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Suffiziente Gastronomie: Tupperdose aus Glas, Foto: Thomas Puschmann
Suffiziente Gastronomie: Tupperdose aus Glas, Foto: Thomas Puschmann

BUND bietet Beratung zur Lebensmittel- und Verpackungsmüllvermeidung für die Gastronomie in Leipzig an

Zusätzlich zum Beratungsangebot werden in den kommenden Wochen drei Vernetzungstreffen veranstaltet

22.09.2022 Gastronomie
BUND Regionalgruppe Leipzig

Das Projekt Suffiziente Gastronomie des BUND Leipzig will lokale Gastronomen und Gastronominnen dabei unterstützen, Strategien zur Vermeidung von Lebensmittel- und Verpackungsabfall zu entwickeln. Leipziger Betriebe können im Rahmen des Projekts Schritte und Maßnahmen kennenlernen, um ihren eigenen Beitrag daran zu verringern.

„Der vom BUND Leipzig entwickelte Suffizienz-Check bietet den Einstieg und kann selbstständig von Gastronom*innen auf der Projektwebsite durchgeführt werden“, erläutert Mirko Schimmelschmidt, Projektkoordinator von Suffiziente Gastronomie. Das Projektteam wertet die Antworten anschließend aus und bietet auf Grundlage des Fragebogens persönliche Beratungen für interessierte Gastronom*innen an. In Bezug auf die Lebensmittelabfallvermeidung werden relevante Punkte aus den Feldern Planung und Einkauf, Lieferung und Lagerung, Verarbeitung und Zubereitung, Angebot und Verkauf sowie Abfallmanagement und Mitarbeiter*innen betrachtet. Mit Blick auf Verpackungsmüll spielen die Bereiche Wareneinkauf sowie der Verkauf und Take-Away eine Rolle. Die Punkte, an denen angesetzt werden kann, sind vielfältig und auf die Situation des Betriebs individuell abgestimmt. 

Mit einem Anstieg von 38% im Verbrauch von Verpackungen durchs Take-Away-Geschäft seit 1994 und jährlich 1,7 Millionen Tonnen weggeworfener Lebensmittel in Deutschland hat auch die Außer-Haus-Verpflegung einen Anteil an Schäden für Umwelt und Mensch. Änderungen im Verpackungsgesetz, die ab 01.01.2023 in Kraft treten, sowie Zielsetzungen auf EU- und Bundesebene sollen dem entgegenwirken. Es ist aber zu erwarten, dass eine Einführung einzelner Vorschriften nicht gleich zu Veränderungen in den Abläufen der Gastronomiebranche führen wird. Eine mangelnde Umsetzung wurde beispielsweise in einer vergleichbaren Studie zum Verbot von Einweggeschirr in Berlin festgestellt, da wenig Kontrolle stattfindet. Gleichzeitig sehen sich momentan viele Betriebe existenziellen Problemen durch den Pandemiebetrieb (15%) und steigender Energiepreise (85%) gegenübergestellt, wie aus einer Umfrage des Dehoga ersichtlich wird, was eine Beschäftigung mit der Abfallthematik oft in Vergessenheit geraten lässt. Deswegen wird im Projekt nach ganzheitlichen und praktischen Lösungen für individuelle Unternehmen gesucht.

Zusätzlich zum Beratungsangebot werden in den kommenden Wochen drei Vernetzungstreffen veranstaltet, in denen sich Gastronom*innen und Erzeuger*innen unter den Themenschwerpunkten „Nachhaltiger Wareneinkauf“, „Kundeneigene Behältnisse“ und „Lebensmittelreste reduzieren“ informieren und austauschen können. Alle Angebote sind kostenlos.



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