Die Offizielle Auswahl der Jubiläumsausgabe von DOK Leipzig steht fest. In diesem Jahr feiern 113 Filme ihre Welt- und internationale Premiere auf dem Festival, das sind 13 mehr als im Jahr zuvor. Wie schon 2016 ist die Anzahl auf einen neuen Rekord gestiegen. Insgesamt sind 166 Filme und interaktive Arbeiten Teil der Offiziellen Auswahl.
Es laufen Werke von renommierten Filmemacher/innen wie Shelly Silver, Stanislaw Mucha, Kamal Swaroop und David Sieveking. Auch der Künstler Milo Rau, der vor allem als Theaterregisseur bekannt wurde, ist mit einem Film vertreten. Erstmals stellt der Schauspieler Charly Hübner einen Film vor, den er in Co-Regie umgesetzt hat.
Viele Filme in der Offiziellen Auswahl wurden in diesem Jahr nicht nur von jungen Regisseur/innen gemacht, sondern beschäftigen sich auch mit der Frage, wie Jugendliche heute leben. Insgesamt sind Filme aus 53 Ländern vertreten.
Einige Arbeiten der Offiziellen Auswahl begleiten Menschen mit rechtspopulistischer Gesinnung und beschäftigen sich unter anderem mit Pegida und Aufmärschen von Neonazis. Aber auch der Protest gegen fremdenfeindliche Äußerungen und Taten ist Bestandteil von Filmen.
„Diese Filme sind deswegen so wertvoll, weil sie es schaffen, uns zu wirklichem Nachdenken anzuregen. Und wir sind auch gezwungen, den eigenen Standpunkt zu prüfen. Eine bequeme Position gibt es hier nicht“, sagt Leena Pasanen und fährt fort: „Ohne dass wir in der Offiziellen Auswahl bewusst nach Filmen gesucht hätten, in denen sich unser Motto Nach der Angst widerspiegelt, sind wir auf viele Arbeiten gestoßen, die sich mit Ängsten auseinandersetzen.“
Die interaktive Ausstellung DOK Neuland findet an einem neuen Ort statt. „In diesem Jahr nutzen wir eine ehemalige Ladenfläche in der Innenstadt. In den Räumlichkeiten im Messehof hat unser Publikum mehr Platz um unsere 360°-Filme, Webdokus oder Games auszuprobieren“, so Leena Pasanen. DOK Neuland stellt dabei auch Verknüpfungen zum Filmprogramm her. So ist ein Transmediaprojekt Bestandteil der Auswahl, das Milo Raus Film ergänzt.
Alle Wettbewerbsfilme feiern bei DOK Leipzig mindestens ihre Deutschlandpremiere. Vervollständigt wird die Offizielle Auswahl durch das Internationale Programm.
Das Festival eröffnet am 30. Oktober mit dem dokumentarischen Krimi „Betrug“ des Müncheners David Spaeth. Der Film läuft außerdem im Deutschen Wettbewerb langer Dokumentar- und Animationsfilm.
Neben den Arbeiten der Offiziellen Auswahl zeigt DOK Leipzig auch Filme in diversen Sonderprogrammen. So werden in der Festivalwoche insgesamt 340 Werke gezeigt.