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Fotografie "Studio (Remake)" des Künstlers Björn Siebert (2014, C-Print, 180x235cm), Courtesy: Hengesbach Gallery
Fotografie "Studio (Remake)" des Künstlers Björn Siebert (2014, C-Print, 180x235cm), Courtesy: Hengesbach Gallery

BMW Niederlassung Leipzig schenkt aktuelle Kunst

Großformatige Arbeiten des Künstlers Björn Siebert gehen an das Museum der bildenden Künste

29.10.2015 Kunst
BMW Niederlassung Leipzig

Seit 2012 fördert die BMW Niederlassung Leipzig den Sammlungsaufbau des Museums der bildenden Künste mit jährlich einer Schenkung aktueller Kunst aus Leipzig. In diesem Jahr erhält das Museum die Werke "Studio (Remake)" (2014, C-Print, 180x235cm) und "Seven (Remake)" (2015, C-Print, 94x113cm) des 1978 in Hamburg geboren Björn Siebert, der an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst bis 2008 Meiserschüler von Timm Rautert und Christopher Muller war.

Die Entscheidung für Björn Siebert wurde von einer Jury getroffen, der Prof. Dr. Ana Dimke (Rektorin der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig), Kunstmäzen Wolf-Dietrich Speck von Sternburg sowie Museumsdirektor Dr. Hans-Werner Schmidt angehörten. Am Montag, den 2. November 2015, findet die offizielle Übergabe statt. Im Anschluss sind die Arbeiten im 2. Obergeschoss des Museums der bildenden Künste Leipzig zu sehen.

Der BMW Niederlassungsleiter Leipzig, Dirk Reinicke, zeigt sich glücklich über die Kooperation: "Die BMW Niederlassung Leipzig freut sich, dass sie zum Sammlungsaufbau des Museums mit Leipziger Künstlern beitragen kann. Die Stadt ist reich an herausragenden Künstlern und es gilt, die Kunst einer noch breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dafür ist das Museum der bildenden Künste, mit dem BMW seit mehreren Jahren eine gelebte Partnerschaft pflegt, der prädestinierteste Ort!"

Der Direktor des Museums der bildenden Künste, Dr. Hans-Werner Schmidt, über die künstlerische Auswahl: "Björn Siebert ist im Netz unterwegs gleichsam wie ein Sammler und Jäger. Er wählt bei seinen Erkundungen Bilder aus, die sich durch dilettantischen Charme auszeichnen und "übersetzt" diese professionell, indem er die Szenerie mit allen Details der Ausstaffierung nachbaut und fotografiert. Die Brillanz der Abzüge, die Formatwahl und die perfekte Rahmung lassen nichts mehr von der ursprünglichen, rein virtuellen und pixeligen Präsenz erahnen. Damit wird die Autorenschaft thematisiert in einer Zeit, in der das durchaus mit künstlerischen Ambitionen hergestellte Remake vom Plagiat verdrängt wird. Ist der meist anonyme Bildproduzent aus dem Netz der Autor, der Arrangeur und Ausstatter der nachgebauten Szene oder der Fotograf, eben Björn Siebert?"

Die beiden ausgewählten Photographien sind in der Arbeitsfolge "Remake" entstanden. Bei "Studio (Remake)" diente eine kleine Abbildung aus dem Katalog "Francis Bacon - Spuren im Atelier des Künstlers" als Vorbild. Das Atelier des Künstlers gilt als kreativer Pol, als Ort, an dem Intuition und Konzept Kunstwerke schaffen, als Stätte geistiger Alchemie. Francis Bacon, der meist unter Alkohol und Drogen arbeitete, verwandelte sein Atelier im Schaffensprozess in ein Farbmaterial-schlachtfeld. Nach seinem Tod ist das Foto des beräumten Ateliers entstanden, auf dem nur noch wenige Spuren von dem ungestümen Tun des Künstlers künden. Siebert lässt den Raum nachbauen und mit den "Arbeitssignaturen" von Bacon versehen. Auf der Raumaufnahme Sieberts belegen nicht nur die Abwesenheit des Künstlers und die Aufhebung des intakten Ateliers die Leere, den Verlust. Der Mythos "Künstler-Atelier" bekommt neue Nahrung durch die Vorstellungsbilder jedes Einzelnen.

In der Vergangenheit hat die BMW Niederlassung Leipzig 2012 für die Sammlung des Museums das Gemälde "1_12 (Mann mit blauem Chaperon)" des Malers Jochen Plogsties angekauft, 2013 ein Porträt des Schriftstellers Clemens Meyer von Paule Hammer und das Gemälde "Geweih" (2007) von Tobias Hild sowie im vergangenen Jahr das großformatige Gemälde "Ohne Furcht" (2014) von Sebastian Gögel. Neben dem Sammlungsaufbau fördert die BMW Niederlassung Leipzig auch regelmäßig die Ausstellungstätigkeit des Museums - so unlängst die Ausstellung "Paul Klee. Sonderklasse unverkäuflich" (1. März bis 25. Mai 2015). Bereits 2005 kooperierte BMW mit dem Museum, als die umfassende Fotosammlung "AutoWerke" mit Werken von Künstlern wie Thomas Demand, Thomas Struth, Rineke Dijkstra und Candida Höfer als Schenkung übergeben wurde.

Über das Museum der bildenden Künste hinaus engagieren sich die BMW Niederlassung und das Werk Leipzig aktiv und vielseitig kulturell in der Stadt, zum Beispiel im Rahmen der Leipziger Jazz Tage, dem a-cappella Festival oder dem Bachfest Leipzig. Im zeitgenössischen Kunstbereich unterstützt die BMW Group das Leipzig International Art Programme (LIA), das fünf Künstlerateliers für Artist-in-Residence-Programme bereithält. Darüber hinaus stellt BMW für die halbjährlichen Spinnerei-Rundgänge - einer der wichtigen Kunststandorte in Leipzig - den VIP Shuttle-Service zur Verfügung.



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