„Unsere Hebammen-Studentinnen sind inzwischen gut auf dem Campus angekommen. Sie sind hochmotiviert und lernen mit großer Freude und Neugierde“, freut sich Dr. Henrike Todorow von der Medizinischen Fakultät. Sie ist die Studiengangsverantwortliche für den B. Sc. Hebammenkunde und hatte schon im Vorfeld des ersten Studienjahres alle Hände voll zu tun. Personal für das Hebammenstudium musste gesucht werden, Räume für die zusätzlichen 26 Studentinnen auf dem Medizincampus mussten gefunden und hergerichtet, Kooperationen mit sächsischen Kliniken geknüpft und Netzwerke ausgebaut werden. Und das alles in Zeiten der Pandemie, welche die Lehr-Ausbildung grundsätzlich auf den Kopf und damit vor allem ins Online-Format stellte.
„Durch die Institute am Standort haben wir große Unterstützung bei der Durchführung der Lehre erfahren“, resümiert Todorow. „Die ersten Etappenziele sind geschafft.“ So fanden beispielsweise im ersten Studienjahr interprofessionelle Lehreinheiten mit dem Institut für Pharmazie und der LernKlinik der Medizinischen Fakultät statt wie auch ein interprofessionelles Projekt mit der generalistischen Pflegeausbildung der Medizinischen Berufsfachschule, welches die Zusammenarbeit der verschiedenen Berufsgruppen bei der Versorgung von schwangeren Frauen in besonderen Situationen behandelte sowie die Fehlerprävention. Das Projekt mit dem Institut für Pharmazie beschäftigte sich mit der Arzneimittelgabe bei Kindern und der dazugehörigen Beratung.
Die Zusammenarbeit mit Kooperationspartner:innen wird weiter ausgebaut
Die sächsischen Kooperationskliniken sind wichtige Ausbildungspartner in der Praxis, insbesondere die Bereiche der Neonatologie und Frauenheilkunde am Universitätsklinikum Leipzig (UKL), die auch am Aufbau der Lehrinhalte im Curriculum beteiligt waren. „Die akademische Ausbildung zukünftiger Hebammen ist für unseren Bereich der Geburtsmedizin zukunftsweisend und sehr wichtig,“ betont der Leiter der gleichnamigen UKL-Abteilung, Universitätsprofessor Dr. Holger Stepan, und ergänzt: „Die Studierenden können und sollen auch im klinischen Alltag mit Fragen gerne auf mich zukommen. Dabei legen wir grundsätzlich großen Wert auf eine individuelle Geburtsmedizin und gewährleisten gleichzeitig einen hohen Standard an medizinischer Sicherheit.“
Darüber hinaus wurde mit dem Bildungszentrum UKL und der LernKlinik der Medizinischen Fakultät ein Fortbildungsangebot für freiberufliche Hebammen konzipiert, das Studierende unterstützen soll. „Erste Einsätze bei den außerklinisch arbeitenden Hebammen in der praktischen Ausbildung sind für diesen Sommer geplant. Hier ist unser Wunsch, die Zusammenarbeit zwischen den freiberuflichen Hebammen, den Kliniken und der Medizinischen Fakultät stärker zu vernetzen“, sagt die gelernte Hebamme Todorow und ergänzt: „Wir brauchen die Expertise der Hebammen für die Ausbildung der zukünftigen Kolleg:innen.“ Niedergelassene freiberufliche Hebammen, die bei der Ausbildung von Hebammen-Studentinnen unterstützen möchten, können sich melden unter der Telefonnummer 0341 97 25156 oder per E-Mail an hebammenkunde@medizin.uni-leipzig.de.