Welche sogenannten "ernsten" Themen - wie zum Beispiel Scheidung, Tod, gesellschaftliche Konflikte - können (oder sollten) Kindern in Kinderbüchern zugemutet werden? Wie werden solche Verlagstitel vom Buchmarkt aufgenommen?
Der Kinderbuchmarkt verzeichnet in den letzten Jahren einen starken Trend hin zum Mainstream, zu gefälligen Prinzessinnen- und Glitzerbüchern und zur Entschärfung politischer, ethischer und psychologischer Themen um der Markttauglichkeit und der "political correctness" willen. Diese Thematik steht im Fokus des diesjährigen Branchentreffens unter dem Motto "Große Themen für kleine Leser - Kinderbücher neu gedacht" an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig).
Die eingeladenen Verlage versuchen, dem Trend ungewöhnliche Bücher entgegenzusetzen, die Motive aus der realen Lebenswelt von Kindern aufgreifen, selbst wenn sie zunächst fremd oder verstörend wirken und junge Leser emotional herausfordern.
Auf dem Podium diskutieren Monika Osberghaus (Klett Kinderbuch Verlag), Pia Mortensen (Aracari Verlag), Lena Anlauf (kunstanstifter Verlag) sowie Sylvia Mucke (Eselsohr - Fachzeitschrift für Kinder- und Jugendmedien), die die Veranstaltung mit einer Keynote eröffnet. Neben der Diskussion gibt es Einblicke in die Arbeit von Verlagen, in Verlagsprogramme, Marketing und die Intentionen, die hinter den Kinderbuchthemen stehen.
"Es geht um die brisante Frage, ob Bücher für Kinder immer nur harmonisch und lieblich sein müssen, wenn sie Erfolg haben sollen, oder nicht gerade auch überraschende und irritierende Themen Kreativität und Reflexion auslösen können und dadurch von Eltern bewusst nachgefragt werden", betont Prof. Dr. Heiko Hartmann, Experte für Marketing in Medienunternehmen. Gemeinsam mit Studierenden des Studiengangs Buchhandel/Verlagswirtschaft und in Kooperation mit der Interessengruppe kleinerer unabhängiger Verlage im Börsenverein des Deutschen Buchhandels organisiert er diesen Tag.
Seit nunmehr 25 Jahren bietet er Verlegerinnen und Verlegern, Studierenden und Interessierten die Möglichkeit des Austausches über aktuelle Fragen, Neuigkeiten und Entwicklungen der Buch- und Medienbranche mit besonderem Fokus auf die Situation der kleinen unabhängigen Verlage.
Die Veranstaltung findet am Mittwoch, den 7. November 2018 ab 10 Uhr im Lipsius-Bau der HTWK Leipzig, Karl-Liebknecht-Straße 145, Raum Li 415, statt. Der Eintritt ist frei.
25. Kleinverlegertag an der HTWK Leipzig
Große Themen für kleine Leser: Kinderbücher neu gedacht
02.11.2018 Veranstaltungen
HTWK Leipzig
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