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Möhre, Foto: Sofia Kebsch
Möhre, Foto: Sofia Kebsch

BUND Leipzig startet Kampagne „Leipzig is(s)t so frei – Bio und regional? Natürlich und sozial!“

Im November wird das Feinkonzept „Landwirtschaft im Leipziger Stadtgebiet“ dem Stadtrat vorgestellt

27.06.2022 Stadtinformationen
BUND Regionalgruppe Leipzig

Der BUND Leipzig startet ab sofort die Kampagne „Leipzig is(s)t so frei – Bio und regional? Natürlich und sozial!“ Im November wird das Feinkonzept „Landwirtschaft im Leipziger Stadtgebiet“ dem Stadtrat vorgestellt. Das Konzept beinhaltet einen Kriterienkatalog für die Vergabe von landwirtschaftlichen Pachtflächen im Stadtgebiet. Die BUND-Kampagne fordert ökologischen Landbau als Grundvoraussetzung für die Vergabe landwirtschaftlicher Pachtflächen ab zehn Hektar in und um Leipzig. Hierfür werden mithilfe einer Petition Unterschriften gesammelt.

„Es ist unabdingbar, den Ökolandbau als zukunftsorientierte, nachhaltige und klimagerechte Art der Bewirtschaftung zu betrachten. Die Intensivierung der Landwirtschaft ist mit verantwortlich für den Rückgang der Biodiversität, die Störung des Wasserhaushaltes und des Bodenmikrobioms. Der Einsatz von chemisch-synthetischen Düngern und Pestiziden sowie die Vernachlässigung von Fruchtfolgen verursachen einen immer schnelleren Artenschwund und belastet so unser sensibles Ökosystem“, erläutert Martin Hilbrecht, Vorsitzender der Leipziger Regionalgruppe.

Der BUND fordert mit seiner Kampagne „Leipzig is(s)t so frei – Bio und regional? Natürlich und sozial!“ den biologischen Anbau als Grundbedingung für zukünftige Verpachtungen ab zehn Hektar landwirtschaftliche Nutzflächen der Stadt Leipzig. Im November 2021 veröffentlichte der Arbeitskreis Chemie und Umwelt die BUND-Position „Leipzig endlich pestizidfrei“. In dem Positionspapier werden diverse Schwachstellen der Stadt Leipzig im Umgang mit Pestiziden aufgedeckt. Unter anderem wird im Positionspapier auf die landwirtschaftlichen Nutzflächen eingegangen. Das Leipziger Stadtgebiet besteht aus 10 000 Hektar Fläche mit landwirtschaftlicher Nutzung. Hiervon gehören 1838 Hektar der Stadt, die an 66 verschiedene Pächter*innen verpachtet sind. In den nächsten 23 Jahren laufen diese Pachtverträge aus.

Die IAK Agrar Consulting GmbH hat im Dezember 2021 für die neue Vergabe der Pachtflächen ein Konzept vorgestellt. Dieses sieht vor, die Neuverpachtung auf Basis eines Punktesystems durchzuführen. Der Kriterienkatalog zur Bewertung der Pachtangebote beinhaltet zwar die Förderung des ökologischen Landbaus und die Reduktion des Pestizidmitteleinsatzes, allerdings ist die Gewichtung in der Gesamtbewertung viel zu gering. Bäuer*innen wird somit kaum ein Anreiz geboten, nachhaltigere Landwirtschaft zu betreiben.

„Im November wird das Konzept „Landwirtschaft im Leipziger Stadtgebiet“ dem Stadtrat vorgestellt und alle Parteien werden darüber beschließen. Jetzt liegt es an jede*r einzelnen Bürger*in Druck auf die Politik auszuüben und Ökolandbau als Voraussetzung der Pachtvergabe zu fordern. Dazu hat das Kampagnenteam eigens eine Petition für die Stärkung des Ökolandbaus ins Leben gerufen. Unterstützen Sie uns, damit wir in diesen Krisenzeiten der Natur ein Stück zurückgeben können“, so Martin Hilbrecht.

Weiterführende Informationen:

Kampagnenseite des BUND Leipzig:
https://bio-aus-leipzig.de/

Landwirtschaft im Leipziger Stadtgebiet:
https://www.leipzig.de/bauen-und-wohnen/staedtische-immobilien-und-grundstuecke/landwirtschaft-im-stadtgebiet

Positionspapier Leipzig endlich Pestizidfrei:
https://bund-leipzig.de/pestizidfrei



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