Mit einer Festveranstaltung in der Kongresshalle am Zoo feiert die Veterinärmedizinische Fakultät der Universität Leipzig am 17. Juni den 25. Jahrestag der Wiedererlangung ihrer Eigenständigkeit.
Zugleich wird die Gründung des Freundeskreises Tiermedizin gefeiert, der zeitgleich mit der Fakultät ins Leben gerufen wurde. Auf dem Programm der Veranstaltung, die um 14 Uhr beginnt, stehen unter anderem Grußworte der Rektorin der Universität Leipzig, Prof. Dr. Beate Schücking, des Leipziger Zoodirektors Prof. Dr. Jörg Junhold und des Sprechers der Geschäftsführung der Leipziger Messe, Martin Buhl-Wagner.
Tiermediziner Prof. Dr. Ernst Lücker blickt in seiner Rede auf die Entwicklung des Freundeskreises Tiermedizin in den vergangenen 25 Jahren zurück.
Die Festrede zum Thema "Gewandelte Blicke auf die Tiere - gewandelte Bilder von der Tiermedizin?" hält Prof. Dr. Peter Kunzmann von der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Zwei Studierende sprechen aus ihrer Sicht über die Fakultät. Am Abend findet auf dem Campusgelände An den Tierkliniken ein Sommerfest statt. Medienvertreter sind zu beiden Veranstaltungen herzlich eingeladen.
Zur Geschichte der Fakultät
Die Fakultät wurde zunächst im Jahr 1780 in Dresden als Churfürstliche-Thier-Arzney Schule gegründet. Universitätspolitische Überlegungen führten 1923 zu einer Verlagerung der Tierärztlichen Hochschule von Dresden nach Leipzig. Dadurch entstand die grundsätzliche Struktur des heutigen Campus An den Tierkliniken.
Die Hochschulreform ergab 1968 mit der Sektion für Tierproduktion eine andere Organisationsform. Der Schwerpunkt der Forschung damals lag auf dem Gebiet der Tierproduktion. Die Wiedervereinigung hatte eine Neustrukturierung der universitären Profile zur Folge. Die Tiermedizin wurde zur eigenständigen Fakultät innerhalb der Universität.
Heute ist die Veterinärmedizinische Fakultät 25 Jahre nach ihrer Wiedereinrichtung der Standort zukunftsorientierter und nach europäischen Standards evaluierter Ausbildung und Forschung. Jedes Jahr nehmen etwa 120 junge Menschen das Studium der Tiermedizin auf. Den Absolventen bietet sich ein breit gestreutes Berufsfeld.
Durch die klinische Orientierung ist auch die Forschung an der Fakultät breit aufgestellt. Sie reicht von Funktionen des Verdauungskanals, chronischen Entzündungen an Haut, Klauen oder im Genitaltrakt über Zivilisationskrankheiten wie Adipositas oder Magengeschwüre bei Tieren, regenerativer Medizin und Infektionskrankheiten bis hin zu Tierschutzaspekten in der Kleintiermedizin und Nutztierhaltung.
Arbeiten zu Tierseuchen und zur Lebensmittelqualität und -sicherheit haben ihren Stellenwert neben grundlagenorientierten Studien z. B. zur Entwicklung und Funktion von Nervenzellen. Die Forschung wird mit Blick auf die thematischen Schwerpunkte der Universität gebündelt und kann in erfreulich zunehmendem Maß auf eingeworbene Drittmittel zurückgreifen. Auch das Lehr- und Versuchsgut gehört zur Fakultät, die eine von insgesamt fünf in Deutschland ist.