Die ersten Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg waren eine bewegte Zeit in Leipzig. Alliierte Luftangriffe hatten vor allem Teile der Innenstadt, des Graphischen Viertels und der Südvorstadt zerstört. Bis Ende der 1940er Jahre wurde die Stadt von den Kriegstrümmern beräumt, Gebäude instand gesetzt und teilweise umgenutzt. So wurde zum Beispiel das frühere Gesellschaftshaus am Zoo zum kulturellem Zentrum, das Großkeglerheim in der Elsterstraße zum Hotel (heute „Haus Leipzig“).
Mit Beginn der 1950er Jahre entstand eine Vielzahl von Neubauten. Der Wohnungsbau hatte große Bedeutung und entwickelte sich von der traditionellen hin zur industriellen Bauweise. Beispiele dafür sind einerseits die denkmalgeschützte Ringbebauung entlang des Innenstadtrings mit dem legendären Ring-Café und andererseits die neuen Wohnhäuser in der Südvorstadt. Bemerkenswerte gesellschaftliche Bauten wie die Institutsgebäude im Medizinischen Viertel oder das Opernhaus am damaligen Karl-Marx-Platz (heute Augustusplatz) entstanden ebenfalls in diesen Jahren.
Neben den seit 1946 wieder zweimal im Jahr stattfindenden Leipziger Messen wurde auch das kulturelle Leben neu belebt. Einen besonderen Höhepunkt im Kulturleben stellte das Bachfest im Jahr 1950 dar. Zu den gern besuchten Ausflugszielen dieser Jahre gehörten das Elsterflutbecken im Clara-Zetkin-Park oder die Pferderennbahn im Scheibenholz, zu der an manchen Sonntagen halb Leipzig strömte.
Johannes Widmann: Er wurde 1904 in München geboren und lehrte ab 1947 als Professor für Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. 1960 verließ er die DDR und starb 1992 in München. Widmann dokumentierte mit seiner Kamera die Umbruchjahre Leipzigs nach dem Zweiten Weltkrieg, die von Zerstörung, Wiederaufbau und einer hoffnungsvollen Aufbruchsstimmung geprägt waren. In einer klaren Bildsprache zeigt er den architektonischen Wandel, oft mit einem ganz besonderen Blick für Details. Und er hielt die Menschen einer lebendigen und sich verändernden Großstadt fest. Zwischen 1945 und 1960 entstanden so rund 1.500 Aufnahmen, die sich im Bestand des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig befinden
Der Historische Kalender 2022 „Leipzig in den 1940er und 50er Jahren“ wird von der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH in Zusammenarbeit mit dem Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig herausgegeben. 13 spannende Aufnahmen bieten einen Blick in diese bewegten Jahre. Zu jedem Bild vermitteln Kurzbeschreibungen wissenswerte Hintergründe. Der Kalender erscheint im Hochformat 40 x 50 cm und ist seit seinem erstmaligen Erscheinen im Jahr 2002 ein begehrtes Sammlerstück. Interessenten erhalten ihn für 19 Euro in der Tourist-Information (Katharinenstraße 8, 04109 Leipzig), im Buchhandel sowie in vielen Leipziger KONSUM-Filialen.
Der Kalender ist u.a. in diesen Buchhandlungen erhältlich:
Buchhandlung Bücherwurm, Gohliser Straße 20
Buchhandlung Grümmer, Zschochersche Straße 18
Buchhandlung Hugendubel, Paunsdorf Center
Buchhandlung Südvorstadt, Karl-Liebknecht-Straße 126
Buchmeile im Moritzhof, Zwickauer Straße 127
Ludwig Presse & Buch, PROMENADEN Hauptbahnhof
Thalia, Karl-Liebknecht-Straße 8–14
Kalender: Format 40 x 50 cm
Preis: 19 Euro
ISBN: 978 3 946933069
Herausgeber: Leipzig Tourismus und Marketing GmbH
Weitere Informationen:
www.leipzig.travel/kalender