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Götz Ahmelmann (CEO der MFAG), MP Michael Kretschmer und Carsten Spohr (LH-Vorstand) beim Dialogabend der sächsischen Wirtschaft am Flughafen Dresden. Foto: Mitteldeutsche Flughafen AG
Götz Ahmelmann (CEO der MFAG), MP Michael Kretschmer und Carsten Spohr (LH-Vorstand) beim Dialogabend der sächsischen Wirtschaft am Flughafen Dresden. Foto: Mitteldeutsche Flughafen AG

Flughäfen Dresden und Leipzig/Halle für wirtschaftliche Entwicklung von großer Bedeutung

Dialogabend der sächsischen Wirtschaft

29.08.2024 Wirtschaft
Flughafen Leipzig/Halle

Unter dem Motto „Standortstärken? Standort stärken! Ein leistungsfähiger Luftverkehr setzt Impulse für Sachsens wirtschaftliche Entwicklung.“ fand am 28.08.2024 ein Dialogabend der Mitteldeutschen Flughafen AG am Flughafen Dresden statt.

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer, Lufthansa Group Chef Carsten Spohr und der CEO der MFAG, Götz Ahmelmann, diskutierten mit über 400 Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Luftverkehr Fragen rund um den Wirtschaftsmotor Flughafen, die Aussichten für die Entwicklung des Flugverkehrs und die Standortpotenziale der Region.

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer unterstrich die Bedeutung der Flughäfen: „Sachsen ist innovativ, wirtschaftlich attraktiv und international wettbewerbsfähig, das zeigen die großen Ansiedlungserfolge im Mikroelektronik-Bereich. Die gute Erreichbarkeit über eine attraktive Infrastruktur mit unseren zwei Flughäfen Dresden und Leipzig/Halle ist dafür ein entscheidender Faktor. Der Freistaat steht zu beiden Flughäfen und wird sich auch weiterhin dafür einsetzen, das wirtschaftliche Umfeld und die politischen Rahmenbedingungen für den Betreiber aber auch für Airlines in Deutschland zu verbessern.“

Götz Ahmelmann, CEO der MFAG: „Die Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden sind Entwicklungsmotoren der Region. Sie sorgen für Mobilität, internationale Anbindung, zukunftsweisende und nachhaltige Investitionen und dynamisches Beschäftigungswachstum in ganz Mitteldeutschland und darüber hinaus. Um unsere Unternehmen, wie die Branche insgesamt, nach multiplen Krisen noch besser aufzustellen, bedarf es jedoch einer gemeinsamen Anstrengung und eines Schulterschlusses zwischen Politik, Wirtschaft, Tourismus und Luftfahrtbranche.“

Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG:
„Wir sind stolz, ein starker Partner Sachsens zu sein. Unsere Airlines verbinden Dresden und Leipzig mit mehr als 120 Flügen pro Woche mit Deutschland und der Welt. Doch Fliegen in und ab Deutschland ist durch den Anstieg staatlicher Gebühren, Steuern und Abgaben so teuer geworden, dass das Wachstum des Luftverkehrs hierzulande im europäischen und weltweiten Vergleich immer mehr geschwächt wird. Wichtige Wirtschaftsregionen drohen, vom internationalen Flugverkehr abgehängt zu werden, mit gravierenden Konsequenzen für die deutsche exportorientierte Industrie. Anstatt die Kostenschraube immer weiter anzuziehen, muss die Politik Luftverkehr als Chance begreifen: für Wachstum, Wohlstand und Verständigung über Länder und Kontinente hinweg.“

 Hintergrund: Hohe Standortkosten bremsen Entwicklung des Luftverkehrs in Deutschland aus

Der Luftverkehr in Deutschland erholt sich weiterhin spürbar langsamer als im restlichen Europa und erreicht aktuell nur 88 Prozent des Angebots im Jahr 2019/20. Ein maßgeblicher Grund hierfür sind die hohen Standortkosten. In Deutschland haben sich die staatlichen Standortkosten seit dem Jahr 2020 nahezu verdoppelt. Dies ist ein entscheidender Grund dafür, warum die Erholung des Luftverkehrs in Deutschland nach dem Einbruch in den Corona-Jahren im europäischen Vergleich noch immer schleppend verläuft.

Die staatlichen Standortkosten bestehen im Wesentlichen aus drei Faktoren:

  • Nationale Luftverkehrsteuer
  • Luftsicherheitsgebühren (Sicherheitskontrolle am Flughafen)
  • Flugsicherungsgebühren

Für europäische Fluggesellschaften ist die Höhe dieser Abgaben bei der wirtschaftlichen Ergebnisrechnung ein wichtiger Faktor. Bei der Entscheidung, wo sie ihre Flugzeuge zum Einsatz bringen, spielen die staatlichen Standortkosten eine nicht zu unterschätzende Rolle. Die Standortkosten haben somit direkte Folgen für die Anbindung einer Volkswirtschaft an den internationalen Luftverkehr.

An europäischen Flughäfen außerhalb von Deutschland sind diese Abgaben entweder zum Teil nicht existent oder deutlich niedriger. So erhebt nur jedes zweite EU-Mitglied überhaupt eine Luftverkehrsabgabe – und in keinem anderen Land ist diese so hoch wie in Deutschland.

Nach der erneuten Erhöhung der Luftverkehrsteuer zum 1. Mai 2024 summieren sich die staatlichen Standortkosten für einen Flug von einem deutschen Flughafen ins europäische Ausland mit einem typischen Mittelstreckenflugzeug (Airbus A320neo mit 180 Sitzplätzen, Auslastung 85 Prozent) auf über 4000 Euro. Zum Vergleich: In Barcelona liegen die staatlichen Standortkosten bei rund 660 Euro, in Rom bei rund 2200 Euro. *

*Quelle: Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft



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