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Nikolaikirche: Eröffnung Lichtraum 1, Foto: Andreas Schmidt
Nikolaikirche: Eröffnung Lichtraum 1, Foto: Andreas Schmidt

Eröffnung von Lichtraum 2 auf dem Nikolaikirchhof in Leipzig

Im Rahmen der Eröffnung am 9. September um 20 Uhr sind elf Posaunenchöre mit über 100 Musikern zu hören

06.09.2019 Stadtinformationen
Leipzig Tourismus und Marketing GmbH

In Reflexion der Montagsdemonstrationen von 1989, die sich Woche für Woche immer mehr Raum entlang des Ringes eroberten, werden im Vorfeld des 9. Oktobers 2019 von der Künstlerin Victoria Coeln sechs Lichträume geschaffen, und zwar beginnend am 4. September, danach an jedem darauffolgenden Montag bis zum 9. Oktober. Das Fortschreiten des Lichtes spiegelt das Fortschreiten der Ereignisse ’89. Das Licht wird sich sukzessive Montag für Montag in Plätzen entlang des Rings entfalten, sich überwiegend „in sie hinein“ richten, am 9. Oktober dann den ganzen Ring umspannen und den Ring zum Lichtweg, zum „Lichtring“ machen.

Nach der am 4. September erfolgten Eröffnung von Lichtraum 1 in der Nikolaikirche, der bis zum 9. Oktober durchgehend sichtbar ist, folgt am 9. September die Eröffnung von Lichtraum 2 auf dem Nikolaikirchhof. Er steht unter dem Motto „Wir wollen raus! – Wir bleiben hier!“ Unter Leitung von Universitätsmusikdirektor David Timm und Landesposaunenwart Jörg-Michael Schlegel werden im Rahmen der Eröffnung elf Posaunenchöre aus Leipzig und der Umgebung mit über 100 Musikern zu hören sein.

Posaunenchöre – Vielfalt der Stimmen
Viele unterschiedliche Gruppierungen und Initiativen haben den Herbst ’89 geprägt. Bei den Friedensgebeten in der Nikolaikirche waren nicht nur kirchliche Gruppen aktiv, sondern alle, die auf Veränderung hofften: Oppositionelle, Umweltaktivisten, Ausreisewillige, Friedensgruppen, Intellektuelle, Künstler und einfach mit der Situation Unzufriedene. Für die Vielfalt dieser Motivationen steht eine Vielfalt an Posaunenchören und musikalischen Themen, vom Segenslied über die Europahymne, hin zu einem israelischen Friedenslied und Popsongs. Ähnlich wie bei einem Flashmob spielen Bläsergruppen „ihre“ Musik, zuerst nacheinander, dann nebeneinander und schließlich „übereinander“. Die Hörer bekommt von allen Seiten überlagernde Impulse, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Ein babylonisches Durcheinander, das sich – wie die Friedliche Revolution – doch zu einem kraftvollen Miteinander entwickelt.

Folgende Posaunenchöre gestalten die Eröffnung des Lichtraums 2 mit:
- Posaunenchor Böhlitz-Ehrenberg, Chorleiter Martin Hirse
- Posaunenchor Hartmannsdorf, Chorleiter Dr. Werner Pelz
- Posaunenchor Grimma, Chorleiter Tobias Nicolaus
- Posaunenchor der Martin-Luther-Kirchgemeinde Markkleeberg, Chorleiter Frank Zimpel
- Posaunenchor am Diakonissenhaus Leipzig, Chorleiter Christian Werner
- Posaunenchor der Paulusgemeinde Leipzig-Grünau, Chorleiter Hartmut Brückner
- Posaunenchor der Michaelis-Friedens-Gemeinde Leipzig, Chorleiter Jörg Ehlers
- Posaunenchor der Nathanaelgemeinde Leipzig, Chorleiter Christian Hösel
- Posaunenchor der Nikolaikirche Leipzig, Chorleiter Christoph Käßler
- Posaunenchor der Thomaskirche Leipzig, Chorleiter Jürgen Hartmann
- Posaunenchor Zwenkau, Chorleiter Hans-Martin Schlegel

Warum beginnen die Lichträume ausgerechnet am 4. September?
Der Start des ersten Lichtraumes erfolgte am 4. September, da dieses Datum 1989 einen wesentlichen Punkt in der Reihe der Proteste markiert. Nach der Sommerpause kam es ab dem 4. September wieder regelmäßig im Anschluss an das Friedensgebet zu Demonstrationen und anderen Aktionen für die Genehmigung der ständigen Ausreise in die Bundesrepublik. Am Montag während der Leipziger Herbstmesse fand auf dem Nikolaikirchhof auch eine Demonstration von Mitgliedern Leipziger Basisgruppen statt. Sie trugen große Transparente, auf denen unter anderem "Für ein offenes Land mit freien Menschen" zu lesen war. Nur wenige Sekunden nach dem Entrollen rissen junge Männer in Zivil die Plakate herunter. Darauf rief die Menge: "Stasi raus". Diese Vorgänge wurden von den anwesenden westlichen Kameras gefilmt und in die ganze Welt übertragen.

Die nächsten Lichträume werden an folgenden Montagen jeweils um 20 Uhr eröffnet:
Lichtraum 3: „Schließt euch an!“ – 16. September 2019, 20 Uhr, Park am Schwanenteich hinter der Oper
Lichtraum 4: „Keine Gewalt!“ – 23. September 2019, 20 Uhr, Park und Innenhof der ehemaligen Stasizentrale, Treffpunkt „Runde Ecke“/ Dittrichring
Lichtraum 5: „Jetzt oder nie – Demokratie!“ – 30. September 2019, 20 Uhr, Goerdeler Denkmal am Neuen Rathaus
Lichtraum 6: „Für ein offenes Land mit freien Menschen!“ – 7. Oktober 2019, 20 Uhr, neben S-Bahn-Station Wilhelm-Leuschner-Platz, später im angrenzenden Schillerpark (Lenné-Anlage)

Das ausführliche Veranstaltungsprogramm rund um den 9. Oktober 2019 ist in der Tourist Information Leipzig (Katharinenstraße 8) sowie in zahlreichen Leipziger Einrichtungen erhältlich. Es steht auch im Internet zum Download zur Verfügung.

Weitere Informationen und Download Programm: www.lichtfest.leipziger-freiheit.de



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