Das chinesische Jahr der Ratte ist eingeläutet und wir feiern gleich weiter mit dem Beginn des "拆 CHAI. Chinesisches Filmfestival", das vom 12.-15. Februar 2020 zum siebten Mal in Leipzig stattfindet.
An vier Tagen werden aktuelle Dokumentar- und Spielfilme von bekannten Filmemacher*innen und jungen Talenten gezeigt. Sie geben Einblick in die vielseitigen Facetten der chinesischen Gesellschaft und Kultur, hin- und hergerissen zwischen Tradition und Moderne, Urbanität und Landleben, Kreativität und Beschränkungen.
Den Auftakt macht der Dokumentarfilm „Confucian Dream“ der chinesischen Filmemacherin Li Mijie. Die junge Mutter Chao Yan ist überzeugt, dass die Moralvorgaben des Konfuzianismus ihrer Familie und der Gesellschaft zu einem harmonischeren Miteinander verhelfen, doch am Ende steht nicht nur ihre Ehe auf dem Spiel. Zur Eröffnung wird Betsy Tsai, die Produzentin des Films, für ein Publikumsgespräch zu Gast sein. Filmemacherin Li Mijie wird live dazu geschaltet sein. Zur Eröffnungsfeier wird das Chinabrenner Gasthaus Publikum und Gäste mit leckeren Speisen versorgen.
Das Filmfestival findet vom 12.-15.2. in der Cinémathèque in der naTo (Karl-Liebknecht-Straße 46, Leipzig), im GRASSI Museum und im Konfuzius-Institut (Otto-Schill-Str. 1, Leipzig) statt.
Auszüge aus dem Programm:
Am Donnerstag, 13.2., 20.30 Uhr, wird der Dokumentarfilm „Our Time Machine“ von Sun Yang und Leo S. Chiang gezeigt. Der weltbekannte Künstler Maleonn versucht der fortschreitenden Alzheimer-Erkrankung seines Vaters, einem berühmten Opernregisseur, mit einem autobiografischen Puppentheaterstück zu begegnen. Ein berührender Film über Kunst, Zeit und die Erinnerung.
Anschließend findet ein Gespräch mit Betsy Tsai, der Co-Produzentin des Films, statt.
Am Freitag, 14.2., 18 Uhr, Special Screening im GRASSI Museum. Beginn ist um 18 Uhr mit einer Einführung in die Sichuan-Oper von Musikethnologin Yu Filipiak, im Anschluss folgt um 19 Uhr der Dokumentarfilm „Inner Landscape“ von Frank Scheffer, der sich mit den Besonderheiten der Sichuan-Oper und einer chinesisch-niederländischen Opernproduktion auseinandersetzt. Im Anschluss gibt es ein Gespräch mit Filmemacher Frank Scheffer.
Am selben Tag läuft um 19 Uhr in der naTo der Film "A Woman is a Woman" der Hongkonger Filmemacherin Maisy Goosy Suen. Zwei Transfrauen kämpfen in diesem Spielfilm um die Anerkennung von Familie und Gesellschaft und für ihre eigene Identität. Regisseurin Suen setzte sich schon in vorherigen Filmen mit dem Thema Transsexualität auseinander, Produzentin Mimi Wong ist eine bekannte Trans-Aktivistin.
Am Samstag, 15.2., 16.30 Uhr, entführt die Dokumentation "Present. Perfect." in die virtuellen Welten Chinas. Live-Streams erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, die Filmemacherin Zhu Shengze verbindet die Videoberichte unterschiedlicher Vlogger zu einer sehr emotionalen und persönlichen Erzählung aus der Mitte der Gesellschaft.
Um 19 Uhr gibt es den Dokumentarfilm "Buddha in Africa" von Nicole Schafer zu sehen, der die Lebenswelt, die Begeisterung und Zerrissenheit von Schüler*innen eines chinesisch-buddhistischen Schulzentrums in Malawi zeigt.
Um 21 Uhr schließt das Filmfestival mit Diao Yinans neuem Thriller "Wild Goose Lake" ab, einer filmischen Tour de Force durch die bunte Gangsterwelt in der schwülen Sommerhitze Hubeis.
Mehr Informationen und das gesamte Programm:
www.chai-filmfestival.de