Die chinesische Steinabreibung ist eines der ältesten Verfahren, um Texte und Bilder zu vervielfältigen. Die Ausstellung „Steine, Tusche, Papier und Pixel“ im Museum für Druckkunst Leipzig widmet sich dieser frühen Technik, die vor über zweitausend Jahren im alten China ihren Ursprung hat. Zu bestaunen sind Abreibungen von historischen Inschriften und Bildgravuren, die von der Zhou-Dynastie bis ins 20. Jahrhundert das chinesische Kulturleben eindrucksvoll widerspiegeln.
Die Exponate entstammen einer Privatsammlung aus dem Fundus der Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft in Berlin e.V., die das Konfuzius-Institut Leipzig 2023 übernommen hat. Facettenreich zeigen die Abreibungen Szenen aus dem gesellschaftlichen Leben im alten China. Zu sehen sind landwirtschaftliche Methoden des Reisanbaus und der Seidengewinnung, Alltagsszenen und Freizeitvergnügungen wie Akrobatik und Sport, eine mythische Tierwelt und buddhistische Ritualpraktiken. Die Steinabreibung wurde hauptsächlich verwendet, um in Stein gemeißelte Texte von klassischen Schriften sowie wertvolle Kalligraphien und bildnerische Werke zu vervielfältigen, zu transportieren und zu archivieren. Bis heute ist die Methode der Steinabreibung in China lebendig.
Ein Höhepunkt der Ausstellung sind die künstlerischen AR-Animationen der deutsch-chinesischen Künstlerin Yi Meng Wu. Sie hat die die szenenhaften Darstellungen in Linolschnitte übersetzt und zu digitalen Animationen weiterentwickelt. Diese können über das persönliche Smartphone oder ein Leihgerät nach dem kostenlosen Download der ARTIVIVE-App abgespielt werden.
Begleitprogramm: Termine werden fortlaufend auf www.druckkunst-museum.de/steine-tusche-papier-und-pixel veröffentlicht.