Nach dem großen Erfolg des letzten Jahres mit Nummern aus Filmmusik und Musicals, veranstaltete der Konzertchor Leipzig am 7. Juli 2023 erneut ein sommerliches Programm in der Nathanaelkirche Leipzig/Lindenau.
Die Ankündigung in diesem Jahr war ebenso vielversprechend: „Flower-Power trifft Feldermaus“. Assoziationen an eine elegante Ballnacht mit Champagner oder aber an den Hippie-Look, Schlaghosen und Plateauschuhe werden wach. Und genau das wusste der Chor zu bedienen!
Der Sommerhitze zum Trotz war die durch aufwendige Lichttechnik in Szene gesetzte Kirche stark besucht. Entsprechend dem Motto des Abends war der Chor stilecht nach beiden Genres bunt kostümiert. Die Salonlöwen Leipzig, bestehend aus Samuel Seifert, Frank Nowicky, Horst Singer, Hinnes Goudschaal, Claus-Peter Nebelung und Udo Mack, begleiteten die Sängerinnen und Sänger auf gefühlvolle Weise durch die Jahrzehnte der Musikgeschichte.
Der Conférencier des Abends - Bert Callenbach - der vielen Leipzigern u.a. aus dem Krystallpalast Leipzig bekannt ist, führte mit seiner unterhaltsam-charmanten Art durch das Programm. Unter der Leitung des noch jungen künstlerischen Leiters Karl Joseph Eckel (24) zündeten alle Beteiligten ein wahres Feuerwerk ab. Ab der ersten Sekunde versprach das Programm beschwingte Melodien, ob es Medleys aus der „Lustigen Witwe, „Die Fledermaus“ oder „Im weißen Rössl“ waren oder „How deep is your love“ der Bee Gees, „Crocodile Rock“ von Elton John oder weitere Titel u.a. von ABBA, den Beatles, Beach Boys oder von Hildegard Knef.
Mit ihrer mitreißenden Art und dem geschickt zusammengestellten Programm, war die Stimmung des Publikums euphorisch: es wurde gelacht, mitgesungen und geklatscht. Der teils anhaltende und tobende Zwischenapplaus zeigte die Begeisterung. Als Leipziger Gruß wurde ebenso der legendäre „Pinguin-Mambo“ von Fips Fleischer zum Besten gegeben, bei dem sich Callenbach nicht bitten ließ, selbst auch sängerisch in den Ring einzusteigen.
„Es ist ein großer Spagat, den der Chor überwinden musste“, so Eckel nach dem Konzert. „Die Operetten-Medleys verlangen sängerisch andere Elemente von den Sängerinnen und Sängern ab als die Hits der 60er und 70er Jahre. Innerhalb von wenigen Augenblicken muss jeder zwischen den verschiedenen Gesangstechniken wechseln. Das ist insbesondere für einen Laienchor herausfordernd, aber ich bin sehr sehr glücklich – der „Plan“ ist absolut aufgegangen, das Publikum war spitze, eine starke Leistung aller Beteiligten. Auch für mich ein grandioser Feierabend – im wahrsten Sinne des Wortes!“, fährt er sichtlich zufrieden und schmunzelnd fort.
Text: Uwe Buchheim