Am 18. März 2020 wird endlich eines der größten Präparate aus der Sammlung des Naturkundemuseums zurückgeführt. Nach 40 Jahren im Exil kehrt es zu seinem Eigentümer, dem Naturkundemuseum Leipzig zurück. Ende der 70er Jahre ging es als einjährige Leihgabe an das Meereskundemuseum Stralsund und war seitdem dort einer der Publikumslieblinge. Vorläufig soll es im Depot in der Alten Wollkämmerei eingelagert werden bis es in Zukunft Teil der neuen Ausstellung sein wird.
Der weibliche Meeresriese aus dem nordischen Eismeer misst ganze 2,50 Meter Körperlänge. Es wurde im Jahr 1911 in Grönland geschossen und kam durch den dänischen Konsul Bangert nach Leipzig. Das Atlantische Walross, eine der größten Robbenarten, war zeitweilig kurz vor dem aussterben.
Das Walross wurde 1919 deshalb von Herman Ter Meer, dem Begründer der modernen Tierpräparation für die Ewigkeit haltbar gemacht. Er war der Pionier der modernen Tierpräparation und wirkte Anfang des 20. Jahrhunderts am Zoologischen Institut und Museum der Universität Leipzig. Hier entstand eine große Sammlung ter Meer’scher Präparate, die nach der Hochschulreform der DDR 1968 zerschlagen wurde. Einen wesentlichen Teil übernahm das Leipziger Naturkundemuseum, welches mit aktuell 241 ter Meer‐Objekten die weltweit größte Sammlung seines Schaffens besitzt.
Vorab: Das Walross kehrt passend zum Themenwechsel der Kubus 4x6 Installation nach Leipzig zurück. Das Kapitel „Polarzeit“ ist beendet. Derzeitig wird umgebaut, denn in den nächsten Monaten wird in maritime Expeditionsgefilde der „Tiefsee“ abgetaucht. Die Eröffnung des neuen Kapitels findet am 20. März 2020 um 18 Uhr statt.