mal vergeben: an Prof.in Gabriele Hooffacker, Prof.in Cornelia Richter (beide Fakultät Informatik und Medien) sowie an Prof. Gerhard Bremmer (Fakultät Architektur und Sozialwissenschaften).

Gabriele Hooffacker ist seit 2013 Professorin für „medienadäquate Inhalteaufbereitung“, Mitglied des aktuellen Hochschulrats und seit 2018 Studiendekanin für den Studiengang Fernsehproduktion (gemeinsam mit der Fernsehakademie Mitteldeutschland). Sie wurde für ihre leidenschaftliche Lehre geehrt, die sie mit großem persönlichen Einsatz gestaltet. Den Studierenden gegenüber ist sie nahbar, ihre Lehre ist praxisnah und dadurch sehr motivierend. Prof.in Gabriele Hooffacker ist auch fakultätsübergreifend aktiv. Besonders ihr Einsatz für das 2019 gegründete „Institut für digitales Lehren und Lernen“ (IDLL), dessen Gründungsmitglied und stellvertretende Direktorin sie ist, wurde gewürdigt. Vor allem in Pandemiezeiten war dieses Engagement sehr verdienstvoll, so bei der Umstellung auf die Online-Lehre. Außerdem rief Hooffacker neue, niedrigschwellige Vernetzungsformate für Lehrende ins Leben. Seit 2018 organisiert sie zudem mit einem Team die alljährliche „Lange Nacht der Computerspiele“ mit mehreren tausend Teilnehmenden. Nicht zuletzt betreut sie das hochschuleigene studentische Fernsehen „floidTV“, fördert und fordert die Studierenden auch hier.

Prof.in Kornelia Richter lehrte seit 1992, das heißt, seit Gründung der HTWK Leipzig, an der Hochschule. Zuvor (1979-1992) war sie Fachschuldozentin an der Vorgängereinrichtung, der „Fachschule für wissenschaftliches Bibliothekswesen Leipzig“.  Das sind mehr als 40 Jahre Hochschullehre. In dieser Zeit hat sie alle institutionellen, organisatorischen und inhaltlichen Entwicklungen des Studiums begleitet und geprägt und zum Teil sogar deutschlandweite Entwicklungen von Studiengängen im Bibliothekswesen mit beeinflusst. Besonders prägend war ihr Engagement für das musikbibliothekarische Profil im Masterstudium an der HTWK, das in Deutschland einzigartig ist. Außerdem unterstützt sie Studierende, z.B. im „Hilfe für ausländische Studierende in Leipzig e.V.“ Mit Ende des Wintersemesters 20/21 wurde Prof.in Kornelia Richter in den Ruhestand verabschiedet

Prof. Gerhard Bremmer wurde für sein 30-jähriges Engagement für den Studiengang Architektur mit der Verleihung der Jakob-Leupold-Medaille geehrt. Er wurde 1992 an die HTWK Leipzig geholt, um nach der politischen Wende seine Erfahrungen einzubringen und den Aufbau des Lehr- und Forschungsbereichs Architektur zu unterstützen. In dieser hochschulpolitischen Aufbruchssituation übernahm Gerhard Bremmer besondere Verantwortung.  Seinen 60. Geburtstag vor 25 Jahre nahm er zum Anlass, einen Preis für den Architekturnachwuchs der Hochschule zu stiften:  Dieser ist mit 1.500 Euro dotiert und wird alljährlich für die besten Arbeiten der Architekturstudierenden verliehen.

Der mit 3.000 Euro dotierte Dissertationspreis der Stiftung HTWK ging in diesem Jahr an Dr.-Ing. Tobias Flath für seine Dissertation „Entwicklung eines Doppelschneckenextruder-Dosierkopfes für den 3D-Druck und dessen Potenzial am Beispiel von Knochenersatzwerkstoffen“. Darin entwickelte Flath, der an der HTWK-Leipzig Maschinenbau studiert hat, eine neue Technologie für den 3-D-Druck beim Einsatz in der Medizin. So kann es in Zukunft gelingen, individuelle Materialmischungen für Patientinnen und Patienten zu optimieren, die komplizierte Knochenverletzungen erlitten haben. Gestiftet wurde der Preis in diesem Jahr vom Energieversorger enviaM (Mitteldeutsche Energie AG).

Der DAAD-Preis für den bzw. die beste(n) ausländische(n) Studierende(n), der zum 25. Mal in Folge vergeben wurde, ging an Wadah Mohammed. Er stammt aus Aleppo (Syrien) und kam im August 2015 als Flüchtling nach Deutschland. Seit 2018 studiert er Bauingenieurwesen an der HTWK Leipzig.  Bereits in Syrien absolvierte Wadah Mohammed Praktika im Baubereich. Er sieht seine berufliche Zukunft in der Branche: “Vielleicht hat es auch etwas damit zu tun, dass in meinem Heimatland so viele Gebäude zerstört wurden. Ich möchte Häuser aufbauen”, so Mohammed. Obwohl die sprachliche Barriere zunächst ein Problem zu sein schien, hielt ihn das nicht von einem erfolgreichen Abschluss in Regelstudienzeit ab. Seine herausragenden Studienleistungen und außerordentlich gute Deutschkenntnisse qualifizieren ihn laut Jury für den DAAD-Preis. Außerdem engagiert er sich gesellschaftlich und interkulturell in bemerkenswerter Weise: Er unterstützt als Mentor neu immatrikulierte Studierende aus Syrien, arbeitete als Übersetzer für Geflüchtete und gab geflüchteten Kindern Nachhilfe in Mathematik. Gerade hat er sein Masterstudium an der HTWK Leipzig begonnen.

Der Förderpreis für Angewandte Digitalisierung für herausragende Abschlussarbeiten wurde in diesem Jahr zum dritten Mal vergeben. Stifter ist der Industriedienstleister Actemium, der im Bereich der Elektro-, Automatisierungs- und IT-Technik tätig ist. Mit dem 1. Preis wurde Nikola Milosevic für seine Arbeit zur verbesserten Auswertung der Ergebnisse bildgebender Verfahren in der Medizin mittels KI ausgezeichnet („Segmentation of Ultra-High Field Magnetic Resonance Brain Images for Multi-Parameter Mapping using Deep Learning“). Mit dem 2. Preis wurde Simon Kerner für seine Arbeit "Numerische Untersuchungen eines Wärmepumpentrockners mit Fokus auf Reduzierung des Energieverbrauchs“ geehrt.  Der 3. Preis wurde an Vanessa Simon für ihre Arbeit „Der Einfluss manueller Bedienelemente auf den Sprachlernerfolg bei der Nutzung von Smartphone-Applikationen“ verliehen.

* Anmerkung: Für diese Daten gilt als Stichtag der 01. Oktober 2021 (Beginn Wintersemester). Diese Zahlen sind vorläufig, beispielsweise, weil der Immatrikulationsprozess in einigen Studiengängen noch nicht abgeschlossen ist.



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