Bis 2050 will Deutschland seinen Energieverbrauch zu über 80 Prozent aus erneuerbaren Energien decken und eine umweltverträgliche, nachhaltige Energieversorgung aufbauen.
Ein ehrgeiziges Ziel, eine Generationenaufgabe für die Gesellschaft und für die Politik ein Zukunftsmodell mit weltweiter Ausstrahlung. Zugleich ist die Energiewende aber auch ein Milliardenprojekt mit erheblichem Konfliktpotenzial. Denn sobald elementare Interessen Einzelner berührt und Einschränkungen oder höhere Kosten befürchtet werden, treten Unternehmen und Interessenverbände, Städte und Gemeinden, Bürger oder Initiativen auf die Bremse und mobilisieren Widerstand.
Erinnert sei an die Diskussion um oberirdische Stromtrassen von Nord- nach Süddeutschland, den Streit um Einspeisevergütungen und Netzentgelte oder an die Entschädigungsforderungen von Kraftwerksbetreibern, über die das Bundesverfassungsgericht entscheiden musste.
Claudia Kemfert, selbst eine "hartnäckige Vorkämpferin der Energiewende" (FAZ) wird im Rahmen der HEL dieses Spannungsfeld zwischen gesellschaftlichem Konsens und massiver Kritik einzelner Interessengruppen ausleuchten.
Ihre Überzeugung: Wer nur auf die Kosten sieht, verkennt die enormen Chancen, die sich aus einem Umbau der Energieversorgung und der Abkehr von fossilen Energieträgern für die Menschen, die Umwelt und den Wirtschaftsstandort Deutschland ergeben.
15. Helmholtz Environmental Lecture (HEL) mit Prof. Dr. Claudia Kemfert
Thema: "Die wirtschaftlichen Chancen einer klugen Energiewende."
Mittwoch, 7. Juni 2017, 17.00 Uhr, Leipziger KUBUS (Saal 1)
Helmholtz‐Zentrum für Umweltforschung (UFZ), Permoserstraße 15, 04318 Leipzig
Um Anmeldung wird gebeten: online unter http://www.ufz.de/hel, telefonisch unter 0341 235 1269 oder per E‐Mail unter info@ufz.de.
Zur Person: Prof. Dr. Claudia Kemfert, Jahrgang 1968, gehört zu den bekanntesten deutschsprachigen Ökonomen in den Bereichen Energieforschung und Klimaschutz. Sie studierte Wirtschaftswissenschaften an den Universitäten Bielefeld, Oldenburg und Stanford. Nach Promotion, Lehrtätigkeit und Forschungsaufenthalten an verschiedenen Universitäten, von 2004 bis 2009 Professorin für Umweltökonomie an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Seit 2009 Professorin für Energieökonomie und Nachhaltigkeit an der Hertie School of Governance in Berlin. Am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) leitet sie seit 2004 die Abteilung "Energie, Verkehr, Umwelt". Kemfert berät Forschungseinrichtungen, Ministerien, Institutionen der EU, ist Gutachterin des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) und Mitglied im Club of Rome.
2016 wurde sie in den Sachverständigenrat für Umweltfragen beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit berufen. Weitere Informationen unter http://www.claudiakemfert.de