Nach 42 Tagen und mit 15.000 Besuchern bis dato endet morgen – am Internationalen Tag gegen die Todesstrafe – die installative Ausstellung „Woyzeck – letzte Szene, ein öffentlicher Platz“ auf dem Leipziger Markt.
Zum Ausstellungsende finden ergänzend am 10. Oktober von 15 bis 20 Uhr Führungen durch die ehemalige zentrale Hinrichtungsstätte der DDR (Arndtstraße 48) statt. Mit dem sechswöchigen Projekt „Woyzeck – letzte Szene, ein öffentlicher Platz“ startete die Schaubühne Lindenfels den von ihr initiierten “Büchner-Zyklus”, innerhalb dessen sie sich bis Mai 2018 in verschiedenen Formaten der historischen Ereignisse um Johann Christian Woyzeck und deren dramatischer Bearbeitung durch Georg Büchner widmet.
Den Auftakt bildete am 27. August eine Rekonstruktion der letzten öffentlichen Hinrichtung in Leipzig. Zentraler Bestandteil dabei war ein auf dem Marktplatz errichteter Holzkubus, in Größe und Gestalt dem Schafott entsprechend, auf dem Johann Christian Woyzeck 1824 an gleicher Stelle enthauptet wurde.
Nach der aufsehenerregenden Aktion (mit ca. 2.500 Besuchern) konnte der 6x7x4 Meter große Kubus als temporäres Monument auf dem Markt verbleiben: Seit dem 29. August ist in seinem Inneren eine Ausstellung zu sehen, die in Zusammenarbeit mit dem Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig entstanden ist und die historischen Begebenheiten des Falls Woyzeck mit Büchners Dramenfragment konfrontiert. Ein von Amnesty International konzipierter Block zu völkerrechtlichen und moralischen Fragen hinsichtlich der Todesstrafe komplettiert die Ausstellung, die morgen noch einmal von 10 bis 18 Uhr geöffnet ist.
Zum Ausstellungsende am morgigen Internationalen Tag gegen die Todesstrafe finden parallel - in Kooperation mit der Gedenkstätte „Museum in der 'Runden Ecke'“ - von 15 bis 20 Uhr Führungen durch die ehemalige zentrale Hinrichtungsstätte der DDR (Arndtstraße 48) statt. (Eintritt frei)
Bereits übermorgen startet der Abbau des Kubus. Geplant ist, den Holzwürfel im Rahmen des „Büchner-Zyklus“ auch in Strasbourg direkt neben dem Münster zu errichten. Zuvor wird die Ausstellung noch einmal im Foyer der Schaubühne Lindenfels gezeigt.