Felsenkeller
Der Felsenkeller zu Leipzig zählt als ehemaliges Ballhaus im Stadtteil Plagwitz zu den Kult- und Kulturorten Leipzigs. Das Gebäude, Ende des 19. Jahrhunderts im Stil des Neobarocks gebaut, hat eine lange Veranstaltungstradition. Neben der Nutzung als Konzert- und Ballsaal diente der große Festsaal als Versammlungslokal der Leipziger Arbeiterbewegung. Anfang der 1980er-Jahre wurde der Felsenkeller teilweise rekonstruiert. Bis zur Wende diente er als Kulturzentrum, Gaststätte und Vergnügungslokal. Im Herbst 2005 begann die Renovierung im Innenbereich und bis 2010 wurden nur noch vereinzelt Veranstaltungen durchgeführt.
Adresse
04229 Leipzig
Anreise
Felsenkeller
Geschichte
Das Gebäude wurde 1890 erbaut und beeindruckt mit seiner imposanten Architektur. Der Bierbrauer Carl Wilhelm Naumann ließ hier einstmals einen Keller in den Fels schlagen, um sein Bier zu kühlen. 1844 ließ er oberirdisch ein Lokal erbauen. Die gute Aussicht über die Auenwiesen auf die Stadt zog die Leipziger in rauer Menge in das 500-Seelen-Dorf Plagwitz und in den Felsenkeller.
Keine 50 Jahre später und im Zuge der Industrialisierung wurde die Ortschaft, die mittlerweile 13.000 Bewohner zählte, eingemeindet. Die Brauerei Naumann ließ die renommierten Leipziger Architekten Schmidt & Johlige ans Reißbrett treten und ein Vergnügungslokal mit Platz für bis zu 1.000 Gäste planen. 1890 wurde der neue Felsenkeller unweit des alten Standorts eröffnet. Neben einem Ort der Vergnügungskultur wurde dieser aber auch zum Versammlungspunkt der starken Arbeiterbewegung.
Liebknecht, Luxemburg, Zetkin, Thälmann - sie alle sprachen im Felsenkeller. Zu DDR-Zeiten blieb er kulturelles Zentrum, Versammlungssaal und Gaststätte.