Während die Bevölkerung Sachsens in den kommenden Jahren schrumpfen wird, rechnet Leipzig weiterhin mit einem Plus bei der Einwohnerzahl. Dies geht aus der aktuellen Bevölkerungsvorausschätzung hervor, die das Amt für Statistik und Wahlen der Stadt Leipzig jetzt vorgelegt hat. In der so genannten Hauptvariante der Vorausschätzung werden demnach in Leipzig für das Jahr 2030 rund 639.000 Einwohner prognostiziert, bis 2040 wird ein weiterer Bevölkerungsanstieg auf vermutlich 664.000 erfolgen. Die Hauptvariante stellt den wahrscheinlichsten Entwicklungsverlauf der künftigen Bevölkerungsentwicklung dar.
In einer oberen Variante der Prognose könnte die Einwohnerzahl bis 2040 sogar auf 698.000 steigen, eine untere Variante geht von einer Stagnation und langfristig von einem leichten Rückgang auf 623.000 Menschen aus.
Konkret geht die Hauptvariante davon aus, dass die Zahl der Geborenen zunächst bei unter 6.000 stagnieren und ab 2027 wieder sukzessive ansteigen wird. Die Zahl der Todesfälle verläuft demnach leicht schwankend und wird im Mittel bei rund 7.000 liegen. Über den gesamten Prognosezeitraum bis 2040 ergibt sich folglich ein Sterbefallüberschuss. Für die Zu- und Wegzüge wird davon ausgegangen, dass bis 2040 ein jährlicher Wanderungsüberschuss zwischen etwa 2.500 und 3.400 Personen erzielt wird.
Die Gesamtzahl der Kinder und Jugendlichen wird über den Prognosezeitraum hinweg annähernd konstant bleiben. Die bis 2040 wieder zunehmenden Geburtenzahlen stehen einem insgesamt abnehmenden, weiterhin negativen Wanderungssaldo der jungen Familien gegenüber, so dass sich in der Altersgruppe der 0 bis unter 10-Jährigen ein Rückgang um rund 1.350 sowie für die 10 bis unter 20-Jährigen ein Zuwachs um rund 900 Jugendliche ergibt. In der Gruppe der erwerbsfähigen Personen (20 bis unter 65 Jahre) ist bis 2040 mit einem deutlichen Zuwachs von rund 39.700 Personen (+10 Prozent) zu rechnen. Das Leipziger Erwerbskräftepotenzial steigt folglich.
Die Effekte des Geburtentiefs in den 1990er Jahren werden teilweise durch Zuzüge in den entsprechenden Altersjahrgängen überlagert. Die Gruppe der jüngeren Rentner wird künftig stark steigen. Die Zahl der Hochbetagten (80 Jahre und älter) wird allerdings sinken, da weniger stark besetzte Jahrgänge nachrücken. Das ist jedoch ein temporärer Effekt.
Die neue Bevölkerungsvorausschätzung ist ab sofort die Arbeitsgrundlage für die planenden Ämter der Verwaltung, wie etwa die Stadt- und Verkehrsplanung. Sie zu erstellen ist methodisch anspruchsvoll. Deshalb nutzt die Verwaltung auch externe Expertise und arbeitet mit dem ifo-Institut für Wirtschaftsförderung, dem Statistischen Landesamt oder dem Helmholtz Zentrum für Umweltforschung zusammen.
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