Das GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig verzeichnet für das Jahr 2020 mit insgesamt 4.958 Kunstobjekten einen Rekord an Neuerwerbungen. Dabei handelt es sich um 4.667 Schenkungen sowie 291 Ankäufe - sämtlich für die Bereiche Kunsthandwerk, Design, Grafik, Fotografie, Gebrauchsgrafik und Buch. Damit ist die umfangreichste Erweiterung der Sammlungen seit den frühen Museumsjahren gelungen.
Mit knapp 38.000 Besucherinnen und Besuchern blieb deren Zahl pandemiebedingt weit hinter den Vorjahreszahlen zurück (2018: 73.675, 2019: 90.207). Hausintern hatte man mit einer Steigerung der Besucherzahlen auch auf Grund der angekündigten Sonderausstellung „6UL. Lust und Begehren in Kunst und Design“ gerechnet. Sie musste jedoch kurz vor deren Eröffnung abgesagt werden. Insgesamt 16 Wochen Schließzeit, der Ausfall sehr vieler Veranstaltungen in diesem Jahr sowie das Fehlen ganzer Besuchergruppen verringerte die Zahl. So kamen ab Frühjahr 2020 weder Kita-, Hort-, Schul-, Berufsschul- und Seminargruppen, noch Reisegruppen, Kunstvereine oder Touristen aus dem Ausland. Seit 3. November 2020 ist das Museum zum zweiten Mal geschlossen.
Deutlich gesteigerte Zahlen sind bei der Nutzung sämtlicher Social Media-Kanäle sichtbar. Vor allem Instagram, aber auch der Blog mit seinen Hintergrundgeschichten sowie die verschiedenen Aktivitäten auf Facebook steigerten die Zahl der Abonnentinnen und Abonnenten. Der virtuelle Rundgang durch die Dauerausstellungen sowie ausstellungsbegleitende Tutorials für den Do-it-yourself-Bereich und Aktionen rund um #closedbutopen waren die am meisten wahrgenommen Angebote.
Eines der wichtigsten Großprojekte des Jahres 2020 stellte die Erstellung eines neuen Mediaguides für die Ständigen Ausstellungen dar. Besucherinnen und Besucher können ab sofort mit Leihgeräten oder der App auf ihrem eigenen Smartphone das Museum auf verschiedenen Touren kennenlernen. Auf Kinder und Jugendliche wartet „Hör dich schlau“ und „Spiel dich schlau“. Erwachsene können sich entweder mit viel Zeit der „Großen Runde“ widmen oder sich auf die „Highlights“ beschränken, für Spielfreudige ist „Schau genau hin“ zu empfehlen. Die Ausstellungstouren werden auch auf Englisch angeboten, dazu stehen Touren für Blinde und Sehbehinderte, in Gebärdensprache sowie in Leichter Sprache bereit. Der Mediaguide wartet mit 360°Raumaufnahmen, Clips, Illustrationen, Animationen, Filmen und Fotos auf und steht kostenfrei zur Verfügung.