Das freie Theater Aggregate zeigt in der Schaubühne Lindenfels seine Uraufführungsinszenierung von Lothar Trolles Stück „Torsten“, ein postdramatisches Biopic über den berühmtesten Hochstapler Ostdeutschlands,Torsten Schmitt, inklusive Sounds von Bernd Jestram. Am Samstag ist Lothar Trolle anwesend, vor der Aufführung gibt es ein moderiertes Gespräch mit dem Autor.
Freitag, 14. und Samstag, 15. Februar 2025 | 20 Uhr im Ballsaal der Schaubühne Lindenfels
Gespräch mit Lothar Trolle: Samstag, 15. Februar | 18 Uhr im Ballsaal
Ist es die Kindheit? Sind es die Drogen? Oder ist es einfach die Lust, so einer wie Ulenspiegel zu sein? Das neueste Theaterstück des renommierten Dramatikers Lothar Trolle ist ein ebenso abenteuerlich-aberwitziger wie tragikomischer On-the-road-Bericht des berühmtesten Hochstaplers Ostdeutschlands – Torsten Schmitt. Eine Spielerin und zwei Spieler durchleben für Torsten alles noch einmal: die Dakotas im Garten bei Dessau, die verbotene Nazi-Dachkammer des Opas, das DDR-Spezialkinderheim in Plau am See, die Flucht, die Fremdenlegion, die Drogen, das Alter Ego Dr. Becker vom Auswärtigen Amt, den MTV-Promoter in Budapest, den Organisator des Nato-Gipfels in Mecklenburg-Vorpommern und den Absturz in die Mülltonne. Selbst Freunde der Pathologisierung kommen nicht zu kurz, denn das Ulenspiegel-Syndrom entfaltet sich vor den Zuschauer:innen, als wären sie empathische Therapeut:innen.
Lothar Trolle (* 22. Januar 1944 in Brücken, Mansfeld-Südharz) ist ein deutscher Dramatiker, Erzähler, Lyriker, Hörspielautor und Übersetzer. Er studierte von 1966 bis 1970 Philosophie bei Wolfgang Heise an der Humboldt-Universität Berlin. Seitdem lebt er als freischaffender Autor. In den Jahren von 1983 bis 1987 gab er im Selbstverlag zusammen mit Uwe Kolbe und Bernd Wagner die Literaturzeitschrift Mikado heraus. 1991 wurde er von Peter Eschberg als Hausautor an das Schauspiel Frankfurt berufen. Den Durchbruch erlebte Lothar Trolle, als Frank Castorf 1992 sein zwei Jahre zuvor entstandenes Stück Hermes in der Stadt am Deutschen Theater Berlin inszenierte. Von 1994 bis 1999 war er Hausautor am Berliner Ensemble. 1978 und 1991 erhielt er den Kinderhörspielpreis von Terre des Hommes, 1998 den Hörspielpreis der Akademie der Künste und wurde 2007 der 26. Stadtschreiber zu Rheinsberg. Lothar Trolle ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland.
Schauspiel: Astrid Kohlhoff, David Jeker, Stefan Ebeling
Regie: Silvio Beck
Musik: Bernd Jestram
Eine Produktion von Theater AGGREGATE. Das Projekt wurde gefördert durch das Land Sachsen-Anhalt und die Stadt Halle. Die Niederschrift des Textes wurde gefördert durch die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt und die Kloster Bergesche Stiftung.
Tickets in der Schaubühne, online über www.schaubuehne.com und an allen Reservix-VVK-Stellen: 18 / 12 (erm.) Euro