Die Filmauswahl ist abgeschlossen: Neben 16 hochkarätigen Neustarts warten die 26. Französischen Filmtage Leipzig wie jedes Jahr mit vielfältigen thematischen Sonderreihen auf. NEUES KINO AUS AFRIKA präsentiert hochkarätige Filme aus Algerien, Ruanda und dem Senegal. Die Sektion FRANKREICH – DEINE GESICHTER ehrt dieses Jahr Charles Aznavour und François Truffaut. Bewährte Reihen wie QUEERBLICK, DÉCOUVERTE sowie das französische Jugendfilmfestival CINÉFÊTE werden fortgeführt, und eine spezielle Hommage widmet sich anlässlich des 30. Geburtstages des Institut français Leipzig dem deutsch-französischen Film.
Vom 18. – 25. November 2020 werden die Passage Kinos und die Schaubühne Lindenfels mit den 26. Französischen Filmtagen wieder zum Fixpunkt für französischsprachiges Kino in der Leipziger Kulturlandschaft. Die Filmtage sind ein Kooperationsprojekt der beiden Kinos mit Unterstützung des Institut français in Leipzig.
Die Eröffnungsfeier mit Sekt und Musik findet dieses Jahr am Mittwoch, dem 18. November, ab 18.30 Uhr im Ballsaal der Schaubühne Lindenfels statt. Der Eröffnungsfilm SEIZE PRINTEMPS von Suzanne Lindon beginnt um 19.30 Uhr. In diesem trifft die 16-jährige, von ihren Altersgenossen gelangweilte, Suzanne an einem Pariser Theater den älteren Schauspieler Raphaël, und trotz des Altersunterschiedes entwickelt sich schnell eine gegenseitige Faszination. Der außergewöhnliche Liebesfilm ist das vielversprechende Erstlingswerk der Nachwuchsregisseurin und war Teil der offiziellen Festivalauswahl von Cannes 2020.
Trotz einer Corona-bedingten weltweit schwierigen Situation des Filmmarktes, finden sich im Festivalprogramm dieses Jahr wieder vielzählige Deutschland-Premieren und Neustarts, die wir als Preview zeigen können. In Grégory Magnes LES PARFUMS trifft Emmanuelle Devos als angesehene Parfümeurin auf einen gebeutelten Chauffeur (Grégory Montel). Tristan Séguélas Komödie DOCTEUR? schickt einen Paketboten Heiligabend als Ersatzarzt auf Abenteuer, und in Anne Fontaines POLICE müssen drei Polizisten (u.a. Omar Sy) einen Asylbewerber zur Abschiebung an die Grenze Frankreichs fahren und geraten schnell in einen moralischen Zwiespalt.
Schon immer schreibt sich unser Festival auf die Fahnen, die gesamte frankophone Filmwelt abzubilden. Dazu gehören neben dem Mutterland des Kinos und den Benelux-Staaten auch die französischsprachigen Teile der Schweiz, Kanadas und des afrikanischen Kontinents. So vereint NEUES KINO AUS AFRIKA drei hochkarätige Filme aus Algerien, Ruanda und dem Senegal. Im algerischen PAPICHA von Mounia Meddour trotzt die 18-jährige Schülerin Nedjma gesellschaftlichen Zwängen und radikalen Kräften in ihrem Umfeld und stellt eine Modenschau auf die Beine. Philippe Godeaus YAO beschreibt einen berührenden Roadtrip ins ländliche Senegal, und NOTRE-DAME DU NIL von Atiq Rahimi führt in faszinierenden Bildern in ein ruandisches Mädcheninternat der 70er Jahre, knapp 25 Jahre vor dem Genozid.
Das franko-kanadische Regietalent Xavier Dolan steuert mit MATHIAS & MAXIME den diesjährigen Beitrag zu der schwulesbischen Filmreihe QUEERBLICK bei. Im DÉCOUVERTE-Kulturfilm am Sonntag folgen wir in Stéphanie Chuats LES DAMES fünf Schweizerinnen gehobenen Alters – Singles, verwitwet, geschieden – die gemeinsam der Einsamkeit trotzen. FRANKREICH – DEINE REGIONEN wirft in drei Filmen ein Schlaglicht auf die Stadt Paris, eine der faszinierendsten und abwechslungsreichsten „Filmkulissen“ der Welt.
In der beliebten Reihe FRANKREICH – DEINE GESICHTER ehren wir in diesem Jahr den 2018 verstorbenen Chansonnier und Schauspieler CHARLES AZNAVOUR sowie Regielegende FRANÇOIS TRUFFAUT. Es war das Jahr 1948, in dem Charles Aznavour von Edith Piaf seine erste Kamera bekam. Bis 1982 drehte er täglich viele Stunden und erschuf so die Grundlage eines filmischen Tagebuchs. Das Ergebnis ist in der neuen Dokumentation AZNAVOUR zu sehen. Von Regiegröße Truffaut zeigen wir mit LES QUATRE CENTS COUPS einen absoluten Klassiker der französischen Filmgeschichte, der auch heute an Relevanz nicht verloren hat. Schließlich vereinen und veredeln wir die Sektion mit dem Nouvelle-Vague-Highlight TIREZ SUR LE PIANISTE: Regie bei dem schwarzhumorigen Kriminaldrama führte Truffaut – die Hauptrolle übernahm Charles Aznavour.
Die Französischen Filmtage gehen in die 26. Ausgabe und unser langjähriger und treuer Partner, das Institut français in Leipzig, feiert seinen 30. Geburtstag. Aus diesem Anlass präsentieren wir unter dem Titel ZIEMLICH BESTE FREUNDE eine Hommage an den deutsch-französischen Film und zugleich die deutsch-französische Freundschaft. Zu keinem anderen Filmland pflegt Deutschland derart intensive Filmbeziehungen: Bereits um 1930 wurden erste Koproduktionen realisiert, heute starten jedes Jahr 50 bis 60 französische Filme in den deutschen Kinos. Selbst in der DDR wurden vier französische Produktionen realisiert, obwohl die französische Regierung das Land nicht anerkannte. Wir präsentieren Jean Renoirs Meisterwerk LA GRANDE ILLUSION, der in Frankreich wegen „Deutschfreundlichkeit“ zensiert wurde, Gérard Philipes einzige Regiearbeit, die DEFAKoproduktion DIE ABENTEUER DES TILL ULENSPIEGEL, sowie mit DIE FABELHAFTE WELT DER AMELIE ein leuchtendes Beispiel für deutsch-französische Koproduktionen der Neuzeit.
Das Jugendfestival CINÉFÈTE ist mit sieben neuen Filmen weiterhin fester Bestandteil unserer Filmtage – die Anmeldungen laufen!
Alle Filme werden, sofern möglich, im Original mit deutschen Untertiteln präsentiert. Das komplette Programm finden Sie in den kommenden Tagen unter www.franzoesische-filmtage.de sowie auf den Seiten der Kinos: www.passage-kinos.de und www.schaubuehne.com. Der Festival-Katalog, der alle Filminfos, Spielzeiten und Sonderveranstaltungen beinhaltet, liegt ab Anfang November in den Kinos aus und wird zudem in der gesamten Stadt verteilt.
Wir freuen uns auf eine großartige Filmwoche, die das frankophone Kino in all seinen Facetten abbilden wird. Von Frankreich über Kanada nach Ruanda und von Glanzlichtern der Filmgeschichte zu starbesetzten, brandaktuellen Komödien und Dramen: Entdecken Sie Ihren persönlichen Lieblingsfilm auf den 26. Französischen Filmtagen!
On se voit au cinéma!
Ihr Team der 26. Französischen Filmtage