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Leitungsteam 2022/23 der Oper Leipzig: Tobias Wolff, Dr. Cornelia Preissinger, Marlene Hahn und Christoph Gedschold, Foto: Oper Leipzig
Leitungsteam 2022/23 der Oper Leipzig: Tobias Wolff, Dr. Cornelia Preissinger, Marlene Hahn und Christoph Gedschold, Foto: Oper Leipzig

Das neue künstlerische Leitungsteam der Oper Leipzig ab 2022/23

Tobias Wolff hat Dr. Cornelia Preissinger, Marlene Hahn und Christoph Gedschold vorgestellt

27.02.2021 Kultur
Oper Leipzig

Zum 1. August 2022 wird Tobias Wolff die Intendanz der Oper Leipzig übernehmen. Der designierte Intendant hat jetzt sein neues künstlerisches Leitungsteam vorgestellt: Operndirektorin und stellvertretende Intendantin wird Dr. Cornelia Preissinger. Marlene Hahn kommt als neue Chefdramaturgin von der Oper Graz. Der bereits seit 2015/16 in Leipzig engagierte Kapellmeister Christoph Gedschold wird unter der neuen Intendanz zum Musikdirektor berufen.  

Tobias Wolff ist dieses Jahr noch bis Ende Mai Geschäftsführender Intendant der Internationalen Händel-Festspiele Göttingen, 2022/23 ist seine erste Saison als Intendant der Leipziger Oper. Das Programm und die Ausrichtung der Leipziger Saison 22/23 für Oper, Musikalische Komödie und Leipziger Ballett bereitet er zusammen mit seinem Leitungsteam vor und gibt es voraussichtlich im ersten Quartal 2022 bekannt.

Tobias Wolff
Tobias Wolff übernimmt ab der Spielzeit 2022/23 die Intendanz der Oper Leipzig.

Ein Studium der Musikwissenschaft am Trinity College in Cambridge 1995 bis 1998 setzte Tobias Wolff bis 2002 mit einer musikalischen Ausbildung Viola an der Folkwang Universität der Künste Essen und der Robert-Schumann Hochschule Düsseldorf fort. Das Internationale Beethovenfest in Bonn und die Deutsche Oper Rhein waren seine ersten beruflichen Stationen. Seit 2002 lebt er in Leipzig, wo er zunächst freiberuflich als Musiker, Konzertvermittler und Musikjournalist tätig war, u. a. für die Leipziger Volkszeitung und MDR Kultur. 2006 begann Tobias Wolff als Chefdramaturg und Marketingleiter am Theater Altenburg-Gera. Zur Saison 2010/11 übernahm er als Verwaltungsdirektor und erfolgreicher Krisenmanager die Geschäftsführung des Fünfspartenhauses.  Parallel schloss er eine Managementausbildung an der Handelshochschule Leipzig 2011 mit dem internationalen MBA ab und wurde noch im selben Jahr zum Geschäftsführenden Intendanten der Internationalen Händel-Festspiele Göttingen berufen, einem der weltweit ältesten Festivals für Barockmusik.  Der Kulturmanager positionierte das Festival international neu, initiierte unkonventionelle Formate und förderte strategisch Nachwuchs und Musikvermittlung – u. a. belohnt mit gleich zwei Helpmann Awards, dem Förderpreis Musikvermittlung des Musiklandes Niedersachsen sowie mit einer EU-Förderung des von ihm mit-initiierten Stipendienprogramms eeemerging. Im Coronajahr 2020 engagierte Tobias Wolff sich kulturpolitisch als Mitbegründer und Sprecher des Forum Musik Festivals, einem Zusammenschluss von über 100 Festspielorganisationen deutschlandweit. Die Int. Händel-Festspiele Göttingen 2020 – mittlerweile verschoben auf September 2021 – feiern das 100jährige Bestehen des Festivals und sind auf Tobias Wolffs eigenen Wunsch die letzten in seiner Verantwortung.

Ab der Spielzeit 2022/2023 wird Tobias Wolff neuer Intendant und Erster Betriebsleiter der Oper Leipzig. Die Entscheidung der Auswahlkommission bestätigte die Ratsversammlung der Stadt Leipzig in ihrer Sitzung am 4. September 2019. Tobias Wolff wird die Position ab dem 1. August 2022 besetzen und damit die reguläre Nachfolge von Prof. Ulf Schirmer antreten.

Dr. Cornelia Preissinger
An der Oper Leipzig startet Cornelia Preissinger ab 2022/23 im Leitungsteam des designierten Intendanten Tobias Wolff als Operndirektorin und stellvertretende Intendantin.

Cornelia Preissinger studierte Musikwissenschaft, Theaterwissenschaft und Neuere Deutsche Literatur in München. Bereits für ihre Magisterarbeit an der LMU erhielt sie von der Richard-Strauss-Gesellschaft München 1989 den Förderpreis für NachwuchswissenschaftlerInnen. 1993 promovierte sie über Johannes Brahms’ vokale und instrumentale Gestaltungsprinzipien in „Vier ernste Gesänge“ Opus 121 – gefördert von der Studienstiftung des Deutschen Volkes und dem Freistaat Bayern.

Ihr beruflicher Werdegang umfasste seitdem Positionen als Operndirektorin, Disponentin und Dramaturgin in Opernhäusern wie der Deutschen Oper am Rhein, dem Landestheater Linz, dem Staatstheater Kassel und bis 2019 die Position als stellvertretende Intendantin an der Staatsoper Hannover. Als Dramaturgin verantwortete sie zahlreiche Neuproduktionen und Uraufführungen, begleitete Kammermusikreihen und initiierte neue Projekte der Musikvermittlung für Kinder und Erwachsene. Cornelia Preissinger ist in der Musikwelt auch bekannt als Autorin diverser Fachartikel und durch ihre Vorträge zu musikwissenschaftlichen und musikhistorischen Themen. Ehrenamtlich engagierte sie sich in Jury und Leitung des Wettbewerbs „Komponistinnen nach Frankfurt“, initiierte eine Konzertreihe der internationalen Forschungsstätte „Archiv Frau und Musik“ und war zudem Mitglied des Kuratoriums für die Freie Szene in Düsseldorf.

Marlene Hahn
2022/23 wechselt Marlene Hahn als Chefdramaturgin an die Oper Leipzig und gehört zum Leitungsteam des neuen Intendanten Tobias Wolff.

Marlene Hahn absolvierte an der Universität Augsburg neben dem interdisziplinären Elitestudiengang Ethik der Textkulturen das Studium der Germanistik und Kunstgeschichte. Zuvor arbeitete sie bereits für ein Jahr in New York City im Bereich Marketing und Sales Management. Während ihres Doppelstudiums arbeitete sie für das jährliche Augsburger Brechtfestival und das Mozartfest und betreute als Regieassistentin verschiedene Opernproduktionen. Ein Jahr vor ihrem zweifachen Studienabschluss erhielt sie im Herbst 2010 eine Festanstellung als Dramaturgin im Bereich Musiktheater und Konzert am Staatstheater Augsburg und wurde 2015 mit dem Augsburger Theaterpreis ausgezeichnet. Darüber hinaus war sie von 2012 bis 2016 Künstlerische Leiterin des Augsburger Opernballs.

Seit 2015 ist Marlene Hahn als Dramaturgin im Bereich Musiktheater und Ballett an der Oper Graz engagiert, schreibt zudem eigene Stücke und führt Regie. Beispielsweise inszenierte sie 2017 die Operncollage „Hotel Elefant“ zur Grazer Kulturgeschichte und 2021 folgt Harrison Birtwistles zeitgenössische Oper „The Corridor“. Des Weiteren konzipierte sie Komponistenporträts für Kinderkonzerte, die sie in Augsburg, Graz und zum Beethoven-Jubiläumsjahr 2020 auch in Bonn erfolgreich auf die Bühne brachte. 2017 wurde sie vom Wagner Forum Graz zur Richard-Wagner-Stipendiatin ernannt. Zusätzlich ist Marlene Hahn Initiatorin und Moderatorin der Videoreihe „Klappe auf!“ der Oper Graz und Künstlerische Leiterin der Mitternachtsshow der Grazer Opernredoute.

Christoph Gedschold
An der Oper Leipzig ist Christoph Gedschold seit der Spielzeit 2015 /16 Kapellmeister und wird im Leitungsteam des neuen Intendanten Tobias Wolff 2022/23 die Position des Musikdirektors übernehmen.

Bereits während seines Klavier- und Dirigierstudiums in Leipzig und Hamburg korrepetierte der Pianist und Dirigent Christoph Gedschold im Rahmen des Internationalen Opernstudios am Opernhaus Zürich. 2002 wurde er Kapellmeister und Korrepetitor am Theater Luzern und arbeitete beim „Lucerne Festival“ u. a. für Claudio Abbado, Mariss Janssons und Pierre Boulez. 2005 assistierte er Ulf Schirmer bei den Bregenzer Festspielen und wechselte an das Staatstheater Nürnberg. 2009 wurde er als Erster Kapellmeister an das Staatstheater Karlsruhe berufen. An der Oper Leipzig ist Christoph Gedschold seit der Spielzeit 2015 /16 als Kapellmeister engagiert und dirigierte die Premieren von „Freischütz“, „Herzog Blaubarts Burg“, „Rusalka“, „Die verkaufte Braut“, „Pagliacci“ u. v. a.. Außerdem dirigiert er seit 2015 regelmäßig an weiteren großen Opernhäusern in Deutschland: Er leitete Premieren wie „Die Passagierin“ von Mieczysław Weinberg an der Semperoper und an der Oper Frankfurt, in Köln die Premieren von „Rusalka“ und „Die Zauberflöte“. An der Opera de Oviedo, Spanien, dirigierte er die Premiere der „Götterdämmerung“. Hinzu kommen Repertoirestücke wie „Simon Boccanegra“, „La Traviata“, „Katja Kabanova“, „Manon Lescaut“ und „Die tote Stadt“ an der Staatsoper Hamburg, „Ariadne auf Naxos“ in Frankfurt, „Turandot“ in Köln sowie Dirigate an der Semperoper in Dresden.

Neben der regelmäßigen Zusammenarbeit mit dem Gewandhausorchester dirigierte Christoph Gedschold u. a. die Staatskapelle Dresden, die Hamburger Philharmoniker, das MDR-Sinfonieorchester, die Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken und das Gürzenich-Orchester Köln. Gastspiele führten ihn u. a. zum Orchestre symphonique de Montréal, Sinfonieorchester Basel und nach Tokio zum New Japan Philharmonic. Auf CD präsentierte das Münchner Rundfunkorchester unter seiner Leitung die „Preis-Symphonie“ von Georg Schumann in Kooperation mit BR Klassik.



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