Am Donnerstag, den 7. Oktober 2021, um 19.00 Uhr ist in der Gesprächsreihe „Heimat Ostdeutschland? Junge Perspektiven“ der bildende Künstler und Kulturschaffende Philipp Baumgarten im Gespräch mit der Journalistin Greta Taubert im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig.
Philipp Baumgarten fotografiert. Ein Pferd auf menschenleerer Straße im nächtlichen Dresden, eine Wäscheleine voller Unterhosen, ein Schwanennest aus Müll, eine brennende Feldscheune und immer wieder: Lost Places. Viele davon findet er in seiner Heimatstadt Zeitz, die lange den unrühmlichen Stempel „Stadt der Ruinen“ trug. Dort geboren und 2014 vom Studium in Karlsruhe dorthin zurückgekehrt, sah der bildende Künstler nicht vordergründig Tristesse, sondern vor allem die Chancen des allgegenwärtigen Leerstands. Er gehört zu einer Gruppe, die bis heute das nahe gelegene Kloster Posa zu einer Kultur- und Bildungsstätte entwickelt, stieß das Projekt „Open Space Zeitz“ an, das mit Ausstellungen und Veranstaltungen leerstehende Gebäude zwischennutzte oder wiederbelebte. Die ehemalige Stadtbibliothek etwa ist heute ein Künstlerhaus. Während die Medien Zeitz nun feiern, hat sich Baumgarten einen ambivalenten Blick auf die Potentiale ostdeutscher Provinzstädte bewahrt.
Darüber, über vergangene und kommende Projekte und über seine künstlerische Arbeit spricht Baumgarten am 7. Oktober im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig mit Greta Taubert. Die Moderatorin fragt in der Reihe „Heimat Ostdeutschland? Junge Perspektiven“, was Hiergebliebene, Wieder- und Dazugekommene prägt und mit welchen Projekten sie die Zukunft aktiv gestalten wollen.
Livestream:
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Philipp Baumgarten, geboren 1985 in Zeitz, studierte Informatik und Kunstgeschichte in Dresden und Karlsruhe. Als Gründungsmitglied der Kultur- und Bildungsstätte Kloster Posa prägt er seit 2014 die Kunstszene und die Außenwirkung der Stadt Zeitz maßgeblich mit. Er lebt und arbeitet als freischaffender Künstler und Herausgeber in Zeitz und Berlin.
Greta Taubert lebt als Autorin in Leipzig. In ihren Essays, Reportagen und Büchern setzt sie sich mit der Frage auseinander, wie ein gutes, nachhaltiges und emanzipiertes Leben jetzt und in Zukunft aussehen kann. Im Aufbau-Verlag erschien zuletzt „Guten Morgen, du Schöner“, eine Sammlung von Protokollen ostdeutscher Männer der dritten Generation.
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