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Foto: Lindenfels Westflügel
Foto: Lindenfels Westflügel

Figurentheaterzentren aus Stuttgart, Leipzig und Berlin schließen Allianz

Eines der zentralen Projekte ist die Ausrichtung von »Showcases«

27.05.2020 Kultur
Westflügel

Drei der größten Häuser für freischaffend produziertes Figuren- und Objekttheater, das FITZ Zentrum für Figurentheater Stuttgart, die Schaubude Berlin und der Westflügel Leipzig, schließen sich zur »Allianz internationaler Produktionszentren für Figurentheater« zusammen. Das Bündnis versteht sich als Netzwerk für künstlerische Zusammenarbeit und zielt auf eine kontinuierliche Kooperation zwischen den drei Standorten.

Die drei bisher temporär zusammenarbeitenden Häuser fühlen sich gleichermaßen der künstleri-schen Innovation und einer interdisziplinär und international ausgerichteten Programmatik ver-pflichtet. Aus diesem Selbstverständnis heraus wollen sie künftig Kräfte bündeln, um lokalen, nationalen und internationalen Projekten die Möglichkeit auch länderübergreifender Kooperationen und Aufführungsmöglichkeiten zu bieten. Die Allianz versteht sich zudem als Plattform für den Aus-tausch über aktuelle Diskurse im Figurentheater, entwickelt neue Scouting-Modelle und Vermitt-lungsstrategien und fördert Mentoring-Programme und Fortbildungen.

Eines der zentralen Projekte der Allianz wird die regelmäßige, zwischen den drei Städten alternierende Ausrichtung von »Showcases« sein, in denen dem Publikum ebenso wie dem internationalen Fachpublikum Einblicke in die aktuellen Entwicklungen des Genres ermöglicht werden sollen. Der Fokus der Showcases liegt auf der Präsentation von Inszenierungen des gemeinsamen Netzwerks und zukünftiger gemeinsamer Koproduktionen. Den Anfang soll 2020 ein SHOWCASE WESTFLÜGEL in Leipzig machen.

Zum Selbstverständnis der drei Theater gehört wesentlich auch die Förderung des Nachwuchses, die Kooperation mit der lokalen freien Szene oder das Ermöglichen nachhaltiger und fairer Produktions-bedingungen.

Damit verschreibt sich die Allianz der drei Häuser aus Stuttgart, Berlin und Leipzig der strukturellen und künstlerischen Stärkung des ästhetisch äußerst vielfältigen, experimentierfreudigen und inter-disziplinär arbeitenden Genres Puppen-, Figuren- und Objekttheater.

Die drei Figurentheaterzentren
Der Westflügel Leipzig ist ein seit 2005 bestehendes internationales Produktionszentrum für Figu-rentheater. Neben den zwei Haus-Ensembles »Wilde & Vogel« und »Lehmann und Wenzel«, die ihrer-seits vielfältige Kooperationen mit polnischen (»Grupa Coincidentia« u. a.), israelischen (»Golden Delicious« u. a.), österreichischen (Christoph Bochdansky, Rose Breuss u. a.) und vielen anderen Künstler*innen pflegen, bespielt ein breites, dem Haus verbundenes europaweites Ensemblenetz-werk den ehemaligen Ballsaal des denkmalgeschützten Jugendstilhauses im Leipziger Westen. Dar-über hinaus prägen Gastspiele, Nachwuchsfestivals und innovative Formate den Spielplan, für den das Haus auch den Theaterpreis des Bundes als »Thinktank des Figurentheaters« erhalten hat. Jährlich bietet das Haus ca. 100 Vorstellungen, darüber hinaus gehören eine Bar (»froelich & herr-lich«), eine eigene Galerie (»Kunstautomat«) mit regelmäßig wechselnden Ausstellungen und Kon-zerte Leipziger Musiker*innen zum Programm des Hauses.

Das FITZ! Zentrum für Figurentheater ist eines der europäischen Zentren für Figurentheater und seit vier Jahrzehnten prägender Bestandteil der Stuttgarter Kulturszene. Gegenwärtig zeigt das FITZ in jeder Spielzeit regulär ca. 45 verschiedene Inszenierungen regionaler, deutscher und internationa-ler Figurentheaterbühnen im Grenzbereich zu Tanz, Musiktheater, Performance und Digitalkunst und bietet seinem Publikum ein ebenso multimediales wie sinnliches Erfahrungsfeld imaginativer Reso-nanzräume. Für die freie Figurentheaterszene in Baden-Württemberg – und darüber hinaus – ist das FITZ als Aufführungsort und Koproduzent einer der wichtigsten Kooperationspartner. In der künstle-rischen und organisatorischen Verantwortung des FITZ liegt auch das biennal veranstaltete Interna-tionale Figurentheaterfestival animierter Formen IMAGINALE. Als städteübergreifende Großveran-staltung gehört die IMAGINALE zu den größten deutschen Figurentheaterfestivals und verwirklicht in ihrem Konzept gleichzeitig die für kulturelle Arbeit essentielle Idee organisatorischer und künstle-rischer Vernetzung.

Die Schaubude Berlin, gegründet 1993, ist ein Produktionshaus für zeitgenössisches Figuren- und Objekttheater und eine Anker-Institution der freien darstellenden Künste der Hauptstadt. Mit jähr-lich rund 300 Vorstellungen für Kinder und Erwachsene ist der Spielplan auf größtmögliche ästheti-sche Vielfalt ausgelegt und präsentiert Gastspiele als auch Eigen- und Koproduktionen. Mit dem in-ternationalen Festival »Theater der Dinge« und der Langen Nacht der freien Puppen- und Figuren-theater Berlins »12 h Open Space« richtet das Haus jährlich Formate aus, die konzentriert neue Ten-denzen des Genres und die Berliner Szene zeigen. Theaterpädagogische Angebote und die Förde-rung künstlerischen Forschens runden das Profil ab. 2019 erhielt die Schaubude Berlin den ASSITEJ Veranstalterpreis, 2017 wurde das Theater für seine künstlerische Arbeit mit dem Theaterpreis des Bundes ausgezeichnet. Trägerin der Schaubude Berlin ist die Kulturprojekte Berlin GmbH.
SCHAUBUDE BERLIN ::: Greifswalder Straße 81-84 ::: D-10405 Berlin ::: Telefon: 030.4234314 / 030.4286059 ::: Ansprechpartnerin: Silke Haueiß ::: haueiss@schaubude.berlin



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