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Grafik: Stadt Leipzig
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Die Wärmewende wird konkret: Stadt Leipzig legt Fahrplan für mehr Klimaschutz vor

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08.01.2025 Stadtinformationen
Stadt Leipzig

Für eine verlässliche Planung der Wärmewende für Einwohner, Gewerbe und Industrie hat die Stadt Leipzig jetzt erste Eckpunkte ihrer Wärmeplanung für die nächsten Jahrzehnte vorgelegt. Mit diesem Rahmenpapier wird die Grundlage gelegt für eine künftige klimaneutrale Wärmeversorgung der Stadt.

Kernstück ist der Ausbau der Fernwärme, die perspektivisch klimaneutral produziert wird. In den Gebieten, in denen Fernwärme nicht möglich ist, wird in Leipzig künftig Strominfrastruktur ausgebaut, um die Gebäude mit Wärmepumpen klimaneutral beheizen zu können. So schnell wie möglich soll der Umbau in einem ersten Pilotprojekt in der Südvorstadt West starten. Dem jetzt vorgelegten Rahmenpapier wird ein finaler Wärmeplan folgen, über den der Stadtrat entscheiden muss.

Leipzig hat zurzeit einen Gesamtwärmebedarf von rund 4600 Gigawattstunden pro Jahr; weniger als 2,5 Prozent davon werden momentan aus erneuerbaren Energien hergestellt. Knapp die Hälfte des Wärmebedarfs wird momentan mit Erdgas gedeckt, 28 Prozent mit Fernwärme. Jedes zehnte Gebäude heizt mit Heizöl. Der Bundesgesetzgeber hat mit dem Gebäudeenergiegesetz festgelegt, dass deutschlandweit ab 2045 nur noch klimaneutrale Heizungen betrieben werden dürfen.

Der hierfür erforderliche Umbau der Energieinfrastruktur ist immens, weshalb sich Leipzig entschlossen hat, bereits jetzt mit Planung und Umsetzung zu beginnen. Kern des Vorhabens ist eine Unterstützung der Leipziger Gruppe mit jährlich 50 Millionen Euro in den nächsten vier Jahren, um den erforderlichen Infrastrukturumbau einzuleiten. Der Infrastrukturausbau unter der Erde – einschließlich der Wasserleitungen - soll dabei durch eine umfassende Stadtteilentwicklung für eine deutlich gesteigerte Lebensqualität in den Quartieren begleitet werden. Organisiert werden könnte dies durch eine neue gemeinsame Gesellschaft von Stadt und L-Gruppe.

Oberbürgermeister Burkhard Jung: „Rund ein Drittel der CO2-Belastung in Deutschland entsteht durch das Heizen. Das Ziel, diesen Sektor bis 2045 klimaneutral umzubauen, ist richtig, wenn wir unsere Klimavorgaben einhalten wollen. Aber die Aufgabe ist gewaltig, vielleicht vergleichbar mit dem Aufbau Ost der vergangenen Jahrzehnte, dieses Mal für ganz Deutschland. Wir reden hier deutschlandweit über Kosten von bis zu zwei Billionen Euro. Wir brauchen dringend verbindliche Förderinstrumente des Bundes, ansonsten wird die Wärmewende nicht zu stemmen sein.“

Heiko Rosenthal, Bürgermeister für Umwelt, Klima, Ordnung und Sport: „Eine klimaneutrale Wärmeversorgung ist der größte kommunale Hebel, um effizient und zügig große Mengen an Treibhausgasemissionen in Leipzig einzusparen.

Dafür passende Lösungen zu entwickeln, bedarf den Blick auf lokale Gegebenheiten und den Willen aller Akteure, zusammen an einer sozial gerechten Wärmetransformation zu arbeiten. Das von uns vorgelegte Rahmenpapier sorgt dafür, dass wir unsere Infrastrukturplanungen besser aufeinander abstimmen, vorhandene Potenziale für die Nutzung erneuerbarer Energien heben und die Planungssicherheit für unsere Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen erhöhen.“

Karsten Rogall, Sprecher der Geschäftsführung der L-Gruppe: „Unser Ziel ist es, eine sichere, bezahlbare und klimaneutrale Wärmeversorgung in Leipzig aufzubauen. Dazu gilt es, das Fernwärmenetz weiterzuentwickeln, das Stromnetz für die neuen Herausforderungen fit zu machen und gleichzeitig die Trink- und Abwasserinfrastruktur zu erneuern. Wir wollen deshalb nun mit aller Kraft den Ausbau unserer Netze voranbringen.“



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