Nach der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Villa in Deutschland zum Inbegriff des idealen bürgerlichen Wohnhauses. War die Villa in der Antike ein Ort naturnahen, ländlichen Lebensstils außerhalb der Stadt, so erhielt der Haustyp jetzt eine neue Bedeutung und eine neue Gestalt. Erst jetzt kam der Terminus „Villa“ auch in Deutschland zur Anwendung. Die Villa ist ein Produkt der industriellen Entwicklung des Kapitalismus und findet ihre vielgestaltige Ausprägung in der Architektur des Wilhelminischen Kaiserreichs. Die wohlhabenden bürgerlichen Familien verließen die Enge der alten Städte, die nun zu Geschäftszentren wurden, um sich in landschaftlich reizvollen Bereichen der Stadt anzusiedeln. Obwohl die klassische Villa in diesem Buch im Mittelpunkt der Betrachtung steht, wurden am Rande auch parallele Wohnformen wie Landhaus und bürgerliche Etagenwohnung aufgenommen. Heute gibt es im Leipziger Stadtgebiet etwa 500 Villen, die überwiegend unter Denkmalschutz stehen.
Die Villen des Leipziger Bürgertums
Erschienen im Passage-Verlag | ISBN 978-3-95415-157-8
Buchvorstellung mit den beiden Autoren
5. November 2024 um 19 Uhr
Alte Nikolaischule
Richard-Wagner-Aula
Eintritt frei