Neben den zahlreichen Gästen gehen in diesen Tagen auch wieder Restauratoren in Auerbachs Keller ein und aus: Das Team um Dr. Arnulf Dähne und Oliver Tietze kümmert sich um die Renovierung und den Erhalt der großen Deckengemälde im Gewölbe des Fasskellers.
Bereits 2014 verschafften sich die Experten einen ersten Überblick über die vorhandene Schäden und erarbeiteten ein umfangreiches Restaurierungskonzept. Dieses wurde im Sommer vergangenen Jahres begonnen und wird nun schrittweise bis ins kommende Jahr fortgeführt.
Die Restaurierung erfolgt bei laufendem Betrieb. Um den Fasskeller so wenig wie möglich schließen zu müssen, nutzen die Restauratoren kleine Zeitfenster, in denen der Keller frei ist. „Dadurch ist der organisatorische Aufwand zwar größer, aber die Zusammenarbeit mit dem Auerbachs Keller klappt sehr gut“, berichtet Oliver Tietze.
Nachdem im vergangenen Jahr die Oberflächen der Wandmalerei gereinigt und die gelockerten und gefährdeten Farbschollen der Wandmalerei befestigt wurden, führten die Fachleute erfolgreich eine Proberestaurierung eines Teilstückes des Gemäldes „Bester Mann. Von Herzen lieb ich dich.“ durch.
In diesem Jahr folgen weitere Analysen und Messungen des Klimas, um die Ursache der Schäden sicher festzustellen. Zudem wird ein Konzept für die Restaurierung der Wandmalereien erarbeitet. Das Hauptproblem ist die Gipsschale des Gewölbes, eine sogenannte Rabitz-Konstruktion mit Kalk-Gips-Putz, die eine große Salzbelastung aufweist.
Die genaue Ursache ist derzeit noch unklar. Der Gips an der Oberfläche ist nicht mehr fest und die Farbe löst sich vom Untergrund. „Ein Festigen der Farbschichten hat nur für kurze Zeit Erfolg, so dass wir eine Methode finden müssen, den Gips zu festigen, um einen stabilen Untergrund für die Malschichten zu erhalten“, erklärt Dr. Arnulf Dähne.
Die Restaurierungsarbeiten im Fasskeller sind ziemlich einzigartig: Nach Aussage der Restauratoren gibt es in Sachsen und wahrscheinlich in ganz Mitteldeutschland noch keinen ähnlichen Fall. „Das liegt daran, dass sich der Fokus der Denkmalpflege erst seit jüngerer Zeit auch auf die Objekte aus Rabitz (Drahtputz) richtet, da dies eine recht junge Technik ist“, so Dr. Arnulf Dähne.