Auf dem Leipziger Immobilienmarkt ist eine Trendwende zu verzeichnen. Wie aus dem aktuellen Grundstücksmarktbericht des Gutachterausschusses in der Stadt Leipzig hervorgeht, gab es im Jahr 2024 stark steigende Transaktionszahlen im Vergleich zur rückläufigen Tendenz der drei Vorjahre.
Zwischen dem 1. Januar und dem 31. Dezember 2024 kann sowohl bei der Anzahl der Käufe als auch bei den Umsätzen eine positive Trendwende konstatiert werden. Im Zeitraum davor, also zwischen 2021 bis 2023 war Leipzigs Immobilienmarkt noch von stark rückläufigen Transaktions-(minus 48 Prozent) und Umsatzzahlen (minus 60 Prozent) geprägt. Mit 5.170 Transaktionen (plus 36 Prozent), bei einem Umsatz in Höhe von rund 2,44 Milliarden Euro (plus 48 Prozent), wurden wieder deutlich mehr Verträge registriert als noch im Vorjahr. Das Niveau von 2022 wurde allerdings nicht erreicht.
Der Gutachterausschuss in der Stadt Leipzig ist eine unabhängige Behörde, deren Geschäftsstelle beim Amt für Geoinformation und Bodenordnung angesiedelt ist. Er hat jetzt die Bodenrichtwerte zum Stichtag 1. Januar 2025 beschlossen und die wichtigsten Daten und Auswertungen in seinem Grundstücksmarktbericht zusammengestellt. Demzufolge ist Leipzigs Immobilienmarkt 2024 trotz weiterhin schwieriger Rahmenbedingungen relativ robust. In allen untersuchten Teilmärkten (unbebaute-, bebaute Grundstücke und Sondereigentum) konnten deutlich mehr Kauffälle als 2023 registriert werden.
Die Preise für Baugrundstücke im Marksegment des individuellen Wohnungsbaus (circa 315 Euro/m² Grundstücksfläche) sowie bei den Gewerbegrundstücken (ca. 100 Euro/m² Grundstücksfläche) lagen in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Grundstücke des Geschosswohnungsbaus erzielten im Durchschnitt Preise in Höhe von rund 860 Euro/m² Grundstücksfläche, was einem Rückgang von circa 9 Prozent entspricht. Die zum 1. Januar 2025 beschlossenen Bodenrichtwerte berücksichtigen dies.
Bei den bebauten Grundstücken sind die Transaktionen um etwa 20 Prozent auf 823 im Jahr 2024 gestiegen. Die Preise entwickelten sich in den Teilmärkten unterschiedlich. Bei sanierten Mehrfamilienhäusern wurden im Durchschnitt 1.766 Euro (rund plus 6 Prozent) erzielt, bei unsanierten Mehrfamilienhäusern durchschnittlich 1.316 Euro (rund plus 49%) – jeweils bezogen auf den m² Wohnfläche
Der Teilmarkt der Einfamilienhäuser stellt sich sehr heterogen dar. Hier muss zwischen freistehenden Einfamilienhäusern, Doppelhaushälften und Reihenhäusern sowie den unterschiedlichen Bauklassen (Neubau nach 1990, Altbau saniert, teilsaniert und unsaniert) differenziert werden. Das Gros der Kaufpreise (rund 75 Prozent) lag 2024 im Bereich zwischen 275.000 und 500.000 Euro. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Transaktionen auf 456 Käufe, das entspricht einem Zuwachs von circa 10 Prozent.
Das Marktsegment der Eigentumswohnungen dominiert traditionell den Leipziger Immobilienmarkt. 2024 lag der Anteil an allen Transaktionen bei 80 Prozent und bei 40 Prozent des Gesamtumsatzes.
Der Grundstücksmarkbericht 2024 steht ab sofort auf www.leipzig.de/grundstuecksmarktbericht als kostenfreier PDF-Download bereit. Eine Übersicht zu den durchschnittlichen Bodenwerten zum Wertermittlungsstichtag 31. Dezember 2024 ist auf www.bodenrichtwert.leipzig.de einsehbar.