Die vierte Welle der Corona-Pandemie ist nahtlos in die fünfte übergegangen. Für die Kliniken bedeutet dies die anhaltende Betreuung von COVID-19-Erkrankten. Auch wenn die letzten beiden Wellen nicht mit so hohen Belegungen verbunden und nicht ganz so belastend waren wie die zweite und dritte Welle im Winter 2020/21 - in den vergangenen Monaten starben erneut Menschen aufgrund einer Infektion mit SARS-CoV-2, auch am UKL.
33 Todesfälle waren es in den ersten zwei Monaten 2022. Im vergangenen Jahr starben 297 COVID-19-Patient:innen am UKL, fast dreimal so viele wie im ersten Pandemiejahr.
Um dieser und aller anderen Menschen, die auf ihrem letzten Wegstück von den Mitarbeiter:innen des Universitätsklinikums begleitet wurden, zu gedenken, trafen sich die Beschäftigten am Dienstag, 1. März 2022, zu einer "Stunde der Erinnerung". Die Ärzt:innen und Pflegenden entzündeten Kerzen und berichteten von Erlebnissen, die sie bewegt haben. Die Kerzen erinnern symbolisch an die 1599 Menschen, die im letzten Jahr am UKL starben - ob nach langer oder plötzlicher Krankheit, an den Folgen eines Unfalls oder aufgrund einer SARS-CoV-2-Infektion.
Eine solche Gedenkfeier fand zum zweiten Mal am UKL statt. Erstmals kamen die Mitarbeiter:innen im Februar 2021 dazu zusammen. "Gerade das vergangene Jahr mit der hohen Zahl an COVID-19 verursachten Todesfällen war auch für unsere erfahrenen und geschulten Beschäftigten eine große Belastung", sagt Prof. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand des UKL. "Noch nie starben innerhalb so kurzer Zeit so viele unserer Patient:innen an nur einer Erkrankung," so Josten. "Das hat uns den Tod als Begleiter unserer Arbeit noch einmal sehr bewusst werden lassen. Mit der Gedenkfeier haben wir daher einen Moment geschaffen, um der Trauer Raum zu geben, die zu unserem Alltag dazugehört, und um zu zeigen, dass unsere Gedanken bei den Verstorbenen und ihren Angehörigen sind."