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Alhierd Bacharevič, Foto: Julia Cimafiejeva
Alhierd Bacharevič, Foto: Julia Cimafiejeva

Alhierd Bacharevič erhält Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2025

Sein Roman „Europas Hunde“ ist im Februar 2024 beim Verlag Voland & Quist erschienen

06.12.2024 Stadtinformationen
Stadt Leipzig

Der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2025 wird dem belarussischen Schriftsteller Alhierd Bacharevič für seinen Roman „Europas Hunde“ verliehen. Das Buch ist im Februar 2024 beim Verlag Voland & Quist erschienen. Der Text wurde aus dem Belarussischen und Russischen von Thomas Weiler übersetzt.

In der Begründung der Jury heißt es: „Alhierd Bacharevič gelingt mit seinem aus allen erzählerischen Nähten platzenden Roman ,Europas Hunde‘ eine furiose literarische Zukunftsvision. Bereits der Titel, der ein Gedicht von W.H. Auden aufgreift, drückt die Schlagrichtung des Unterfangens aus: ,In the nightmare of the dark/ All the dogs of Europe bark‘. Bachareviè, der 1975 in Minsk geboren wurde und seit 2020 als Schriftsteller und Übersetzer im Exil lebt, folgt Audens Empfehlung: ,Follow, poet, follow right/ To the bottom of the night …‘. Sein Abstieg führt in die finstersten Ecken und Winkel der Gegenwart, wo er aus den Widersprüchen Funken schlägt und sie im Jahr 2050 zwischen Minsk, Vilnius, einer Mittelmeerinsel, Hamburg, Prag und Berlin verglühen lässt.“

Weiter schreibt die Jury: „Die wilde Mischung aus Politthriller, Epos, Abenteuergeschichte, Satire und Märchen verknüpft Bezugspunkte, die von James Joyce, Jonathan Swift, Selma Lagerlöf und Joseph Brodsky bis zu Alexander Puschkin, Vladimir Nabokov und Paul Celan reichen. Ein verschrobener Müßiggänger tritt als Erfinder einer utopischen Sprache auf, ein furchtloser Junge geht einer Spionin zur Hand und findet wie Nils Holgersson unter den Flügeln einer Graugans Zuflucht, die Heilkräfte eines vertrockneten Mütterleins sind im gesamten diktatorischen Hyper-Staat gefragt. Leidenschaftlicher kann man von Europa und seinen Abgründen nicht erzählen.“

Der Jury des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung 2025 gehören Dr. Maike Albath (Literaturkritikerin und Autorin), Michael Lemling (Geschäftsführer der Buchhandlung Lehmkuhl), Dr. Lothar Müller (Literaturkritiker und Journalist), Gundula Sell (Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus, Jury-Vorsitz) sowie Dr. Daniela Strigl (Literaturkritikerin und Essayistin) an.

Der Preis wird zur Eröffnung der Leipziger Buchmesse am 26. März 2025 im Gewandhaus zu Leipzig an Alhierd Bachareviè verliehen. Die Laudatio hält die Literaturkritikerin, Autorin und Lektorin Sieglinde Geisel.

Der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung, seit 1994 jährlich vergeben und mit 20.000 Euro dotiert, zählt zu den wichtigsten Literaturauszeichnungen in Deutschland. Das Preiskuratorium bilden der Freistaat Sachsen, die Stadt Leipzig, der Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. und die Leipziger Messe. Kooperationspartner ist die Bundeszentrale für politische Bildung.

Ausführliche Informationen zum Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung, den bisherigen Preisträgern, dem Kuratorium und der Jury sind unter http://www.leipzig.de/buchpreis zu finden.



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