Die Leipziger Gruppe blickt auf ein anspruchsvolles, aber auch erfolgreiches Jahr 2023 zurück: Trotz großer Herausforderungen in ihren Geschäftsbereichen Energie, Mobilität und Wasser konnte sie ihr operatives Ergebnis (EBITDA) verbessern - von 252 Mio. Euro (Vorjahr) auf 344 Mio. Euro. Zudem investierte der kommunale Unternehmensverbund mit 368 Mio. Euro (353 Mio. Euro im Vorjahr) erneut verstärkt in die Gestaltung der Leipziger Lebensadern, um vor Ort Versorgungssicherheit und Klimaschutz voranzubringen.
"Die Leipziger Gruppe ist auf solidem Kurs. Sie hat im Jahr 2023 erneut bewiesen: Auf Daseinsvorsorge in unserer Stadt ist Verlass", sagt Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig und Aufsichtsratsvorsitzender der Leipziger Gruppe. "Unsere Leipziger Verkehrsbetriebe erreichten einen beachtlichen Fahrgastzahlen-Zuwachs. Unsere Leipziger Stadtwerke konnten in der Energie-Erzeugung deutlich zulegen - auch dank des neuen Heizkraftwerks Leipzig Süd. Und die Leipziger Wasserwerke sind erneut ein Garant für Versorgungssicherheit. Zudem treibt die Leipziger Gruppe ihre Maßnahmen zum Erreichen der Leipziger Klimaschutzziele kontinuierlich voran."
"Wir haben ein anspruchsvolles Jahr hinter uns, am Ende mit sehr guten Ergebnissen", sagt Karsten Rogall, Sprecher der Geschäftsführung der Leipziger Gruppe. "Die Rahmenbedingungen haben uns alle gefordert: In der gesamten Wirtschaft war die Stimmung 2023 verhalten und geprägt von unterbrochenen Lieferketten, steigenden Zinsen, galoppierenden Bau- und Energiepreisen. Zudem hatte es das Jahr besonders in der Energie- und Mobilitätsbranche aufgrund der vielen überregionalen Regelungen, die lokal umgesetzt werden mussten, in sich. All diese Herausforderungen haben unsere Mitarbeiter mit einem erhöhten Arbeitsaufwand gemeistert. Dabei hat unsere Leipziger Gruppe gut gewirtschaftet. Die so erarbeiteten Kraftreserven brauchen wir auch dringend, um unsere Stadt weiter zukunftsfest gestalten und die Energie- und Mobilitätswende Stück für Stück verwirklichen zu können."
Verlässlicher Akteur zum Erreichen der Leipziger Nachhaltigkeitsziele
Mit hohem Tempo habe die Leipziger Gruppe systematisch ihre Beiträge für eine nachhaltige Gestaltung Leipzigs umgesetzt, so Rogall weiter. Die Verkehrsbetriebe investierten für die Mobilitätswende in neue Fahrzeuge (zum Beispiel E-Busse), in neue Angebote (zum Beispiel neue Buslinien und Erweiterungen im Flexa-Netz) sowie in die Modernisierung der Infrastruktur (zum Beispiel Waldstraße und Landsberger Straße). Dabei nutze das Unternehmen auch den Schwung des Deutschlandtickets. Als Folge legen die LVB bei den Fahrgastzahlen deutlich zu - und liegen damit auch über dem Trend im Bund. Für das Jahr 2023 sind es gut 153,3 Millionen Fahrgäste, also 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Im 4. Quartal 2023 wurden mit 41,9 Millionen Fahrgästen so viele Personen befördert wie noch nie zuvor seit Beginn der automatischen Fahrgastzählung in den 1990er Jahren.
"Die Wasserwerke stehen mit ihren umfangreichen Maßnahmen bei Netzen und Anlagen für eine langfristig zuverlässige und umweltschonende Trinkwasserversorgung und Abwasserbehandlung", sagt Rogall. Ziel sei es, die wassertechnische Infrastruktur noch resilienter zu machen gegen Einflüsse von außen, darunter insbesondere Klimathemen und Aspekte der Informationssicherheit. "Darüber hinaus setzen die Wasserwerke maßgebliche Zukunftsprojekte wie den Ausbau des Klärwerks Rosental um und bringen mit kommunalen Partnern den Paradigmenwechsel hin zu einer wassersensiblen Stadtentwicklung maßgeblich voran."
Die Stadtwerke seien weiter Treiber der Strom- und Wärmewende. "Unser neues potenziell wasserstofffähiges Heizkraftwerk Leipzig Süd ist am Netz und bereitet uns auch mit seinen wirtschaftlichen Beiträgen viel Freude. Unser erstes selbst projektiertes Windrad in Königshain-Wiederau liefert grünen Strom, weitere Windkraftanlagen sind im Bau. Wir vergrößern zudem unsere PV-Flächen sowohl im ländlichen als auch im urbanen Raum. Für die deutschlandweit viel beachtete Solarthermie Leipzig West ist der Baustart erfolgt. Die kommunale Wärmeplanung der Stadt Leipzig unterstützen die Leipziger Stadtwerke aktiv mit."
Konzern: EBITDA durch Energie-Absatz geprägt/Herausforderungen aus Tarif-Abschlüssen und Mindereinnahmen aufgrund des Deutschlandtickets
Im zurückliegenden Geschäftsjahr stieg der Konzernumsatz von 4.160 Mio. Euro (Vorjahr) auf 4.469 Mio. Euro. Das operative Ergebnis des Konzerns, gemessen am EBITDA, lag bei 344 Mio. Euro. Der EBITDA-Wert beschreibt den aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit eines Unternehmens erwirtschafteten Gewinn ohne Berücksichtigung von Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Zurückzuführen sei die Steigerung vor allem auf ein außergewöhnliches Jahr im Energiemarkt. "Unsere Stadtwerke haben - auch mithilfe neuer Anlagen - deutlich mehr Energie selbst erzeugt und diese professionell im Energiegroßhandel verkauft. Auch in den Biomassekraftwerken gab es eine deutliche Ergebnisverbesserung", so Volkmar Müller, kaufmännischer Geschäftsführer der Leipziger Gruppe. "2023 war im Ausgang der Energiekrise ein Jahr der Sondereffekte. Größere Energie-Unternehmen, die die gesamte Wertschöpfungskette von der Erzeugung bis zum Handel ausspielen können, haben mit zügigen und richtigen Entscheidungen die Marktlage für sich nutzen können. Dazu gehören auch unsere Stadtwerke."
Zudem habe der Konzern mit situativem Augenmaß und Weitblick agiert. Dazu gehörten auch Verschiebungen von Investitionen in den Bereichen Mobilität und Wasser aufgrund der angespannten Marktlage. "Wir haben unter dem Strich erneut kaufmännisch gut gearbeitet, um unseren Investitionsmarathon fortsetzen zu können", betont Müller. Zur Wahrheit gehöre aber auch, dass dieser stabilisierten Wirtschaftskraft zwei Entwicklungen entgegenwirkten: die Herausforderungen aus neuen Tarif-Abschlüssen und die verminderten Einnahmen im ÖPNV-ABO aufgrund der starken Nachfrage für das Deutschlandticket.
"In den vergangenen fünf Jahren haben wir rund 1,6 Milliarden Euro in Leipzigs Lebensadern investiert. Das war eine starke Leistung. Und diesen Kurs gehen wir weiter", so der Geschäftsführer. "Im kommenden Jahr wollen wir im Vergleich zum Vorjahr einmal mehr eine Schippe drauflegen."