Der November ist der Monat des Leipziger Balletts. In seiner ersten Saisonpremiere »Marin / Schröder« am 13.11.2022 zeigt das Leipziger Ballett nicht nur erstmalig Arbeiten der großen französischen Choreographin Maguy Marin, sondern es ist auch die erste Kooperation mit der euro-scene Leipzig. Mit Marins Klassikern »Duo d’Eden« (1986) und »Große Fuge« (2001) präsentiert sich das Leipziger Ballett mystisch verwoben, präzise und feministisch zugleich. Mario Schröders Uraufführung »Panta Rhei« kreiert dazu einen abstrakten Raum ohne Anfang und ohne Ende, der die Wahrnehmung der Zeit in Frage stellt. Es spielt das Gewandhausorchester unter der Leitung von Matthias Foremny.
Die Junge Oper hat am 23.11.2022 Premiere mit »Gold« von Leonard Evers nach dem bekannten Märchen der Gebrüder Grimm »Vom Fischer und seiner Frau«. Die Geschichte über Gier und Glück ist für Kinder ab 6 Jahren gedacht – inszeniert von der Musiktheaterpädagogin der Oper Leipzig Christina Geißler, mit Schlagwerk, Illustrationen und der Mezzosopranistin Nora Steuerwald.
Außerdem startet das Team um den neuen Opernintendanten Tobias Wolff im November weitere relevante Formate der Begegnung und Diskussion. Musikdirektor Christoph Gedschold lädt am 2.11.2022 zum Weinabend, und Tenor und Publikumsliebling Martin Petzold bittet am 19.11.2022 zum Nachmittagstee. In den sonst für fachfremde Augen verschlossenenen Kostümwerkstätten der Oper im Schauspielhaus findet der erste Zukunftstalk der Spielzeit statt: Am 11.11.2022 heißt es in der Schneiderei »Morgen Leipzig!«. Zwei große Themenkreise, mit denen sich Oper und Operette immer wieder auseinandersetzen müssen, bleiben auch gesellschaftlich aktuell und akut: Feminismus und Rassimus. daher steht am 29.11.2022 in der Schaubühne Lindenfels das Frauenbild im Mittelpunkt von »Achtung!Achtung! Klischee«, wo neben der Performancekünstlerin Lulu Obermayer Künstlerinnen der Oper Leipzig ihre Erfahrungen teilen werden. Zu Gast in der Musikalischen Komödie ist am 16.11.2022 mit einer Lesung die Bestsellerautorin Tupoka Ogette, eine der bekanntesten Mutmacherinnen und Beraterinnen für Antirassismus in Deutschland.
Die Oper Leipzig steht in der Tradition von über 325 Jahren Musiktheater in Leipzig: 1693 wurde das erste Opernhaus am Brühl als drittes bürgerliches Musiktheater Europas nach Venedig und Hamburg eröffnet. Seit 1840 spielt das weltweit renommierte Gewandhausorchester zu allen Vorstellungen der Oper und des Leipziger Balletts. Neben dem heutigen, 1960 erbauten Opernhaus am Augustusplatz gehört die Musikalische Komödie im Stadtteil Lindenau zur Oper Leipzig, eine Spezialspielstätte für Musical und Operette. Der mit ca. 680 Angestellten größte kulturelle Eigenbetrieb der Stadt umfasst fünf ihn tragende Säulen: Oper, Musikalische Komödie, Leipziger Ballett, die Vermittlungssparte 360° und das Handwerk der Theaterwerkstätten, die für sämtliche städtischen Bühnen produzieren.
Ab der Spielzeit 2022/23 ist Tobias Wolff Intendant und Erster Betriebsleiter der Oper Leipzig. Der studierte Musiker und Kulturmanager wurde bekannt als Geschäftsführender Intendant der Internationalen Händel-Festspiele Göttingen, einem der weltweit ältesten Festivals für Barockmusik, und als Mitbegründer und Sprecher des Forum Musik Festivals, einem Zusammenschluss von über 100 Festspielorganisationen deutschlandweit. Zu seinem Leipziger Team gehören Dr. Cornelia Preissinger als neue Operndirektorin und stellvertretende Intendantin sowie die Chefdramaturgin Marlene Hahn und Musikdirektor Christoph Gedschold. Tobias Wolff freut sich außerdem über die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit dem Ballettdirektor und Chefchoreographen Mario Schröder und mit Torsten Rose als Direktor der Musikalischen Komödie.