Bei den Planungen für eine neue Sportschwimmhalle und ein Medizinisches Versorgungszentrum auf dem Otto-Runki-Platz haben drei Architekturbüros das Finale erreicht: Eine Jury aus acht Fach- und sieben Sachpreisrichtern unter dem Vorsitz von Prof. Ing. Andreas Wolf (HTWK Leipzig) favorisierte die Entwürfe der gmp Generalplanungsgesellschaft mbH (Berlin), der SERO Architekten (Leipzig) und des Büros Czerner Göttsch Architekten (Hamburg) für die Gestaltung des Komplexes. Insgesamt hatten sich 14 Büros an dem Wettbewerb beteiligt. "Wir freuen uns, dass das Projekt und die Neugestaltung des Otto-Runki-Platzes dieses Interesse bei Architekten und Planern hervorgerufen hat, und sind guter Dinge, dass wir in den nun folgenden Verhandlungen mit den drei Finalisten am Ende die beste Lösung herausarbeiten und letztendlich realisieren können", sagt Joachim Helwing, Technischer Geschäftsführer der Leipziger Sportbäder. Unter deren Federführung wird der Schwimmhallen-Neubau realisiert. Ab dem heutigen Freitag, 7. Juni 2019, sind alle Ideen und Entwürfe für drei Wochen im Stadtbüro am Burgplatz ausgestellt.
Leipzig ist eine schwimmbegeisterte Stadt mit einem hohen Bedarf an Wasserflächen. Der Wettbewerb ist das erste wichtige Puzzleteil, um im Leipziger Osten eine Sportschwimmhalle zu errichten und damit die Anforderungen aus dem Sportprogramm 2024 und dem Ratsbeschluss aus Mai 2017 umzusetzen. "Ich freue mich sehr für den Stadtteil und das gesamte Einzugsgebiet. Der Leipziger Osten wird mit der neuen Sportschwimmhalle, fast 20 Jahre nach Schließung und Abriss des alten Ostbades, eine neue attraktive Anlaufstelle für Schwimmer und Wasserballer sowie zur individuellen Freizeitgestaltung erhalten. Wir sind mit der Finalauswahl nun einen großen Schritt vorangekommen. Ich bin mir sicher, dass wir für die Umsetzung auch die benötigte Unterstützung des Freistaates und der Fördermittelgeber erhalten werden", sagt der Bürgermeister und Beigeordnete für Umwelt, Ordnung, Sport der Stadt Leipzig und zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Sportbäder, Heiko Rosenthal.
Anspruchsvolle Aufgabenstellung
Die Aufgabenstellung sah ein Sportbad mit drei Becken (25-m-Sportbecken mit 6 Bahnen, Wassertiefe von 1,80 m und eine Einstiegstreppe; ein Lehrschwimmbecken mit 167 m² Wasserfläche und max. 1,35 m Tiefe und ein Kinderbecken) sowie die zugehörigen Sozialräume, einen Athletikraum und einen Raum der Begegnung vor. Darüber hinaus sollte eine akustische und optische Trennung zwischen dem Sportbecken und den anderen Becken eingeplant werden. "Alle drei Entwürfe der Preisträger sind funktionell und architektonisch realisierbar, sie entsprechen unseren Erwartungen", sagt Helwing, räumt aber ein: "Gleichwohl gilt es in allen drei Entwürfen hinsichtlich der gestellten Anforderungen noch Korrekturen und Änderungen umzusetzen." Dies habe die Jury bereits als Empfehlung für die Preisträger definiert. So müsse z.B. in einem Entwurf die Einstiegstreppe noch eingeplant und in einem anderen Entwurf die akustische und optische Trennung präzisiert werden.
"Der Wettbewerb hat zu guten Lösungen und vielversprechender architektonischer Qualität geführt, wir können mit den Entwürfen der Preisträger sehr zufrieden sein", betont die Bürgermeisterin und Beigeordnete für Stadtentwicklung und Bau, Dorothee Dubrau, die als Architektin selbst in der Fachjury saß. "Wenn das noch ausstehende Verhandlungsverfahren erfolgreich abgeschlossen wird, bin ich überzeugt, dass auf dem Areal eine attraktive öffentliche Sportschwimmhalle entsteht, die durch ein Medizinisches Zentrum ergänzt wird und auch Grünstrukturen am Otto-Runki-Platz berücksichtigt."
Finale Entscheidung im Juli
Anfang Juli wolle man den finalen Zuschlag erteilen, betont Sportbäder-Chef Helwing. "Die weitere Zeitschiene ist eng getaktet - bis Ende September müssen wir den Antrag auf Gewährung von Fördermitteln aus der Investiven Sportförderung stellen." Zuvor werde man gemeinsam mit der Stadt Leipzig und dem Gesellschafter Leipziger Wasserwerke in Dresden beim Staatsministerium des Inneren und der Sächsischen Aufbaubank als Fördermittelgeber das Projekt vorstellen und auf die Dringlichkeit des Neubaus einer Sportschwimmhalle hinweisen.