Am nächsten Mittwoch, den 17. November 2021, startet die 26. Ausgabe der Französischen Filmtage Leipzig. Zur Eröffnung begrüßen die Veranstalter Sie ab 18.30 Uhr in der Schaubühne Lindenfels mit einem Glas Sekt, französischer Musik von Dolus Mutombo sowie dem Eröffnungsfilm UN TRIOMPHE von Emmanuel Courcol. Die Eröffnungsveranstaltung markiert den Start in eine fulminante Woche voll frankophoner Filmentdeckungen und vielfältiger Sonderveranstaltungen.
Der Eröffnungsfilm UN TRIOMPHE begleitet einen talentierten Schauspieler, der mit einer Gefängnistheatergruppe Becketts „Warten auf Godot“ inszeniert. Dabei überzeugt die Komödie nicht nur mit exzellenter Unterhaltung; der Film betont zudem die Wichtigkeit von Gemeinsinn und Perspektive und wirft ein Schlaglicht auf die verbindende Rolle der Kultur – gerade in schwierigen Zeiten.
In der Reihe NEUES KINO AUS AFRIKA rückt zum ersten Mal in der Geschichte des Festivals der im frankophonen Film oft unterrepräsentierte Kontinent Afrika in den Vordergrund. Wir zeigen drei hochaktuelle Werke aus Algerien (143 RUE DU DÉSERT), Ruanda (NOTRE-DAME DU NIL) und dem Senegal (LE PÈRE DE NAFI).
Eine HOMMAGE widmen wir dieses Jahr der Schauspielikone Jean-Paul Belmondo, der am 6. September 2021 im Alter von 88 Jahren verstarb. Jean-Luc Godards A BOUT DE SOUFFLE / AUSSER ATEM machte ihn als Kleinganove Michel zum Idol. Es folgten Drehs mit Regie-Ikonen wie Francois Truffaut, Louis Malle oder Claude Chabrol. In den Siebzigern und Achtzigern erfand sich Belmondo neu, avancierte als Actionstar zum Volkshelden, gibt in LE MARGINAL / DER AUSSENSEITER einen beinharten Cop auf der Jagd nach einem Drogenkartell. Dennoch blieb Belmondo immer der sympathische „Bébel“, wie ihn die Franzosen liebevoll nannten. Überzeugen davon kann man sich in BELMONDO PAR BELMONDO, unserem diesjährigen KULTURFILM AM SONNTAG.
Die Reihe FRANKREICH, DEINE REGIONEN widmet sich Paris, der Stadt an der Seine, und zeigt zwei Filme, die ihr sehr unterschiedliches Setting in Frankreichs Hauptstadt haben. Jacques Audiards Drama LES OLYMPIADES / WO IN PARIS DIE SONNE AUFGEHT spielt im 13. Arrondissement, einem Pariser Vorort, und zeigt in Schwarz-Weiß gedrehten Bildern die Suche von vier jungen Menschen nach Nähe, Sex und dem Sinn des Lebens. Der romantische Historienfilm EIFFEL beleuchtet die Erbauung des Eiffelturms und die Liebeswirrungen seines Erbauers.
Unter den zahlreichen Filmpremieren befinden sich u.a. Paul Verhoevens furios skandalöses Spektakel um eine lesbische Nonne im 17. Jahrhundert BENEDETTA, Céline Sciammas bezaubernde Geschichte über die Kindheit, Mütter und Töchter PETITE MAMAN / ALS WIR KINDER WAREN oder Emmanuel Bercots DE SON VIVANT / IN LIEBE LASSEN, in dem Catherine Deneuve als Mutter, deren Sohn nur noch wenige Monate zu leben hat, eine berührende Performance abgibt.
Der Cannes-Eröffnungsfilm ANNETTE von Leos Carax – ein ausschließlich gesungenes Musical-Drama mit Adam Driver und Marion Cotillard – ist genauso Teil der diesjährigen Filmtage wie der mitreißende Gewinnerfilm der Filmfestspiele Venedig, L’EVENEMENT / DAS EREIGNIS, in dem eine junge Frau im Frankreich der 1960er Jahre versucht abzutreiben, obwohl das zu diesem Zeitpunkt noch illegal ist. Der Cannes-Hit GARCON CHIFFON / DIE ROLLE MEINES LEBENS ist der diesjährige Beitrag in der Reihe QUEERBLICK.
LA TRAVERSÉE ist der weltweit erste lange Animationsfilm, der in Öl auf Glas handgemalt ist. Regisseurin und Animationskünstlerin Florence Miailhe arbeitete zehn Jahre an diesem einmaligen Film-Kunst-Erlebnis – nun ist er in der Reihe KUNST TRIFFT / FRISST FILM zu erleben.
In der Reihe DÉJÀ-VU holen wir die beliebtesten Filme des letzten Jahres noch einmal auf die Leinwand zurück – dieses Jahr die Komödie LA FINE FLEUR von Pierre Pinaud und François Ozons Coming-of-Age Drama ÉTÉ 85.
Der französische Kinderfilmbeitrag ist der wunderbare Animationsfilm PETIT VAMPIR. Zudem ist das Kinder- und Jugendfilmfestival CINÉFÊTE wie jedes Jahr fester Bestandteil des Festivals.
Im Vorfeld können Sie sich nicht nur auf der Website www.franzoesische-filmtage.de ausgiebig über das Programm informieren, sondern auch im diesjährigen Programmheft, das mittlerweile in den Kinos ausliegt.