Das Studentenwerk Leipzig veröffentlicht heute seinen Jahresbericht 2023. Demnach stieg die Nachfrage von Studierenden nach den sozialen Unterstützungsleistungen des Studentenwerkes im vergangenen Jahr deutlich an. Bei der Modernisierung der Studentenwohnheime konnten bedeutende Fortschritte gemacht werden.
Hohe Nachfrage nach Leistungen
Im Jahr 2023 lag die Zahl der Studierenden an den Leipziger Hochschulen bei über 40.000, was einem Anstieg von 1,5 % im Vergleich zum Vor-Pandemie-Niveau in 2019 entspricht. Die Auslastung und der Umsatz in den Mensen und Cafeterien stiegen im Vergleich zu 2019 auf 102 % bzw. 106 %. Die Belegung der Studentenwohnheime lag bei durchschnittlich 98,5 %. Auch die BAföG-Antragszahlen verzeichneten einen Anstieg von 6 % im Vergleich zum Vorjahr und 13 % im Vergleich zu 2019. Der Bedarf an psychosozialer Beratung blieb aufgrund der multiplen Krisenerfahrungen und inflationsbedingten Belastungen weiterhin stark erhöht; hinzu kam 2023 inflationsbedingt ein starker Anstieg des Sozialberatungsbedarfs.
Um Studierende in finanziellen Notlagen noch besser zu unterstützen, entwickelte der Bereich Soziale Dienste Freitisch-Gutscheine für die Mensen und Cafeterien und stockte den Fonds für Härtefallzuschüsse auf. Zudem erreichte die Vermittlung von studentischen Nebenjobs mit 16.686 Vermittlungen einen neuen Höchststand. Lediglich bei Angeboten für Studierende mit Kind, wie Kinderbetreuung und Infoveranstaltungen für werdende Eltern, war ein Rückgang der Nachfrage zu verzeichnen.
Dr. Andrea Diekhof, Geschäftsführerin des Studentenwerkes Leipzig, erklärt: „Der Anstieg der Nachfrage nach unseren Leistungen zeigt deutlich, wie stark die wirtschaftliche Lage und die multiplen Krisen der letzten Jahre die Studierenden belasten und wie wichtig eine gute soziale Infrastruktur für die Studierenden ist – damit Studieren auch in Krisenzeiten gelingt. Das Studentenwerk Leipzig setzt alles daran, den Studierenden in dieser schwierigen Zeit mit bedarfsgerechten Angeboten zur Seite zu stehen.“
Umfangreiche Modernisierungsprojekte
Trotz spürbarer Inflationseffekte bei Bau- und Instandhaltungspreisen konnte das Studentenwerk Leipzig im vergangenen Jahr seine Sanierungs- und Modernisierungsvorhaben planmäßig fortsetzen. Diekhof betont: „Dank der Unterstützung des Freistaates Sachsen und des Bundes kombiniert mit eigener Vorsorge können wir die dringend notwendigen Sanierungs- und Modernisierungsprojekte in unseren Studentenwohnheimen und Mensen trotz Inflation planmäßig fortsetzen.“
Im Jahr 2023 setzte das Studentenwerk Leipzig insgesamt 16, 4 Mio. Euro ein für den Erhalt der Gebäude und Einrichtungen; davon 13,6 Millionen Euro für Investitions- und Instandhaltungsmaßnahmen in den Studentenwohnheimen. Diese Summe beinhaltet 4,7 Millionen Euro aus Zuschussmitteln des Freistaates Sachsen.
Ein bedeutendes Projekt war die Modernisierung des Studentenwohnheims Mainzer Straße 2a, das nach anderthalbjähriger Sanierung im Sommer 2023 wieder bezugsfertig und voll ausgebucht war. Die Kosten für die mehrjährige Modernisierung der rund 200 Wohnheimplätze beliefen sich auf über 6 Millionen Euro, wovon der Freistaat Sachsen knapp 2,6 Millionen Euro als Zuschuss bereitstellte.
Pünktlich zu Beginn des Wintersemesters 2023/24 wurde die Strangsanierung im Studentenwohnheim Joh.-R.-Becher-Straße 11B mit 111 Plätzen abgeschlossen. Die Maßnahmen umfassten Instandsetzungsarbeiten an der Haustechnik sowie die Erneuerung von Küchen- und Zimmermöbeln. Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 1,3 Millionen Euro und wurden aus Eigenmitteln des Studentenwerkes finanziert.
Ein weiteres bedeutendes Projekt ist die Modernisierung des Studentenwohnheims Mannheimer Straße 5-7. Hier wurde von April 2023 bis März 2024 eine umfassende Modernisierung von 247 Wohnheimplätzen durchgeführt. Die Gesamtkosten für dieses mehrjährige Vorhaben lagen bei 9,4 Millionen Euro, wobei 4,7 Millionen Euro aus Zuschüssen des Freistaates Sachsen finanziert wurden. Die Sanierungsarbeiten wurden im März 2024 abgeschlossen.
„Unsere Investitionen in die Modernisierung unserer Studentenwohnheime sind ein wesentlicher Beitrag zur Schaffung und Erhaltung von bezahlbarem und bedarfsgerechtem Wohnraum für Studierende in Leipzig. Diese Projekte wären ohne die Unterstützung des Freistaates Sachsen nicht realisierbar gewesen“, erklärt Dr. Diekhof.
Das Studentenwerk Leipzig betreibt rund 5.200 Wohnheimplätze in 15 Wohnanlagen und setzt seit 2014 kontinuierlich Sanierungs- und Modernisierungsprojekte um, um den Bestand zu erhalten und entsprechend der aktuellen Bedarfe der Studierenden weiterzuentwickeln. Für die kommenden Jahre sind weitere Maßnahmen geplant, unterstützt durch Fördermittel des Bundes und des Freistaates Sachsen aus dem Bundesprogramms „Junges Wohnen“. „Dank der Fördermittel von Bund und Freistaat Sachsen aus dem Bundesprogramm „Junges Wohnen“ können wir bezahlbares Wohnen für Studierende in Leipzig trotz Inflation gewährleisten.“ so Dr. Diekhof.
Vollständiger Jahresbericht 2023:
https://www.studentenwerk-leipzig.de/Studentenwerk_Jahresbericht_2023.pdf