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Die Geschäftsführer der Leipziger Gruppe, Foto: Leipziger Gruppe
Die Geschäftsführer der Leipziger Gruppe, Foto: Leipziger Gruppe

Bilanz 2020: Trotz Corona treibt Leipziger Gruppe Investitionen in Leipzigs Zukunft erfolgreich voran

Herausforderung wird Unternehmensgruppe aber weiter schwer beschäftigen

03.06.2021 Wirtschaft
Leipziger Gruppe

Die Leipziger Gruppe blickt auf ein schwieriges Jahr zurück: Während die Corona-Krise vor allem den Bereich ÖPNV hart traf, konnte die Unternehmensgruppe jedoch mit vereinten Kräften die Investitionen in Leipzigs Zukunft erfolgreich vorantreiben.

"Das Jahr 2020 war eines, wie wir es noch nie erlebt haben", sagt Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig und Aufsichtsratsvorsitzender der LVV. "Als Präsident des Deutschen Städtetages weiß ich: Allen deutschlandweit ging es genauso. Dennoch können wir mit Blick auf unsere Leipziger Gruppe sagen: Wir haben diese Herausforderungen im zurückliegenden Geschäftsjahr professionell und sehr gut bewältigt. Die Bürgerinnen und Bürger konnten und können sich auf die Versorgung mit Energie, Mobilität und Wasser verlassen."

"Stadt und Leipziger Gruppe haben in der Pandemie eng verzahnt Lösungen erarbeitet, auch was das finanzielle Rückgrat unserer Unternehmen betrifft", so Jung. Pandemiebedingte Einnahmeverluste im ÖPNV in Höhe von 20 Mio. Euro seien durch die Unterstützung von der LVV (rund 4 Mio. Euro) sowie vom Freistaat und Bund (rund 16 Mio. Euro) ausgeglichen worden. Zudem habe der Gesellschafter Stadt Leipzig die Gruppe im Jahr 2020 noch einmal bewusst gestärkt - durch die Umwandlung eines Gesellschafterdarlehens in echtes Eigenkapital und durch eine zusätzliche Einlage in Höhe von 20 Mio. Euro für Investitionen im Rahmen des Klimaschutzes.

Mit diesem Hintergrund - und mit ihrer guten wirtschaftlichen Entwicklung der letzten Jahre im Rücken - schaue die Leipziger Gruppe also positiv nach vorn, ergänzt Michal M. Theis, Sprecher der Geschäftsführung der Leipziger Gruppe. "Dabei sind wir uns sehr bewusst, dass 2021 ein Kraftakt wird. So wie wir 2020 in Leipzig infrastrukturelle Zukunftsaufgaben angepackt haben, so wollen wir diese auch in den kommenden Jahren vorantreiben." In den nächsten 5 Jahren stecke die Leipziger Gruppe rund 1,8 Mrd. Euro in die Lebensadern der Stadt. Gerade vor dem Hintergrund der jüngsten Ermahnung des Bundesverfassungsgerichts an die deutsche Klimapolitik sei die Leipziger Gruppe als Akteur zur Erreichung der Klimaschutzziele vor Ort gefordert. "Diese Verantwortung nehmen wir auch wahr." Die Verkehrsbetriebe investierten in neue Fahrzeuge und in die Modernisierung der Infrastruktur. Die Stadtwerke setzten ihr Zukunftskonzept Fernwärme verlässlich um. Und die Wasserwerke sicherten mit verschiedenen Maßnahmen Netze und Anlagen langfristig für eine zuverlässige und umweltschonende Trinkwasserversorgung und Abwasserbehandlung.

Wichtige Beiträge zum Erreichen der Leipziger Klimaschutzziele

Die Leipziger Gruppe bleibe wichtiger Unterstützer von Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Innovation in Leipzig, so Theis weiter. "Mit umweltfreundlicher Fernwärme, Bussen und Bahnen, dem Ausbau erneuerbarer Energien, mit E-Mobilität und Trinkwasserschutz durch Ökolandbau gibt sie wichtige Impulse für Leipzigs Lebensqualität von heute und morgen. So liegt beispielsweise der Ausstieg aus der Braunkohle-Fernwärme mit dem Neubau unseres hochmodernen HKW Leipzig Süd, das perspektivisch auch für Wasserstoff geeignet ist, bestens im Plan." Das Zukunftsthema Wasserstoff treibe die Gruppe aktuell voran. "Vor wenigen Tagen haben wir auf unseren Mitteldeutschen Wasserstoff-Gipfel im BMW-Werk mit vielen Partnern gezeigt, dass die gesamte Wertschöpfungskette von der Wasserstoff-Erzeugung, über den Transport bis zum Endverbrauch in unserer Region vorhanden ist." Darüber hinaus habe die Leipziger Gruppe zusammen mit den Projektpartnern Stadtreinigung Leipzig und Branddirektion im Rahmen des BMWi-Förderaufrufes IPCEI den Aufbau von Elektrolysekapazitäten für die Wasserstoffherstellung und Wasserstoffpipelines, Anschaffung von Brennstoffzellen-Nutzfahrzeugen, Wasserstoffbussen und -straßenbahnen sowie Tankinfrastruktur beantragt. "Es freut mich sehr, heute mitteilen zu können, dass unter den ausgewählten Projektskizzen unser Leipziger Vorhaben die nächste Auswahlrunde erreicht hat und sich eine Förderung von bis zu 20 Mio. Euro sichern konnte."

Im zurückliegenden Jahr hat die Leipziger Gruppe 292 Millionen Euro (2019: 274 Mio.  Euro) investiert, betont Theis. "Der Kraftakt für uns alle lohnt sich, denn er kommt der gesamten Stadt und dem Umland zugute", so Theis. "Wir stellen so vor Ort Versorgungssicherheit und Zukunftsfähigkeit in Sachen Energie, Mobilität und Wasser sicher - und machen unsere Region noch attraktiver." 

Die gesamte Leipziger Gruppe habe in der Zeit vor Corona sehr gut gewirtschaftet, so Theis. Dieses Fundament helfe jetzt, durch die schwierige Zeit zu kommen. "Wir sind aber auch im Jahr 2021 dringend darauf angewiesen, dass der ÖPNV-Rettungsschirm von 2020 erhalten bleibt. Für das zurückliegende Jahr geht unser Dank an Stadt, Freistaat und Bund und vor allem an unsere rund 4.950 Mitarbeiter", sagt Theis. "Sie haben jeden Tag dafür gesorgt, dass die Versorgung mit Energie, Mobilität und Wasser sicher war."

Über ihr Kerngeschäft hinaus engagiere sich die Gruppe zudem weiter für gesellschaftlichen Zusammenhalt in Leipzig. "Auch in der Krise war und ist hier auf uns Verlass. Obwohl viele Veranstaltungen angepasst wurden oder ins Digitale überführt worden, sind wir als Sponsor verlässlicher Partner auf gleichem Niveau wie vor Corona geblieben - damit Vereine, Initiativen und Projekte erhalten bleiben." 

Im zurückliegenden Geschäftsjahr stieg das EBITDA leicht auf 220 Mio. Euro (2019: 214 Mio. Euro). Der EBITDA-Wert beschreibt den aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit eines Unternehmens sich ergebenden Gewinn ohne Berücksichtigung von Zinsen, Steuern, Abschreibungen und sonstigen Finanzierungsaufwendungen. Der Konzernumsatz sank auf 2.276 Mio. Euro (2019: 2.819 Mio. Euro), weil der Energiehandel preis- und mengenbedingt zurückging.

Trotz pandemiebedingten Fahrgastzahlen-Einbruchs bei den Verkehrsbetrieben (von 153 Mio. auf 104 Mio. Euro binnen Jahresfrist) habe sich die Gruppe im Ganzen in der Krise gut behauptet, bilanziert Volkmar Müller, Kaufmännischer Geschäftsführer der Leipziger Gruppe. "Die Stadtwerke konnten ihr Ergebnis vor Ergebnisabführung binnen Jahresfrist von 67,4 Mio. Euro auf 68,9 Mio. Euro erhöhen. Auch die Wasserwerke hätten ihr Ergebnis verbessert, wurden jedoch durch außergewöhnliche Steuerzahlungen (9 Mio. Euro) im Zusammenhang mit Aufwendungen aus die Londoner Prozesskosten belastet. Dies führte zu einem Ergebnis vor Ergebnisabführung in Höhe von 27,2 Mio. Euro (2019: 33,9 Mio. Euro)." Vor diesem Hintergrund und dem Ausgleich der Pandemie-Schäden bei den Verkehrsbetrieben konnte dennoch erneut der städtische Auftrag zur Erfüllung des Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrags verlässlich umgesetzt werden. 

Investitionsoffensive bleibt ein Kraft-Akt

"Wenn wir auf andere kommunale Unternehmen in anderen Städten schauen, stellen wir fest, dass im Jahr 2020 viele aufgrund der Pandemie Einnahmeverluste erlitten und einige deshalb ihre Investitionen verschieben", betont Müller. "Es ist unser Anspruch, unsere Investitionspläne umzusetzen. Wir sind in der Lage für Leipzigs Zukunft in der Kreditaufnahme sehr weit zu gehen und so die Zukunftsinvestitionen zu schaffen. Wir sind uns aber auch bewusst, dass dieser  Investitions-Kraft-Akt in besonders schwierigen Zeiten nur gelingt, wenn weiter die nötige Unterstützung bereitgestellt wird  und keine zusätzlichen finanziellen Herausforderungen auf uns zukommen." 



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